Siehe!

Dem Aufruf «siehe!» begegnen wir im Wort Gottes über tausendmal. Das erste Mal finden wir ihn in 1. Mose 1,29: «Siehe, ich habe euch alles samenbringende Kraut gegeben, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem samenbringende Baumfrucht ist: Es soll euch zur Speise sein.» Damit wies Gott unsere ersten Eltern auf die von Ihm gegebenen Speisen hin. Sie sollten offene Augen für die Nahrung haben, die Er ihnen zugedacht hatte.

Das letzte Mal haben wir die Aufforderung «siehe!» in Offenbarung 22,12: «Siehe, ich komme bald, und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist.» Hier soll unser Blick bewusst auf den wiederkommenden Herrn und den Ihn begleitenden Lohn für uns gerichtet werden.

Unsere besondere Aufmerksamkeit darf sicher auf den Herrn gerichtet sein, als Er beim Eintritt in die Welt bereit war, im Gehorsam zu Gott den schweren Weg zum Kreuz zu gehen. «Darum, als er in die Welt kommt, spricht er: ‹Schlachtopfer und Speisopfer hast du nicht gewollt, einen Leib aber hast du mir bereitet; an Brandopfern und Opfern für die Sünde hast du kein Wohlgefallen gefunden. Da sprach ich: Siehe, ich komme (in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben), um deinen Willen, o Gott, zu tun.›» (Heb 10,5-7).

Mit welcher Befriedigung hat der Vater auf den Sohn geblickt, der bereit war, den ganzen göttlichen Plan auszuführen. Zu Beginn seines öffentlichen Dienstes machte der Herr Jesus sich mit dem bußfertigen Überrest seines irdischen Volkes eins, indem Er sich von Johannes taufen liess. Da beantwortete der Vater dieses «Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun» mit den Worten: «Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden» (Mk 1,11). In den Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas wird davon berichtet.

Ein weiteres Mal bezeugte der Vater sein Wohlgefallen an seinem Sohn auf dem Berg der Verklärung oder dem «heiligen Berg», wie Petrus ihn nennt. Da hörten die drei anwesenden Jünger die Stimme Gottes aus der Wolke: «Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; ihn hört» (Mt 17,5). Die Jünger waren von den dort erschienenen Mose und Elia so beeindruckt, dass ihnen gesagt werden musste: «Ihn hört.» Daraufhin hatten sie die richtige Blickrichtung, denn anschliessend berichtet uns das Wort Gottes: «Als sie aber ihre Augen erhoben, sahen sie niemand als Jesus allein» (Mt 17,8). Auch diese Begebenheit wird uns in den drei ersten Evangelien mitgeteilt.

Über das, was Petrus auf jenem Berg erlebt hatte, schreibt er in seinem zweiten Brief (2. Pet 1,17.18). Zusammengefasst finden wir also diese Aussage, wie Gott sein Wohlgefallen an seinem geliebten Sohn ausdrückt, siebenmal.

Sollte durch das «Siehe!» nicht auch unsere Aufmerksamkeit mehr und mehr auf unseren Herrn Jesus gerichtet sein?