Es ist zu befürchten, dass wir heute in einer Zeit der Gleichgültigkeit und der Vernachlässigung die Wichtigkeit der Taufe aus den Augen verlieren.
Drei Gründe für die Taufe
- Der Herr Jesus selbst hat die Taufe angeordnet, als Er im Begriff stand, seine Jünger zu verlassen. «Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe» (Mt 28,18-20). Beachten wir, dass die Taufe zuerst erwähnt wird und erst dann die Belehrungen des Herrn Jesus. Die Jünger sollten taufen, dann lehren.
- Die Taufe ist eng mit dem Glauben verbunden, obwohl die Taufe für die Erde ist und nur der Glaube für den Himmel errettet. Im Markus-Evangelium sagte der Herr Jesus zu seinen Jüngern: «Geht hin in die ganze Welt und predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium. Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden» (Mk 16,15.16). Der Apostel Paulus verkündigte später: «Da ist ein Herr, ein Glaube, eine Taufe» (Eph 4,5). Diese eine Taufe, so wurde es einmal geschrieben, stellt jene unter die Autorität des einen Herrn, die die Wahrheit des einen Glaubens bekennen.
- Die Taufe ist das Zeichen unserer Einsmachung mit Christus in seinem Tod: «Wisst ihr nicht, dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft worden sind, auf seinen Tod getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, damit, so wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln» (Röm 6,3.4). Die Taufe bezeugt nicht nur den Tod des Herrn Jesus für uns, sondern auch unseren Tod mit Ihm: «So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod.»
Diese drei Stellen zeigen, dass wir die Bedeutung der Taufe nicht unterschätzen sollten. Wie könnten wir auch, wenn die Taufe uns von den fundamentalen Tatsachen des Christentums spricht – primär vom Tod, aber auch von der Auferstehung des Herrn Jesus?
Zwei Hinweise auf die Taufe
Im Alten Testament werden zwei vorbildhafte Ereignisse erwähnt, auf die sich die Apostel bei der Belehrung über die Taufe beziehen. Das eine ist die Sintflut, das andere das Durchqueren des Roten Meers durch das Volk Israel.
Bei der Flut wurde Noah mit seiner Familie durch die Todeswasser hindurch gerettet. Die Arche führte ihn aus einer verdorbenen, gewalttätigen Welt und brachte ihn auf eine erneuerte Erde. Davon spricht der Apostel Petrus in seinem ersten Brief (1. Pet 3,20-22). So bekennt der Glaubende durch die christliche Taufe: Ich bin in das Wasser gekommen, das in der Sintflut vorgebildet wird und ein Bild des Todes Christi ist. Aber der Gläubige ist nicht im Wasser geblieben, sondern befindet sich auf dem Boden der Auferstehung. Wie die Arche auf dem Gebirge Ararat landete (1. Mo 8,4), fuhr Christus in den Himmel hinauf, wo der Erlöste in Ihm zu Gott geführt und vor Gott hingestellt wird. Das ist die allgemeine Bedeutung der christlichen Taufe: Sie ist ein Zeichen des Übergangs von einem alten, schlechten Zustand in einen neuen, vollkommenen Zustand. Dieser Stellungswechsel für die Erde gründet sich auf den Tod des Herrn Jesus.
Den gleichen Gedanken finden wir auch im Vorausbild des Roten Meers. Der Apostel Paulus erklärt: «Ich will nicht, dass ihr darüber unwissend seid, Brüder, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle durch das Meer hindurchgegangen sind und alle auf Mose getauft wurden in der Wolke und in dem Meer» (1. Kor 10,1.2). Die Israeliten durchquerten im Schutz der Wolke die Todeswasser, in denen der Pharao mit seinem Heer das Ende fand. Sie wurden aus einer bösen Welt, dargestellt durch Ägypten, gerettet und fanden sich am anderen Ufer wieder.
Der Apostel führt aus, dass die Israeliten auf Mose getauft wurden. Sie hatten den Dienst unter dem Pharao verlassen, um sich dem neuen Führer Mose zu unterstellen und ihm in einer neuen Ordnung der Dinge zu folgen. Lehrt das nicht auch die christliche Taufe? Wir sind auf Christus getauft worden, um Ihm auf dem Weg zu folgen, den Er uns durch seinen Tod gebahnt hat. In seiner Nachfolge beginnen wir mit Ihm ein neues Leben.
Die Taufe auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes
Nach seiner Auferstehung sagte der Herr zu seinen Jüngern, die nach Galiläa gekommen waren: «Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes» (Mt 28,19). Die Taufe soll also gemäss der vollen Offenbarung Gottes, die Er von sich selbst in den drei Personen der Gottheit gegeben hat, verwirklicht werden. Das steht im Gegensatz zum HERRN (Jahwe), dem Gott Israels.
- Durch die Taufe auf den Namen des Vaters bekennen wir, dass wir Gott, den Vater, als unseren Vater kennen.
- Durch die Taufe auf den Namen des Sohnes bezeugen wir die Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes Gottes, der als Mensch auf die Erde gekommen ist, um in seinem Tod das Erlösungswerk zu vollbringen.
- Durch die Taufe auf den Namen des Heiligen Geistes anerkennen wir, dass Er eine göttliche Person ist, die mit göttlicher Kraft in der Schöpfung und in der Erlösung gewirkt hat (1. Mo 1,2; Heb 9,14).
Die Taufe ist also das Bekenntnis, dass wir durch den Tod des Herrn Jesus in den gesegneten Bereich des Christentums eingeführt worden sind. In diesem Bereich ist Gott bekannt als Gott, der Vater, Gott, der Sohn, und Gott, der Heilige Geist. Am Anfang der christlichen Zeitperiode wurde ein glaubender Jude, der getauft wurde, äusserlich aus dem Judentum herausgenommen, wo Gott mit seinem Namen «HERR» (Jahwe) angerufen wurde. Wenn es sich um einen Gläubigen aus den Nationen handelte, wurde er äusserlich aus dem Heidentum herausgenommen, wo der wahre Gott überhaupt nicht bekannt war.
Wir haben gesehen, dass die Israeliten auf Mose getauft wurden, um dem neuen Führer zu folgen, den Gott ihnen gab. In der heutigen Zeit werden wir auf den Namen des Herrn Jesus getauft, dem wir gehören und dem wir von jetzt an folgen. Das meint der Apostel Paulus, wenn er fragt: «Seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden?» (1. Kor 1,13). Nein, die Korinther sind nicht auf den Namen von Paulus oder auf den Namen eines anderen Apostels getauft worden, sondern auf den Namen des Herrn Jesus Christus (vgl. Gal 3,27), weil sie Ihm gehörten und Ihm nachfolgen sollten.