Die gottlose Königin-Mutter Athalja versuchte nach dem Tod ihres Sohnes Ahasja, alle königlichen Nachkommen umzubringen. Beinahe gelang es ihr. Doch Gott wachte darüber, dass die königliche Linie von David nicht abbrach.
Joas, ein Königssohn, wurde als Baby von Joschabat, der Frau des Priesters Jojada, versteckt. So konnte die grausame Herrscherin ihn nicht töten.
Sechs Jahre später wurde Joas mit Hilfe von Jojada König und regierte 40 Jahre in Jerusalem. Zu Lebzeiten des Priesters tat er, was recht war in den Augen des HERRN. Doch nach dem Tod Jojadas wandte er sich von Gott ab und fand schliesslich ein schlimmes Ende.
Seine tragische Lebensgeschichte wird in 2. Chronika 24 beschrieben und ist eine Warnung für alle jungen Menschen, die in einer christlichen Familie aufwachsen: Ohne eine persönliche Beziehung zu Gott werden wir als Christen scheitern, denn niemand kann vom Glauben seiner Eltern leben.
Ein guter Einfluss
Joas lebte als Kind sechs Jahre bei Jojada und Joschabat im Haus Gottes (2. Chr 22,12). Dieses Ehepaar setzte sich für die Interessen Gottes ein und hatte ein Herz für sein Volk (2. Chr 24,16). So ging von ihnen ein positiver Einfluss auf dieses Kind aus.
Wir wollen dem Herrn für unsere gläubigen Eltern von Herzen dankbar sein. Durch ihre Gottesfurcht, ihr Gottvertrauen und ihre biblische Unterweisung geben sie uns einen grossen Schatz fürs Leben mit. Doch das genügt nicht. Damit wir als junge Menschen im Glauben auf eigenen Füssen stehen können, müssen wir uns persönlich für Jesus Christus entscheiden:
- Das beginnt mit der Bekehrung: Nur durch das Bekenntnis unserer Sünden und den persönlichen Glauben an den stellvertretenden Opfertod des Herrn Jesus werden wir errettet.
- Das betrifft auch die Jüngerschaft: Als Kinder können wir uns im Konflikt mit der Welt noch auf unsere Eltern berufen. Doch je älter wir werden, desto mehr ist ein persönlicher Standpunkt gefragt. Folgen wir als Teenager und junge Erwachsene selbst dem Herrn Jesus nach? Bekennen wir uns in der Welt treu zu Ihm?
- Das gilt ebenso für den gemeinsamen Weg der Glaubenden: Kennen wir die biblischen Grundsätze des Zusammenkommens zum Namen des Herrn Jesus hin oder besuchen wir die Versammlungsstunden einfach aus guter Gewohnheit? Auch in diesem Punkt ist eine persönliche Überzeugung von dem, was die Bibel darüber lehrt, notwendig. Wir stehen sonst in Gefahr, durch die Lebensstürme oder die Angriffe des Feindes vom kostbaren Platz in der Gegenwart des Herrn (Mt 18,20) abgezogen zu werden.
Ein positiver Start
Als junger König hatte Joas es am Herzen, das Haus des HERRN zu erneuern, das die gottlose Athalja und ihre Söhne zerstört hatten (2. Chr 24,4.7). Mit Eifer machte er sich ans Werk. Er befahl den Leviten, nach der Verordnung Moses Geld von den Israeliten zu sammeln, um die Kosten der Handwerker zu decken, die das Haus Gottes ausbesserten. Als die Leviten sich nicht beeilten, griff er energisch ein und liess eine Lade vor den Eingang des Tempels stellen. Dorthin sollten die Männer von Juda nun die Steuer Moses bringen.
Sorgfältig wurde das eingelegte Geld zu zweit gezählt und denen übergeben, die die Arbeit am Haus Gottes leiteten und die Fachleute bezahlten. So kam der Tempel unter der tatkräftigen Leitung von Joas wieder in einen guten Zustand.
Sein Interesse und seine Energie für das Haus Gottes sind beispielhaft. Heute sind beim Bau am geistlichen Haus auch junge Kräfte gefragt. Es gibt viele Aufgaben, die jüngere Christen erfüllen können: Mithilfe bei der Reinigung des Versammlungsraums, Taxidienste für ältere Geschwister, Fürbitte für die örtliche Versammlung, Mitarbeit in der Sonntagsschule usw. Jüngere Brüder stehen zudem vor der Frage, inwieweit sie ihrem Alter entsprechend in den Zusammenkünften der Versammlung mittragen sollen.
Wollen wir nicht demütig und mit Ausdauer das tun, was der Herr uns zur Unterstützung der örtlichen Versammlung aufträgt?
Ein schlechter Einfluss
Der Priester Jojada starb im Alter von 130 Jahren. Eine lange Zeit hatte er den König mit Rat und Tat unterstützt. Wie ging es nun weiter?
Nach seinem Tod kamen die Obersten von Juda und beugten sich vor König Joas nieder. Mit Schmeichelei suchten sie seine Gunst – und hatten Erfolg. Der König hörte auf sie. Gemeinsam gaben sie das Haus des HERRN auf und beugten sich vor Götzenbildern. Joas, der sich einst mit Eifer für Gottes Sache eingesetzt hatte, wurde ein Götzendiener!
Wie konnte es soweit kommen? Es scheint, dass Joas sich vorher in Glaubensfragen mehr auf den Priester Jojada gestützt hatte, statt eine Beziehung zu Gott zu pflegen. Nun war die Stütze weggefallen, und es offenbarte sich eine erschreckende Unselbstständigkeit. So wie Joas vorher auf Jojada gehört hatte, liess er sich nun von gottlosen Beratern leiten.
Wir lernen daraus, wie wichtig es ist, einen persönlichen Standpunkt zu besitzen, der sich auf das Wort Gottes gründet. Da fragen wir uns: Wie können wir als junge Christen eine eigene Glaubensüberzeugung bekommen, damit wir nicht zum Bösen verführt werden? Einige Hinweise sollen eine Antwort darauf geben:
- Es beginnt mit dem Erforschen der Gedanken Gottes in der Bibel, indem wir von Herzen wünschen, seinen Willen zu erkennen (Kol 1,9).
- Weiter erfordert es eine persönliche Beziehung zum Herrn Jesus im Alltag. Pflegen wir ein Gebetsleben mit Ihm? Sagen wir Ihm alles, was uns beschäftigt? Bitten wir Ihn in den Problemen um seine Hilfe?
- Es ist auch nötig, dass wir eigene Glaubensschritte mit unserem Gott machen, indem wir lernen, Entscheidungen mit Ihm zu fällen, den Tag bewusst mit Ihm zu verbringen und seinen Willen in unserem Leben umzusetzen.
Der Herr Jesus erklärt uns anhand einer Geschichte, wie wir unser Lebenshaus auf den Felsen gründen können, damit wir nicht einem Joas gleichen und im Glauben Schiffbruch erleiden: «Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut», baut sein Leben auf den Felsen und wird von den Stürmen nicht in den Grundfesten erschüttert (Lk 6,47.48).
Um uns vor Verführung und schlechten Einflüssen zu schützen, ist es zudem unerlässlich, dass wir uns bewusst vom Bösen distanzieren. Gottes Wort fordert uns wiederholt dazu auf (1. Thes 5,22; 1. Pet 3,11).
Ein schlimmes Ende
Gott warnte den König und das Volk, indem Er Propheten zu ihnen sandte, die sie zu einer Umkehr aufriefen. Aber sie hörten nicht auf diese Boten. Als Sekarja, der Sohn Jojadas, das Volk im Auftrag Gottes zurechtwies, liess Joas ihn ermorden. So vergalt er auf schreckliche Weise das Gute, das ihm dessen Vater erwiesen hatte.
Da griff der HERR zu einem anderen Mittel. Er liess die Armee der Syrer Jerusalem angreifen und die Obersten des Volkes – diese Anführer des Abfalls – umbringen. König Joas blieb nach diesem Angriff schwer krank in Jerusalem zurück und wurde schliesslich von seinen Knechten ermordet.
Wir erkennen darin das ernste und gerechte Handeln Gottes. Einmal mehr erweist sich eindrücklich, wie wahr das Wort aus Galater 6,7 ist: «Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten! Denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten.»
Fazit
Wir wollen uns durch das tragische Ende von Joas ermahnen lassen:
- im Glaubensleben auf eigenen Füssen zu stehen;
- uns nicht durch schlechte Einflüsse zum Bösen verleiten zu lassen und
- eine göttliche Zurechtweisung nicht in den Wind zu schlagen.