Fussstapfen des Glaubens

Bei diesem Titel stellt sich die Frage: Wer hat sie hinterlassen und was haben sie zu bedeuten? Diese Fussstapfen des Glaubens rühren von Abraham her, dem Vater der Gläubigen. Diesen Titel trägt er, weil er in einer götzendienerischen Kultur an den lebendigen Gott glaubte. Er glaubte aber nicht nur an Gott, sondern er glaubte diesem Gott auch, d.h. er vertraute seinem Wort.

Abraham fällt durch eine spezielle Glaubenstat auf. Er und seine Frau Sara waren nämlich kinderlos, hätten aber fürs Leben gern einen Sohn, einen Stammhalter und Erben gehabt. Nun gefiel es Gott, Abraham im hohen Alter von etwa 80 Jahren einen Sohn zu verheissen. Abraham glaubte Gott aufs Wort, nämlich dem Gott, «der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre». Das war die erste Fussstapfe auf dem Weg des Glaubens. Abraham kannte Gott bereits so gut, dass er Ihm blindlings vertraute, auch wenn er sich noch Jahre bis zur Erfüllung dieser Verheissung gedulden musste. Für ihn war diese lange Zeitspanne eine Bewährungsprobe seines Glaubens.

Die zweite Fussstapfe war, dass er «gegen Hoffnung auf Hoffnung glaubte», d.h. in seinem Fall gab es nach menschlichem Ermessen nicht mehr die geringste Hoffnung, noch einen Sohn zu bekommen– und doch hoffte er auf diese Freude, die Gott ihm in souveräner Gnade machen wollte! Zwanzig Jahre lang!

Die dritte Fussstapfe war, dass er «nicht schwach im Glauben» wurde. Das war nur möglich, weil er nicht auf «seinen eigenen, schon erstorbenen Leib» blickte, da er fast 100 Jahre alt war, noch auf «das Absterben des Mutterleibes der Sara». Hätte er auf die Umstände geblickt, wäre sein Glaube schwach geworden und vielleicht sogar zusammengebrochen. Doch er trat nicht in diese Schlinge, sondern hinterliess eine weitere trittsichere Fussstapfe auf dem Weg des Glaubens.

Ausserdem zweifelte der Erzvater «nicht an der Verheissung Gottes durch Unglauben». Er hegte keine Zweifel an der Zusage Gottes. Er wusste: Zweifel an Gottes Wort ist Unglaube. Das wäre eines solchen Mannes wie er unwürdig gewesen!

Er hinterliess noch eine weitere, fünfte Fussstapfe: Er «wurde gestärkt im Glauben». Wie? Indem er Gott die Ehre gab. Schon bevor er irgendwelche Anzeichen sah, dankte er Gott für den Sohn, den er bekommen sollte. Einerseits ehrte er Gott auf diese Weise und anderseits bestätigte er dadurch seinen Glauben.

Sechste Fussstapfe: Er «war der vollen Gewissheit, dass Gott, was er verheissen hatte, auch zu tun» vermochte. Es war für ihn gar keine Frage, ob Gott seine Verheissung wahr machen konnte. Er wusste, dass Gott alles vermag, ja, dass Er selbst ein Wunder vollbringen konnte, um seine Verheissung einzulösen.

Das hat Gott dann auch getan, denn vom natürlichen Standpunkt aus war Nachkommenschaft in diesem Alter nicht mehr möglich. Aber Gott gefiel es, sich in diesem Fall auf wunderbare Art und Weise zu verherrlichen. Nachdem Isaak geboren war, war für alle Welt ein für alle Mal klar, dass Gott voll zu seinen Versprechungen steht. Abraham hat vor 4000 Jahren seinen Glauben bewiesen. Und heute sind wir an der Reihe, Gott ebenso durch Glauben zu ehren wie er, und in seine Fussstapfen zu treten. Lasst auch uns Gott beim Wort nehmen und Ihm für seine Verheissungen danken!