Nachdem das Volk Israel aus Ägypten befreit worden war, begann es seine Wüstenwanderung Richtung Kanaan. So sind wir seit unserer Bekehrung unterwegs zum Himmel. Doch der Glaubensweg führt durch die «Wüste» dieser Welt. Hier finden wir nichts, was die Bedürfnisse unserer neuen Natur befriedigen könnte. Wie die Israeliten müssen wir lernen, dass wir auf diesem Weg ganz von Gott abhängig sind. Das ist nicht so einfach.
Nach dem Aufbruch vom Schilfmeer wanderten die Israeliten drei Tage in der Wüste. Nun litten sie Durst. Als sie endlich Wasser fanden, war es bitter. Sie konnten es nicht trinken. So wurde ihr Glaube auf die Probe gestellt. Doch anstatt auf ihren Gott zu vertrauen, murrten sie gegen den Führer. Als Mose zum HERRN rief, antwortete Gott seinem Knecht in Gnade: «Der HERR wies ihm ein Holz; und er warf es in das Wasser, und das Wasser wurde süss» (2. Mo 15,25).
Da auch wir in einer «Wüste» unterwegs sind, lernen wir den inneren, geistlichen Durst kennen, den nur der Herr Jesus stillen kann. Manchmal kommen wir jedoch zu bitteren und ungeniessbaren Wassern: Wir erleben eine schwere Enttäuschung oder machen sonst irgendeine bittere Erfahrung. Wie verhalten wir uns dann?
Gibt es für uns auch ein «Holz», um das Bittere süss zu machen? Ja! Das Holz, das Mose ins Wasser warf, redet einerseits von der Menschheit unseres Herrn Jesus Christus. Er hat als Mensch hier gelebt und alles das, was uns widerfahren kann, persönlich durchgemacht. Darum vermag Er jetzt wirklich Mitleid mit uns zu haben, wenn wir in schwierigen Situationen stecken. Ist es nicht ein Trost für uns zu wissen, dass unser Erlöser im Himmel voll Mitgefühl an uns denkt und uns zu Hilfe kommen will?
Das Holz spricht anderseits auch vom Kreuz von Golgatha. Dort gab Gott das Liebste und Teuerste, das Er hatte – seinen einzigen, geliebten Sohn –, für uns in den Tod. Wenn wir an jenes gewaltige Geschehen denken, sehen wir dann nicht, wie sehr Er uns liebt? «Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist» (Röm 5,8). Wollen wir uns nicht Zeit nehmen, diese grosse Liebe zu betrachten? Das wird uns in den Schwierigkeiten und Nöten, die wir auf dem Weg durch die Welt erfahren, immer wieder ermuntern, trösten und stärken.