Wie schwer wird es uns oft, wenn wir etwas Unrechtes getan oder gesprochen haben, vor unseren Brüdern einzugestehen, dass wir in diesem oder jenem Fall gefehlt haben! Wir sind besorgt um unseren guten Ruf, und doch geben wir in sonderbarem Widerspruch damit zu, dass wir schwache und irrende Geschöpfe und zu allem fähig seien, wenn wir uns selbst überlassen blieben. Aber es ist etwas ganz anderes, im Allgemeinen ein demütiges Bekenntnis abzulegen, als in einem bestimmten Fall anzuerkennen, dass man einen grossen Irrtum begangen hat. Das letztere fällt vielen äusserst schwer. Es gibt solche, die kaum einmal zugestehen, dass sie Unrecht getan haben.
Nicht so Mose. Ungeachtet seiner hohen Stellung als der vertraute und geliebte Diener des HERRN, als der Führer der Gemeinde, dessen Stab einst ganz Ägypten zittern machte, steht er vor der Versammlung seiner Brüder und bekennt seinen Irrtum, erkennt an, dass er Worte gesagt, die er nicht hätte sagen sollen, und dass er eine dringende Bitte vor den HERRN gebracht habe, die ihm nicht gewährt worden sei. (Siehe 5. Mose 3,23-28).
Schätzen wir deshalb Mose weniger hoch? Im Gegenteil, es erhebt ihn unendlich in unseren Augen. Es ist lieblich, sein Bekenntnis zu hören, zu sehen, wie demütig er sein Haupt unter die regierende Hand Gottes beugt und wie selbstlos er gegen den Mann handelt, der ihm von Gott als Nachfolger in seinem hohen Amt bezeichnet worden war.