König Jojakin wurde von Nebukadnezar nach Babel deportiert. Nach mehr als 30 Jahren im Exil begnadigte ihn ein späterer babylonischer König und erwies ihm Güte. Zusammenfassend heisst es in 2. Könige 25,30: «Ein ständiger Unterhalt wurde ihm vom König gegeben alle Tage seines Lebens, so viel er täglich benötigte.»
In ähnlicher Weise empfangen wir heute von unserem Gott und Vater das, was wir jeden Tag für unsere geistlichen Bedürfnisse nötig haben. Wir wollen an einige Verse aus dem Neuen Testament denken, die uns zeigen, was Er für uns bereithält.
Wie nötig haben wir doch das, was unser Gott und Vater uns geben will! Manchmal bringt Er uns in kleinere oder grössere Notsituationen, damit uns bewusst wird, wie sehr wir auf seine Hilfe angewiesen sind. Das treibt uns zu Ihm, wo wir seine Unterstützung erfahren. Der Apostel Paulus konnte den Philippern schreiben, was er für sich gelernt hatte:
«Mein Gott aber wird euch alles Nötige geben nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus» (Phil 4,19).
Der geistliche Unterhalt, den wir von unserem Gott und Vater bekommen, ist etwas Beständiges. Seine Hilfe erschöpft sich nie. Er gibt nicht wöchentlich, sondern täglich das, was wir nötig haben, und zwar so lange wir hier leben. An keinem einzigen Tag vernachlässigt Er uns.
Weisheit
«Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen willig gibt und nichts vorwirft, und sie wird ihm gegeben werden» (Jak 1,5). Fehlt uns Weisheit? Stehen wir vor einer Entscheidung und wissen nicht, welchen Weg wir wählen sollen? Wenn der eine Weg eigenwillig oder sogar sündig ist, dann brauchen wir nicht darüber zu beten. Aber vielleicht scheinen beide Möglichkeiten zur Ehre Gottes zu sein. Dann wird es schwieriger. Was für eine Ausbildung soll ich machen? Welche Arbeitsstelle soll ich annehmen? Unser himmlischer Vater will uns die nötige Weisheit schenken, die wir heute brauchen, um uns richtig zu entscheiden.
Kraft
Der Apostel Paulus schrieb den Philippern: «Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt» (Phil 4,13). Fehlt uns Kraft für heute? Der Herr kann uns körperliche Kraft schenken, wenn es das ist, was wir brauchen. Aber meistens benötigen wir innere Kraft, um dem Druck und den Schwierigkeiten standzuhalten, denen wir auf dem Glaubensweg begegnen. In Kolosser 1,11 heisst es: «Gekräftigt mit aller Kraft nach der Macht seiner Herrlichkeit, zu allem Ausharren und aller Langmut mit Freuden.» Der Herr Jesus vermag uns mit aller Geduld und aller Langmut auszurüsten, die wir nötig haben. Ausharren oder Geduld brauchen wir in den Umständen, Langmut benötigen wir gegenüber den Menschen. Der Herr kann uns nicht nur stärken, damit wir in den Schwierigkeiten nicht aufgeben. Er will uns auch helfen, mit Freude darin auszuharren. Was für einen guten Herrn haben wir!
Frieden
«Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus» (Phil 4,6.7). Wir leben in einer friedlosen Welt. Da schauen wir aus nach dem Tag, da der Friedefürst, der Herr Jesus, in dieser Welt regieren wird (Jes 9,5.6). Während wir auf diesen Tag warten, erfahren wir, wie der Friede Gottes unser Herz und unseren Sinn bewahrt. Wenn uns etwas beunruhigt, wenn wir ein Problem haben, dürfen wir die Sache vor unseren Gott und Vater bringen. Alle unsere Sorgen können wir auf Ihn werfen, denn Er ist besorgt für uns (1. Pet 5,7). Vielleicht fällt seine Antwort nicht so aus, wie wir es erwarten oder wünschen. Trotzdem verheisst Er uns das tägliche Mass seines Friedens, der unser Herz und unseren Sinn bewahren wird, so dass die Angst weicht und der Ruhe Platz macht.
Gnade
Es gibt noch etwas, was der Herr täglich für uns bereithält, wenn wir zu Ihm aufschauen. In 2. Korinther 12,9 lesen wir, wie Er zum Apostel Paulus gesagt hat: «Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht.» Paulus war bis in den dritten Himmel, in das Paradies, entrückt worden. Dort hatte er unaussprechliche Worte gehört. Damit er sich durch das Übermass dieser Offenbarungen nicht überhob, wurde ihm ein Dorn für das Fleisch gegeben. Der Herr legte Paulus diese vorbeugende Züchtigung auf, nicht weil er gesündigt hatte, sondern um ihn vor dem Sündigen zu bewahren. Dreimal flehte er zum Herrn, Er möge ihn davon befreien. Doch dessen Antwort bestand nicht in der Beseitigung des Dorns, sondern in der Zusage: «Meine Gnade genügt dir.»
In gewisser Weise schliesst die Gnade alle anderen erwähnten göttlichen Zusagen mit ein. Sie ist eine unerschöpfliche Quelle vom verherrlichten Herrn für alles, was Paulus nötig hatte, um den Dorn im Fleisch zu ertragen. Deshalb änderte sich seine Einstellung gegenüber dieser körperlichen Beeinträchtigung. Nun wollte er nicht mehr davon befreit werden, sondern rühmte sich seiner Schwachheiten, weil sie ihn dem Herrn näherbrachten. Er erfuhr, wie der Herr Tag für Tag ganz persönlich für ihn sorgte. Vielleicht gehst du zur Zeit gerade durch eine schwere Prüfung. Dann darfst du wissen, dass seine Gnade genügt. Er vermag dich aufrechtzuerhalten und dich hindurchzutragen.