In Kapernaum lebte ein römischer Hauptmann, der in seiner Sorge um seinen kranken Knecht zum Herrn Jesus sandte. Doch er fühlte sich nicht wert genug, diesen Herrn in seinem Haus zu empfangen, obwohl der Heiland bereit war, zu kommen und zu helfen. Er liess Ihm deshalb sagen: «Sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird geheilt werden.» Selbst in Israel, bei seinem eigenen Volk, fand der Herr Jesus keinen so grossen Glauben. «Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht wurde geheilt in jener Stunde» (Mt 8,5-13; Lk 7,1-10).
Etwas später lesen wir vom Herrn Jesus: «Er trieb die Geister aus mit einem Wort, und er heilte alle Leidenden» (Mt 8,16).
Der Prophet Jesaja kündigte den kommenden Christus unter anderem als Den an, der das geknickte Rohr nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen würde (Jes 42,3). In Kapitel 50,4 des gleichen Propheten hören wir den Messias prophetisch von sich sagen: «Der Herr, HERR, hat mir eine Zunge der Belehrten gegeben, damit ich wisse, den Müden durch ein Wort aufzurichten.» Mit dem Ausdruck «Belehrten» sind solche gemeint, die selbst durch eine göttliche Offenbarung unterwiesen, belehrt werden (siehe Fussnote Elberfelder-Übersetzung). Ist uns der Herr darin nicht ein grosses Vorbild?
Diese Bibelstellen erinnern uns daran, dass es nicht auf die Menge unseres Bibelwissens ankommt, wenn wir Bekümmerte, Leidende oder Trauernde besuchen. Wichtig ist, dass wir zunächst zuhören und die Traurigen reden lassen. Als Zweites ist es gut, mit solchen zu beten. Und drittens ist es wichtig, dass wir eine Ermunterung mit wenigen Bibelversen weitergeben, vielleicht sogar nur durch ein Wort.