Einleitung
In einer dreiteiligen Artikelserie wollen wir etwas von den Tälern im Land Israel lernen. Verschiedene Ereignisse in der Bibel fanden in einem Tal statt. Sie geben uns geistliche Hinweise für unser Leben als Christen.
Die Artikel sind so aufgebaut, dass du mitdenken und ein wenig mitarbeiten kannst. Lückentexte und Fragen spornen dich an, dieses Thema für dich zu erarbeiten.
Israel ist kein flaches Land. Es hat Berge und Täler:
«Der HERR, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, ein Land von Wasserbächen, Quellen und Gewässern, die in der __________ und im __________ entspringen» (5. Mo 8,7).
Das bedeutendste Tal in Israel ist das Jordantal mit einer geografischen Besonderheit: Es liegt unter dem Meeresspiegel.
Der Jordan bildete die östliche Grenze des verheissenen Landes und war wie eine natürliche Barriere gegen aussen. Trotzdem wählten zweieinhalb Stämme ihr Erbteil ausserhalb dieser Grenze. Sie wohnten auf der Ostseite des Jordantals.
In der Bibel kommen noch viele andere Täler vor:
- In ihnen fanden Schlachten statt: Tal __________ , 1. Mo 14,8.
- Dort lagerten die Feinde: Tal __________ , Ri 6,33; Tal __________ , 2. Sam 5,18.22.
- Täler waren auch Orte, wo man Götzendienst betrieb: Tal __________ , Jer 7,31 oder
- ein ernstes Gericht ausführte: Tal __________ , Jos 7,24-26.
Ein grosses Tal, das im Wort Gottes beschrieben wird, gibt es bis heute noch nicht. Es wird erst entstehen, wenn der Herr Jesus auf die Erde zurückkehrt. In dieses Tal werden die gläubigen Juden in letzter Minute vor dem Feind fliehen (Sach 14,3-5).
Wie du aus der Worterklärung der Elberfelder Übersetzung, Edition CSV Hückeswagen, entnehmen kannst, ist das «Tal» manchmal eine Übersetzung des hebräischen Wortes «nachal». Damit wird ein Tal bezeichnet, durch das ein Bach fliesst. Andere hebräische Ausdrücke werden ebenfalls mit «Tal» übersetzt und haben eher den Sinn einer Talebene oder einer Schlucht. Wir werden das im Folgenden nicht unterscheiden, sondern in den einzelnen Örtlichkeiten die geistliche Belehrung suchen.
Karte von Israel mit Tälern

Das Tal Schawe – Königstal
1. Mose 14,17-24; 2. Samuel 18,18
Wo das Tal Schawe liegt und warum es so heisst, wird uns in der Bibel nicht mitgeteilt. Aufgrund der Beschreibung in 1. Mose 14 kann man davon ausgehen, dass es sich in der Nähe von Jerusalem befindet.
Hinter Abraham und seinen Bundesgenossen lag eine bewegte Zeit: Sie hatten ein Heer von vier Königen verfolgt und besiegt, um Lot zu befreien. Dieser war zuvor mit allen anderen Bewohnern von Sodom gefangen genommen und weggeführt worden.
Abraham brachte auch den geraubten Besitz der Leute aus Sodom zurück. Erschöpft und voller Eindrücke kam er nun ins Tal Schawe. Der neue König über Sodom wollte ihm dort begegnen.
Bevor es zu diesem Treffen kommt, tritt völlig unerwartet ein anderer König auf den Plan: Melchisedek, der König von Salem. Er bringt Abraham Nahrung und segnet ihn. Über diesen Mann wird nur Positives berichtet. Hier einige Punkte:
- Sein Name bedeutet __________ (Vers 18).
- Er ist König von Salem, was __________ heisst (Vers 18).
- Er ist __________ , des Höchsten (Vers 18).
- Er hat höchste Autorität, denn Abraham gibt ihm den __________ (Vers 20).
In Hebräer 7,1-3 findest du eine weitere Beschreibung von Melchisedek. Dort liest du am Ende, dass er «dem __________ verglichen» wird. Melchisedek ist also ein Vorausbild auf den Herrn Jesus.
Nach dieser Begegnung traf Abraham den König von Sodom, der ihm anbot: «Gib mir die Seelen, und die Habe nimm für dich.» Doch Abraham lehnte ab, weil er diesem Mann nicht zu Dank verpflichtet sein wollte. Für ihn war klar: Der König von Sodom ist ein böser Mensch und wird später Forderungen an mich stellen. Wenn er dann darauf eingehen müsste, würde er gegen sein Gewissen handeln. Abraham erkannte diese Gefahr und verhielt sich richtig.
Worum geht es beim Glaubenskampf?
- Unser Kampf richtet sich nicht gegen Menschen, sondern gegen geistliche Mächte der Bosheit, die uns beeinflussen wollen (Eph 6,12).
- Gott gibt die Kampfmittel vor, mit denen wir gegen den Feind vorgehen sollen (2. Kor 10,4).
- Wir kämpfen für unsere Mitgeschwister (Kol 2,1), für das Evangelium (1. Thes 2,2), für den Glauben, d.h. für alle christlichen Wahrheiten und Segnungen (1. Tim 1,18; 6,12).
- Der Kampf des Glaubens bringt Leiden mit sich (Phil 1, 29.30; 1. Thes 2,2).
- Es ist ein grosser und guter Kampf (Kol 2,1; 1. Thes 2,2; 1. Tim 1,18; 6,12; 2. Tim 4,7).
Diese Geschichte von Melchisedek und Abraham hat einen persönlichen Bezug. Auch du erlebst Glaubenskämpfe. Die können mächtig an die Substanz gehen. Gerade wenn du müde und innerlich ausgelaugt bist, greift dich der Teufel an. In solchen Momenten will der Herr Jesus dich besonders durch seinen Segen im Glauben stärken. Das hilft dir, den Listen des Teufels richtig zu begegnen.
Viele Jahre später errichtete Absalom im Königstal ein Denkmal, damit sein Name in Erinnerung blieb (2. Sam 18,18). Dabei übersah er, dass «das Andenken an den Gerechten zum Segen ist, aber der Name der Gottlosen verwest» (Spr 10,7). Ein Leben, das recht vor Gott ist, hinterlässt Segen für andere. Aber an einen Gottlosen erinnert man sich höchstens mit Schrecken und Abscheu.
Eine ganz andere Absicht hatte Jakob, als er in Bethel ein Denkmal errichtete (1. Mo 35,14). Nach langer Zeit war er an den Ausgangspunkt seiner Reise zurückgekehrt. Dort bestätigte Gott sowohl seinen neuen Namen als auch die Verheissung, ihm und seinen Nachkommen das Land Kanaan zu geben (1. Mo 35,10-12). Jakob wollte nie vergessen, wie Gott sein Wort gehalten und was für wunderbare Zusagen der HERR ihm gemacht hatte. Dazu sollte das Denkmal in Bethel dienen. Wir können also entweder uns selbst zum Mittelpunkt machen oder Gott und sein Handeln mit uns ins Zentrum stellen.
Das Tal Gerar
1. Mose 26,17-22
Das Tal Gerar befindet sich im Südwesten Israels.
In dieses Tal zog Isaak nach einem Aufenthalt bei den Philistern. Zuvor hatte ihn eine Hungersnot veranlasst, zu diesen Feinden zu gehen. Damit hatte er sich in noch grössere Gefahr begeben. Er musste nämlich befürchten, wegen seiner schönen Frau von den Philistern umgebracht zu werden (Vers 7).
Isaak wurde von den Philistern fortgeschickt und kam so in dieses Tal. Jetzt war er deutlich von ihnen distanziert, auch wenn er nicht allzu weit von ihnen weg lebte. Im Tal Gerar hatte schon sein Vater Abraham gewohnt. Es fanden sich immer noch Zeichen der früheren Anwesenheit seines Vaters: die lebenswichtigen Brunnen. Nur waren sie in der Zwischenzeit von den Philistern verstopft worden. Bei seiner Ankunft begann Isaak, die Brunnen wieder auszugraben. In jener Talebene gab es nämlich kein Gewässer, das die notwendige Wassermenge für seine Herden zuverlässig bereitstellen konnte. Bei den aufzugrabenden Brunnen handelte es sich vermutlich um eine Art Ziehbrunnen, bei denen Grundwasser geschöpft wurde.
Sobald Isaak einen Brunnen wieder funktionstüchtig gemacht hatte, begannen die Philister ihn deswegen zu belästigen und ihm das Wasser streitig zu machen. Erst den dritten freigegrabenen Brunnen konnte er für sich benutzen. Allen gab er einen Namen. In der Fussnote findest du ihre Bedeutung:
Name | Bedeutung | Gedanke |
Vers 20: __________ | _______________ | Zank ist ein Werk des Fleisches (Gal 5,20). Leider kann es auch zwischen Verwandten und Glaubensgeschwistern Streit geben (1. Mo 13,7). |
Vers 21: __________ | _______________ | «Für meine Liebe feindeten sie mich an» (Ps 109,4). Anfeindung war eine Erfahrung, die der Herr Jesus auch machte. |
Vers 22: __________ | _______________ | «In Bedrängnis hast du mir Raum gemacht» (Ps 4,2). David erlebte, wie er von Feinden bedrängt wurde und wie Gott ihn daraus befreite. |
Du machst ähnliche Erfahrungen wie Isaak, wenn du nach dem Segen Gottes suchst. Er steht dir ja vollumfänglich zur Verfügung (Eph 1,3).
Die Bibel gleicht einem Brunnen, aus dem der Segen hervorfliesst. Oft findest du ihn aber nicht beim ersten Lesen, denn er liegt nicht an der Oberfläche. Du musst dich tiefer mit den göttlichen Gedanken beschäftigen, um den Segen zu entdecken.
Wie geschieht das? Indem du dir nicht nur Zeit zum Bibellesen nimmst, sondern auch Zeit findest, um über das Gelesene nachzudenken. Dann bitte Gott immer wieder um Einsicht und Weisheit, seine Gedanken besser zu verstehen.
Isaak musste einen tiefen Brunnen befestigen, sonst wäre der Schacht zusammengestürzt, bevor das Grundwasser erreicht worden wäre. So soll auch dein Vorgehen beim Bibellesen sein: Wenn du etwas aus Gottes Wort erkannt hast, ist es erforderlich, dass du diese Wahrheit durch Gehorsam «stabilisierst» und so in deinem Leben Realität werden lässt. Dann kannst du beim Erforschen des Wortes weitergehen und tiefer graben. Dabei wächst nicht nur das Verständnis, sondern vor allem die Freude am göttlichen Segen.
Wie die Philister die ausgegrabenen Brunnen wieder verstopften, so will dir die Welt die Freude am entdeckten Segen aus der Bibel verderben.
Was ist mit der Welt gemeint?
- Es handelt sich um das Gesellschaftssystem, das ohne Gott Erfolg und Freude haben will.
- Der Teufel übernimmt darin die Führung, denn er ist Fürst und Gott dieser Welt (Joh 12,31; 2. Kor 4,4).
- Die Welt kann religiös (Röm 2,17-24), zivilisiert (Röm 2,1-5), traditionell (Kol 2,8) und verdorben (Eph 2,1-3) sein.
- Die Welt spricht den Menschen auf allen Ebenen an: durch die Lust des Fleisches, die Lust der Augen, den Hochmut des Lebens (1. Joh 2,16).
- Der Gläubige soll keine gemeinsame Sache mit der Welt machen, was ihre Interessen angeht (Röm 12,2; Jak 4,4). Er lebt aber in der Welt. Deshalb ist es wichtig, sich ihr gegenüber klar zu positionieren.
Besonders die Welt in ihrem religiösen Charakter will dir die Freude am Wort Gottes wegnehmen. Sie «verstopft die alten Brunnen», indem sie altbekannte biblische Wahrheiten so darstellt, als ob sie nicht mehr realisierbar wären. Damit du im Glauben nicht erschüttert wirst, bist du gefordert. Forsche in der Bibel mit Herz und Verstand, bis du Klarheit bekommst. Das gibt deinem Glaubensleben ein starkes Fundament. Dann kannst du, wenn der Feind eine Wahrheit infrage stellt, mit Überzeugung sagen: So steht es geschrieben! (Mt 4,4.7.10).
Um das Wort Gottes zu erforschen, braucht es auch Ausdauer: Gib das Bibellesen nie auf! Wenn du mit einer Stelle nicht klarkommst, wenn sie dir zu schwierig oder unverständlich erscheint, dann lies weiter, bis du an einer anderen Stelle einen Gewinn für dich hast.
Hier findest du die Lösungen zum Lückentext.