Es war im Herzen Gottes, Menschen ewiges Leben zu geben. Schon vor ewigen Zeiten hat Er dies verheissen (Tit 1,2). Dass Er dieses Leben Menschen schenkt, ist eine Gabe seiner Gnade (Röm 6,23). Wenn Gott uns ein solches Geschenk macht, lohnt es sich, darüber nachzusinnen, um mehr und mehr zu verstehen, was Gott denen geschenkt hat, die an seinen Sohn glauben.
Das ewige Leben bei dem Vater
Der Herr Jesus selbst ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben (1. Joh.5,20). Damals, als Gott das ewige Leben verheissen hat, da war der Sohn beim Vater. Es war daher völlig klar, dass die Verheissung des ewigen Lebens das Kommen des Sohnes Gottes auf diese Erde, um das Erlösungswerk am Kreuz auf Golgatha zu vollbringen, mit einschloss. Das war der einzige Weg, auf dem diese göttliche Verheissung ihre Erfüllung finden konnte.
Das ewige Leben hier auf der Erde
So kam der Sohn Gottes auf diese Erde. Er ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben – auch als Er hier lebte. Weil Er aber auch als wahrer Mensch hier war, wurde das ewige Leben sichtbar. Es konnte angeschaut und sogar betastet werden (1. Joh 1,1). Als wahrhaftigem Menschen hat der Vater dem Sohn gegeben, Leben in sich selbst zu haben (Joh 5,26).
So ist Er auf der einen Seite wahrer Gott und das ewige Leben selbst. Auf der anderen Seite ist Er wahrer Mensch, der das ewige Leben vom Vater bekommen hat. In Ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen (Joh 1,4). Der Sohn Gottes kam auf diese Erde, um das ewige Leben zu offenbaren. Doch Er wollte es nicht nur offenbaren, sondern auch mitteilen. Das war der Ratschluss Gottes vor ewigen Zeiten. Jetzt war der Sohn gekommen, um das Erlösungswerk zu vollbringen, damit jeder, der an Ihn glaubt, dieses ewige Leben bekomme (Joh 3,16).
Nikodemus hörte diese frohe Botschaft. Als Lehrer Israels kannte er das Teil der Glaubenden zur Zeit des Alten Testaments. Doch sogar das hatte er nicht verstanden. Der Herr Jesus machte ihm das Teil jener Gläubigen klar. Er erklärte ihm: Um in das Reich Gottes eingehen zu können, muss man von neuem geboren sein. Doch dann ging der Herr Jesus weiter. Er wollte nicht nur das Irdische verkünden, sondern auch das Himmlische (Joh 3,12). Dazu war Er vom Himmel auf die Erde gekommen. Dieses Himmlische ist das ewige Leben. Und dieses Leben empfängt jeder, der an den Sohn Gottes glaubt.
Wie kann man das ewige Leben bekommen?
Um das ewige Leben zu bekommen, ist Glaube nötig, und zwar Glaube an den Herrn Jesus, der am Kreuz gestorben ist. Jeder, der Ihn und sein vollbrachtes Erlösungswerk im Glauben annimmt, empfängt das ewige Leben als die Gnadengabe Gottes. Dabei wird jeder, der den Erlöser annimmt, glaubend verstehen, dass Jesus Christus sowohl der Sohn des Menschen als auch der Sohn Gottes ist (Joh 3,14-16). Und er wird auch glaubend verstehen, dass es der Vater ist, der den Sohn gesandt hat, damit das ewige Leben dem Glaubenden mitgeteilt werden kann (Joh 5,24). So ist also der Glaube an Den, den der Vater gesandt hat, der Schlüssel, um ewiges Leben zu bekommen.
Die sichtbaren Kennzeichen des ewigen Lebens
Das ewige Leben ist unser gegenwärtiger Besitz. Es bringt uns in Verbindung mit dem Himmlischen, mit allem, was im Himmel ist. Dieses Leben, das Gott uns geschenkt hat, ist in seinem Sohn (1. Joh 5,11). Es hat seine Quelle und seinen Ursprung im ewigen Sohn Gottes. Es ist uns geschenkt, aber es ist im Sohn. Dadurch wird klar, dass nichts und niemand dieses Leben antasten kann. Wie glücklich dürfen wir sein, dass dieses Leben im Sohn und daher auf ewig sicher ist.
Weil es im Sohn ist, wird auch klar, dass dieses Leben uns mit dem Himmel verbindet. Hier auf der Erde findet dieses Leben nichts, was Nahrung und Erfrischung wäre. Aber im Himmel befindet sich alles, was mit diesem Leben in Verbindung steht. Daher dürfen wir uns durch den Glauben über diese Erde und das böse, von Satan regierte System «Welt» erheben und uns mit dem Herrn Jesus im Himmel verbunden wissen (1. Joh 5,4).
Doch wenn dieses Leben uns auch mit dem Himmel in Verbindung bringt, so offenbart es sich doch in uns – den Gefässen dieses Lebens – hier auf der Erde. Johannes, der in seinem Evangelium davon geschrieben hatte, wie der Herr Jesus dieses Leben hier offenbarte, schreibt in seinem ersten Brief, dass das, was wahr ist in Ihm – im Herrn Jesus –, auch wahr ist in uns – in den Glaubenden (1. Joh 2,8).
Das gleiche Leben, das im Sohn Gottes auf der Erde war, ist jetzt auch in uns, den Gläubigen – in denen, die aus Gott geboren sind. Deshalb wird sich dieses Leben auch in der gleichen Weise offenbaren, wie es sich im Herrn Jesus gezeigt hat. Dabei können wir insbesondere zwei Wirkungen dieses Lebens feststellen.
Einerseits liebt dieses Leben Gott, aus dem es geboren ist. Die Liebe zu Gott zeigt sich im Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes. Anderseits liebt dieses Leben jeden, der das gleiche Leben hat. Diese Liebe offenbart sich im Umgang der Kinder Gottes miteinander (1. Joh 4,20 – 5,3).
Die Heimat des ewigen Lebens
Einmal werden wir die Heimat des ewigen Lebens erreichen. Wir werden im Vaterhaus sein, im Bereich der ewigen Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn. Wir werden wie der Herr Jesus einen Leib haben, der unverweslich ist, und wir werden Ihn, der das ewige Leben ist, ungehindert und ohne jede Beeinträchtigung sehen, wie Er ist. Wir werden in vollkommener Weise erkennen – so wie wir selbst erkannt worden sind. Dann wird jedes Bedürfnis befriedigt sein. Wir werden im Genuss all dessen, was das ewige Leben beinhaltet, völlig zur Ruhe kommen. Dann haben wir das Ziel erreicht und sind in der Heimat des ewigen Lebens angekommen.
Doch wir besitzen das ewige Leben heute schon. So dürfen wir jetzt schon das geniessen, was Gott uns mit diesem wunderbaren Geschenk gegeben hat. Heute schon dürfen wir den grossen Gott als unseren Vater kennen und den Herrn Jesus, den Er gesandt hat (Joh 17,3). Und heute schon darf sich dieses Leben in einer Umgebung, die ihm so entgegengesetzt ist, offenbaren.