Gemeinschaft und Hoffnung

Zwei Glaubenstatsachen machen die Freude des Christen aus. Sie geben ihm Kraft auf dem Glaubensweg und sorgen dafür, dass ihm das himmlische Ziel ständig vor den Augen und dem Herzen steht:

  1. Die gegenwärtige Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, und mit seinem Sohn Jesus Christus: «Was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus» (1. Joh 1,3).
  2. Die Hoffnung auf das Kommen des Herrn: «Wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet» (Joh 14,3).

Diese zwei Tätigkeiten unseres Glaubens können wir nicht voneinander trennen, ohne einen geistlichen Verlust zu erleiden. Es ist nötig, Gemeinschaft mit Gott zu pflegen und den Herrn Jesus zu erwarten, damit wir den vollen Nutzen von beidem haben.

Wenn wir nicht auf das Kommen des Herrn warten, wird uns nichts anderes in gleicher Konsequenz von der gegenwärtigen bösen Welt trennen. Hinzu kommt, dass wir dann Christus nicht als die zentrale Person in unserem Herzen haben. Schliesslich werden wir nicht im gleichen Mass fähig sein, die Gedanken und Pläne Gottes mit der Welt zu begreifen. Wie wichtig ist es also, dass wir seinen Sohn aus den Himmeln erwarten.

Eine andere Gefahr besteht darin, dass wir unsere Hoffnung losgelöst von einer bewusst gelebten Gemeinschaft mit Gott betrachten. Dann haben wir keine geistliche Kraft. Unser Herz wird dadurch geschwächt, dass wir uns zu stark mit dem Bösen um uns her beschäftigen und von ihm überwältigt werden.

Wir können nicht wirklich nach dem Kommen des Sohnes Gottes aus dem Himmel Ausschau halten, ohne zugleich zu erkennen, dass die Welt Ihn völlig ablehnt. Wir sehen, dass die Welt selbst in die Irre geht. Ihre klugen Leute besitzen keine Weisheit, so dass das Böse immer mehr überhandnimmt und alles dem Gericht entgegengeht. Dadurch wird die Seele bedrückt und das Herz traurig. Wenn wir jedoch durch die Gnade in einer lebendigen Gemeinschaft mit Gott sind, stehen wir innerlich fest. Unser Herz ist ruhig und glücklich vor Gott, weil es in Ihm eine Fülle von Segen gibt, die von keiner Situation angetastet oder verändert werden kann.