Am Bibelstand auf einer Messe unterhalten sich zwei Geistliche angeregt mit dem Standbetreuer über die Bedeutung des Gleichnisses vom Unkraut im Acker. Sie sind sich einig, dass das Unkraut ein Bild der vielen unechten Christen ist.
Da fragt der Aussteller die beiden, ob sie für sich persönlich wüssten, ob sie «Weizen» oder «Unkraut» seien. Nach einer kurzen Pause erklärt der erste mit Überzeugung: «Ich gehöre zum Weizen!» – «Woher haben Sie diese Zuversicht?», fragt der Mann vom Bibelstand. «Ist es, weil Sie einer bestimmten Kirche angehören?» Der andere schüttelt den Kopf. «Oder weil Sie Theologe sind?» Erneutes Kopfschütteln. Dann kommt es freudig über seine Lippen: «Ich weiss, dass ich aufgrund des Kreuzesverdienstes meines Heilands Jesus Christus, das ewige Leben erben werde. Sein Blut floss zur Sühnung meiner Schuld. Ich habe Ihm mein Herz und Leben gegeben, und der Apostel Johannes hat dazu geschrieben: So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden.» Der Bibelverkäufer entgegnet bewegt: «Dann sind wir Brüder, denn ich habe keine andere Glaubensgrundlage.» Darauf erklärt der zweite Geistliche: «Das ist auch mein Fundament, auf dem ich am Ende meines Lebens in Frieden die Augen schliessen kann.»
Wie freuten sich die drei, dass sie sich in der Masse der Messebesucher als Kinder Gottes erkannt hatten!