Josia

2. Chronika 34,1-8

Josia wird im Alter von acht Jahren König in Jerusalem und regiert 31 Jahre über Juda. Gottes Wort stellt ihm ein ausgezeichnetes Zeugnis aus: «Er tat, was recht war in den Augen des HERRN; und er wandelte auf den Wegen seines Vaters David und wich weder zur Rechten noch zur Linken ab» (2. Chr 34,2).

Das Fundament für dieses Leben, das die Anerkennung Gottes findet, legt Josia in seiner Jugend:

  • Als 16-Jähriger fängt er an, den Gott seines Vaters David zu suchen
  • Als 20-Jähriger beginnt er, sein Königreich von Götzen zu reinigen
  • Als 26-Jähriger veranlasst er, dass der Tempel wieder instand gestellt wird

Wenn wir als junge Christen den Wunsch haben, unser Leben zur Ehre Gottes zu führen, so helfen uns diese drei grundlegenden Punkte dabei.

Er sucht Gott

«Im achten Jahr seiner Regierung, als er noch ein Knabe war, fing er an, den Gott seines Vaters David zu suchen» (2. Chr 34,3).

Im Alter von 16 Jahren will Josia eine persönliche Beziehung zu Gott aufnehmen. Dabei handelt er nach den Aussagen des Wortes Gottes:

  • «Gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit» (Pred 12,1)
  • «Die mich früh suchen, werden mich finden» (Spr 8,17)
  • «Sucht den HERRN, während er sich finden lässt; ruft ihn an, während er nahe ist» (Jes 55,6)

Die Glaubensbeziehung zu Gott beginnt mit der Bekehrung. Jeder, der von seinem sündigen und eigenwilligen Lebensweg zu Gott umkehrt, wird Ihn finden. Er hat noch keinen verstossen, der in einer bußbereiten Haltung und mit einem aufrichtigen Bekenntnis zu Ihm gekommen ist. Doch wie viel einfacher ist diese Umkehr und Hinwendung zu Gott in der Jugend als in späteren Jahren! Unser Herz ist für seine Gnade empfänglicher, weil wir noch nicht jahrelang ohne Ihn gelebt haben. Wie dankbar dürfen wir sein, wenn wir als Kinder oder Jugendliche durch den Glauben an den Herrn Jesus zu Gott gekommen sind!

Es heisst von Josia ausdrücklich, dass er im achten Jahr seiner Regierung anfing, Gott zu suchen. Das ist ein Anfang, der fortgesetzt wird. Wer einmal eine Beziehung zu Gott eingegangen ist, darf sie nun täglich im Gebet pflegen. David ist uns ein Beispiel dazu: «Von dir hat mein Herz gesagt: Du sprichst: Sucht mein Angesicht! – Dein Angesicht, HERR, suche ich» (Ps 27,8).

Pflegen wir im Alltag eine persönliche Gemeinschaft mit dem Herrn? Gibt es in unserem Tagesablauf Momente, in denen wir Gott im Gebet aufsuchen und Ihm das erzählen, was wir erleben, was uns Freude oder Sorgen bereitet? Bitten wir Ihn konkret um seine Führung in den grossen und kleinen Fragen des Lebens?

Eine persönliche und gelebte Beziehung zu Gott gehört zum Fundament eines Lebens, das Ihm Freude macht.

Er reinigt das Königreich

«Im zwölften Jahr fing er an, Juda und Jerusalem von den Höhen und den Ascherim und den geschnitzten und den gegossenen Bildern zu reinigen» (2. Chr 34,3).

Mit 20 Jahren beginnt König Josia, sein Land vom Götzendienst zu reinigen. Das ist sicher eine Folge seiner Beziehung zu Gott. Wie kann er mit Ihm Gemeinschaft pflegen und gleichzeitig die falschen Götter in seinem Reich dulden? Entschlossen geht er ans Werk, reisst die Götzenaltäre nieder, zerschlägt und zermalmt die Götzenbilder.

Im Neuen Testament werden wir auch zu praktischer Reinigung aufgefordert. Das ist ebenfalls eine Tätigkeit, die einmal einen Anfang nimmt, aber solange fortdauert, wie wir auf der Erde leben. Wir können dabei zwei Aspekte unterscheiden:

a) Selbstgericht

«Lasst uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes» (2. Kor 7,1). Hier werden wir aufgefordert, unser persönliches Leben zu überdenken und alles zu verurteilen, was nicht zu Gottes Heiligkeit passt.

Die «Befleckung des Fleisches» betrifft mehr alles Unreine und Verkehrte in unserer äusseren Lebensführung. Dulden wir da vielleicht Musik, Bücher, Verhaltensweisen oder Gewohnheiten, die nicht mit Gott vereinbar sind? Dann gibt es nur eins: Unser Leben konsequent davon reinigen!

Die «Befleckung des Geistes» hat mehr mit unserem Innenleben zu tun. Unreine Gedanken, neidische Überlegungen oder zornige Gefühle müssen verurteilt und vor Gott bekannt werden. So reinigen wir unser Inneres.

David hat auch diese beiden Seiten des Selbstgerichts vor Augen, wenn er betet: «Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf ewigem Weg!» (Ps 139,23.24).

b) Absonderung vom Bösen

«Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt Unreines nicht an, und ich werde euch aufnehmen» (2. Kor 6,17). Mit diesem Appell des Herrn schliesst der Apostel Paulus die Belehrungen über unser Verhältnis zur Welt ab. Im Alltag kommen wir mit ihr in Kontakt und stehen dabei in Gefahr, unheilige Verbindungen einzugehen, die uns an die Welt fesseln. Ein Christ hat in einem Sportclub, in einer politischen Partei oder in einem kulturellen Verein nichts zu suchen. Auch eine Freundschaft mit ungläubigen Menschen steht im Widerspruch zu Gottes Wort (Jak 4,4). Prüfen wir unsere Kontakte und brechen wir Verbindungen ab, die der Herr nicht gutheissen kann!

Leider gibt es auch in der Christenheit vieles, was Gott verunehrt. Darum gilt hier das Prinzip der Absonderung vom Bösen ebenfalls: «Wenn nun jemand sich von diesen reinigt, so wird er ein Gefäss zur Ehre sein, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werk bereitet» (2. Tim 2,21).

Ständiges Selbstgericht und konsequente Trennung vom Bösen sind für ein Gott wohlgefälliges Leben elementar.

Er baut am Haus Gottes

«Im achtzehnten Jahr seiner Regierung, als er das Land und das Haus reinigte (oder gereinigt hatte), sandte er Schaphan, den Sohn Azaljas, und Maaseja, den Obersten der Stadt, und Joach, den Sohn des Joachas, den Geschichtsschreiber, um das Haus des HERRN, seines Gottes, auszubessern» (2. Chr 34,8).

Auf die Reinigung vom Bösen folgt der Aufbau des Guten! Auch hier setzt sich Josia voll ein, obwohl Vieles im Argen liegt. Sein Vater Manasse hat den Tempel schlimm entweiht. Darum lässt er ihn säubern, renovieren und ausbessern, damit der Gottesdienst wieder durchgeführt werden kann.

Davon dürfen wir dreierlei lernen:

  • Persönliche Reinigung ist eine Voraussetzung für jeden Dienst am Haus Gottes. Darauf weist 2. Timotheus 2,21 ebenfalls hin: Nur wer sich vom Bösen reinigt, ist für den Herrn Jesus ein brauchbares Werkzeug.
  • Trotz des Ruins im christlichen Zeugnis lohnt sich eine Aufbauarbeit – auch in einem örtlichen Zeugnis der Versammlung, wo es Schwierigkeiten gibt oder sich nur noch wenige zum Namen des Herrn Jesus hin versammeln. Lassen wir uns nicht entmutigen, sondern vom Herrn zur Auferbauung der Versammlung gebrauchen! Dabei wollen wir nicht vergessen, dass wir wie Josia nicht in der Zeit der grossen Erweckungen leben, sondern in einer Zeit, da der Herr im Kleinen wirkt.
  • Das Hauptziel jeder Arbeit am Haus Gottes ist die Verherrlichung des Herrn. Wir setzen uns ein, damit die gemeinsame Anbetung Gottes nicht nachlässt, sondern zunimmt und sich vertieft.

Der Herr freut sich, wenn sich junge Christen für das Zusammenkommen der Versammlung einsetzen. Er wird es nicht unbelohnt lassen!