Römer » Kapitel 9

Elberfelder Übersetzung

Was wollen wir sagen?
Römer 3,5; Römer 4,1; Römer 6,1; Römer 7,7; Römer 8,31; Römer 9,14.30

Die Güte und Strenge Gottes
Römer 9; Römer 10; Römer 11

1Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, indem mein Gewissen mit mir Zeugnis gibt in dem Heiligen Geist,2dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen.3Denn ich selbst, ich habe gewünscht, durch einen Fluch von dem Christus entfernt zu sein1 für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch,4die Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Dienst2 und die Verheißungen;5deren die Väter sind und aus denen, dem Fleisch nach, der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.

6Nicht aber, dass das Wort Gottes hinfällig geworden wäre; denn nicht alle, die aus Israel sind, diese sind Israel,7auch nicht, weil sie Abrahams Nachkommen sind, sind alle Kinder, sondern „in Isaak wird dir eine Nachkommenschaft genannt werden“.38Das ist: Nicht die Kinder des Fleisches, diese sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Nachkommen gerechnet.9Denn dieses Wort ist eine Verheißung: „Um diese Zeit will ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben.“4

10Nicht allein aber das, sondern auch als Rebekka schwanger war von einem, von Isaak, unserem Vater,11selbst als die Kinder noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten (damit der Vorsatz Gottes nach Auswahl5 bleibe,12nicht aus Werken, sondern aus dem Berufenden), wurde zu ihr gesagt: „Der Größere wird dem Kleineren dienen“6;13wie geschrieben steht: „Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst.“7

14Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei ferne!15Denn er sagt zu Mose: „Ich werde begnadigen8, wen ich begnadige8, und ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme.“916Also liegt es nun nicht an dem Wollenden noch an dem Laufenden, sondern an dem begnadigenden Gott.17Denn die Schrift sagt zum Pharao: „Eben hierzu habe ich dich erweckt, damit ich meine Macht an dir erweise und damit mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde.“1018So denn, wen er will, begnadigt er, und wen er will, verhärtet er.

19Du wirst nun zu mir sagen: Warum tadelt er denn noch? Denn wer hat seinem Willen widerstanden?20Wer bist du denn, o Mensch, der du das Wort nimmst gegen Gott? Wird etwa das Geformte zu dem, der es geformt hat, sagen: Warum hast du mich so gemacht?21Oder hat der Töpfer nicht Macht über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre und das andere zur Unehre zu machen?22Wenn aber Gott, willens, seinen Zorn zu erweisen und seine Macht kundzutun, mit vieler Langmut ertragen hat die Gefäße des Zorns, die zubereitet sind zum Verderben,23und damit er kundtäte den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Begnadigung11, die er zuvor zur Herrlichkeit bereitet hat –24uns, die er auch berufen hat, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Nationen.25Wie er auch in Hosea sagt: „Ich werde Nicht-mein-Volk mein Volk nennen und die Nicht-Geliebte Geliebte.“1226„Und es wird geschehen, an dem Ort, wo zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, dort werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden.“1327Jesaja aber ruft über Israel: „Wäre die Zahl der Söhne Israels wie der Sand des Meeres, nur der Überrest wird errettet werden.28Denn indem er die Sache vollendet und abkürzt, wird der Herr auf der Erde handeln.“1429Und wie Jesaja zuvor gesagt hat: „Wenn nicht der Herr Zebaoth15 uns Nachkommen übrig gelassen hätte, so wären wir wie Sodom geworden und wären Gomorra gleich geworden.“16

30Was sollen wir nun sagen? Dass die von den Nationen, die nicht nach Gerechtigkeit strebten, Gerechtigkeit erlangt haben, eine Gerechtigkeit aber, die aus Glauben ist;31Israel aber, einem Gesetz der Gerechtigkeit nachstrebend, nicht zu diesem Gesetz gelangt ist.32Warum? Weil es nicht aus Glauben, sondern als aus Werken geschah. Sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes,33wie geschrieben steht: „Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Felsen des Ärgernisses, und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.“17

  • 1O. von dem Christus weg verflucht zu sein.
  • 2O. Gottesdienst.
  • 31. Mose 21,12.
  • 41. Mose 18,10.
  • 5O. Auserwählung.
  • 61. Mose 25,23.
  • 7Maleachi 1,2.3.
  • 8a8bGewöhnlich mit „sich erbarmen“ übersetzt; so auch in V. 16.18.
  • 92. Mose 33,19.
  • 102. Mose 9,16.
  • 11Eig. Barmherzigkeit.
  • 12Hosea 2,25.
  • 13Hosea 2,1.
  • 14Jesaja 10,22.23.
  • 15D.i. der Heerscharen (hebr.).
  • 16Jesaja 1,9.
  • 17Jesaja 8,14; 28,16.