Zu den Füssen des Herrn

5. Mose 33,3

Man ist immer wieder erstaunt, wie viele Hinweise man im Alten Testament findet, die auf neutestamentliche Wahrheiten hinweisen. So gibt uns 5. Mose 33,3 – ein Vers aus dem Segen, «womit Mose, der Mann Gottes, die Kinder Israel vor seinem Tod gesegnet hat» – unter anderem eine schöne Illustration des Zusammenkommens zur Wortverkündigung:

«Ja, er liebt die Völker; alle seine Heiligen sind in deiner Hand; und sie lagern zu deinen Füssen, ein jeder empfängt von deinen Worten.»

Der erste Teil des Verses erinnert an die Liebe Gottes zu den Seinen und an die Sicherheit, in der sie sich befinden.

Wir werden unwillkürlich an die Worte des Apostels Johannes erinnert, der seinen Briefempfängern schrieb: «Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heissen sollen! Und wir sind es» (1. Joh 3,1). Und der Herr tröstete seine Jünger vor seiner Rückkehr zum Vater mit der Zusicherung: «Der Vater selbst hat euch lieb» (Joh 16,27).

Die ewige Sicherheit der Erlösten wird durch die Worte des guten Hirten bestätigt: «Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist grösser als alles, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins» (Joh 10,27-30).

Der zweite Teil des Verses hat eine persönliche und eine kollektive Seite. Darf nicht jeder von uns das tun, was einst Maria von Bethanien tat, als sie sich zu den Füssen des Herrn Jesus niedersetzte und seinem Wort zuhörte? Das ist unser persönliches Teil, wenn wir in der Stille die Bibel lesen und über das Gelesene nachdenken. Da möchte der Herr durch sein Wort zu uns reden.

Doch wir haben auch ein kollektives Teil. Ich denke an das Zusammenkommen im Namen des Herrn Jesus als Versammlung zur Wortverkündigung. Dürfen wir uns dann nicht gemeinsam zu seinen Füssen niedersetzen und Ihm zuhören? In seiner Gegenwart sollen wir zur Ruhe kommen und uns «lagern». Dann will Er in seiner Weisheit und in seiner Gnade durch einen Dienst der Weissagung nach 1. Korinther 14 unter der Leitung des Heiligen Geistes den inneren Bedürfnissen jedes Einzelnen, der anwesend ist, entsprechen. Er tut es durch sein Wort. Jeder soll das empfangen, was er nötig hat. – Lasst uns vermehrt auf Ihn als den Austeilenden blicken und weniger auf die Menschen, die Er in diesem Dienst gebraucht.