Naaman und das junge Mädchen aus Israel

2. Könige 5,1-2

In den ersten beiden Versen von 2. Könige 5 finden wir die Kurzbiographien von zwei ganz unterschiedlichen Personen:

«Naaman, der Heeroberste des Königs von Syrien, war ein grosser Mann vor seinem Herrn und angesehen; denn durch ihn hatte der HERR den Syrern Sieg gegeben; und der Mann war ein Kriegsheld, aber aussätzig. Und die Syrer waren in Streifscharen ausgezogen und hatten aus dem Land Israel ein junges Mädchen gefangen weggeführt, und sie diente der Frau Naamans.»

Betrachten wir kurz, was vom jungen Mädchen aus Israel gesagt wird. Ihr Name und ihr Alter werden uns nicht mitgeteilt. Wir erfahren einfach, dass sie noch jung war, als sie in ihrer Heimat gefangen genommen und nach Syrien verschleppt worden war. Dort diente sie der Frau Naamans. Wir hören nichts davon, dass sie sich darüber beklagt hätte. Hingegen sehen wir ihr mitfühlendes Herz, als sie die traurige Nachricht von Naamans Aussatz vernahm.

Beklagen wir uns über unsere Lebensumstände? Versuchen wir vielleicht, es denen heimzuzahlen, von denen wir meinen, sie hätten uns Schwierigkeiten verursacht? Wie viel können wir von diesem Mädchen lernen! Obwohl diese junge Israelitin weit weg von ihrer Familie und ihrem behaglichen Zuhause als Sklavin lebte, war sie bereit, ihren Herrn auf den Gott Israels hinzuweisen.

Schauen wir uns jetzt die Geschichte Naamans an. Er war der oberste General in der syrischen Armee, ein angesehener Mann im Volk und vom König hoch geehrt. Doch was bedeuteten all die Auszeichnungen, die er durch seine natürliche Begabung und seine Kraft erworben hatte, wenn er aussätzig war? Nichts konnte über die Tatsache hinwegtäuschen, dass nun der Tod vor der Tür stand. Hoffnungslos! Der Aussatz illustriert in der Bibel immer die Sünde. Ja, «alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes» (Röm 3,23).

Naaman kannte den Gott Israels nicht. Aber Gott kannte Naaman und hatte ein Auge auf ihn. In seiner Gnade wollte Er diesen stolzen und mächtigen Mann heilen und zum Glauben an den lebendigen Gott führen. Er brauchte das junge Mädchen mit ihrem grossen Glauben, um diesem Mann Hoffnung zu bringen und ihm den Weg zum Propheten Elisa zu weisen.

Elisa wies Naaman an, sich siebenmal im Jordan zu baden. Doch mit diesem Heilmittel war der General nicht zufrieden. Es gab doch in seiner Heimat viel bessere Flüsse als gerade den Jordan. Aber nein, für Naaman kam nur dieser eine Weg infrage, um vom Aussatzübel gereinigt zu werden. Auch heute gibt es nur einen Weg zur Errettung für Zeit und Ewigkeit: den Glauben an den Herrn Jesus Christus.