In 4. Mose 9 und 10 werden uns zwei grosse Hilfen Gottes für den Weg des Glaubenden vorgestellt:
Die Wolke steht für die Gegenwart Gottes und illustriert das Wohnen des Heiligen Geistes auf der Erde.
Die beiden silbernen Trompeten sind eine schöne Illustration für das Wort Gottes.
Der Weg des Glaubenden
Dieser Weg wird uns am Beispiel des irdischen Volkes Gottes im vierten Buch Mose vorgestellt. Das zweite Buch Mose schildert uns zuerst die Erlösung dieses Volkes und wie es dann zu Gott, der in seiner Mitte wohnen möchte, nahen kann. Im dritten Buch Mose zeigt Gott, der jetzt in der Mitte seines Volkes wohnt, wie Er darauf wartet, dass der Glaubende Ihm naht, um Ihm Gottesdienst darzubringen. Das vierte Buch Mose beschreibt den eigentlichen Weg des Volkes, der es zum Ziel in das Land Kanaan führt.
Dieser Weg ist dadurch gekennzeichnet,
- dass er durch eine Wüste führt,
- dass er einem Ziel entgegen führt,
- dass er von vielfältigem Versagen des Menschen zeugt,
- dass dieses Versagen jedoch die Treue Gottes niemals aufheben kann.
Der Weg des Christen trägt die gleichen Kennzeichen. Er führt durch eine Welt, in der es keinerlei Erfrischung für sein neues Leben gibt, das er bei seiner Bekehrung bekommen hat. Empfinden wir es wirklich so? Dieser Weg führt aber zu einem herrlichen Ziel: zum Vaterhaus droben. Der Gedanke an unsere Heimat im Himmel darf unsere Schritte beflügeln, unser Denken aufs Wesentliche ausrichten und unser Leben heute schon prägen.
Leider gibt es viel Versagen auf der Seite des Menschen. Der Glaubende strauchelt persönlich, und auch im Volk Gottes als Gesamtheit gibt es viel Abweichen. Doch an der Treue Gottes hat sich bis heute nichts geändert.
Er hat uns auf diesem Weg nicht allein gelassen. Er hat uns seinen Geist gegeben, damit Dieser in Ewigkeit bei uns sei. Das wird uns in 4. Mose 9,15-23 bildlich vorgestellt. Zudem hat Er uns sein Wort gegeben, was uns im Bild der beiden silbernen Trompeten gezeigt wird (4. Mo 10).
Die Gegenwart Gottes – 4. Mose 9,15-23
Das Verlangen des Herzens Gottes ist, in der Mitte seines Volkes zu wohnen. Er möchte mit dem Menschen gern Gemeinschaft haben und hat einen Weg gefunden, auf dem dies möglich ist. Er hat sein Volk vor dem Gericht, das über Ägypten kam, verschont, hat es aus der Macht Satans befreit, aus dem Land der Knechtschaft herausgeführt und es zu sich gebracht (2. Mo 12; 14; 19,4). In der Mitte dieses erlösten Volkes möchte Gott nun wohnen.
Dieses Wohnen Gottes inmitten seines irdischen Volkes findet während der Zeit der Wüstenwanderung seine Darstellung im Zelt der Zusammenkunft und später, als das Volk das Land Kanaan erreicht hat, im Tempel. Das war jeweils der Ort, den Gott sich erwählt hat.
An dem Tag, da das Zelt der Zusammenkunft in der Wüste zum ersten Mal aufgerichtet wurde, bedeckte es die Wolke der Gegenwart Gottes «und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung» (2. Mo 40,34). Das Gleiche finden wir bei der Einweihung des Tempels, den Salomo gebaut hatte (1. Kön 8,10.11).
Die Wolke ist also das sichtbare Zeichen der Gegenwart Gottes. Am Tag war sie als Wolke sichtbar und in der Nacht war es wie das Aussehen von Feuer. Die lichte Wolke (Mt 17,5) spricht von der Offenbarung der Herrlichkeit Gottes und das Feuer verbreitet Licht in der Dunkelheit der Nacht.
Der Heilige Geist wohnt auf der Erde
Und heute? Die Zeit des Christentums, in der wir leben, ist durch zwei Tatsachen gekennzeichnet, die völlig neu sind. Einerseits gibt es einen Menschen im Himmel – den Herrn Jesus –, der jetzt als wahrer, auferstandener Mensch verherrlicht zur Rechten Gottes ist. Anderseits wohnt Gott, der Heilige Geist, auf der Erde, und zwar in jedem Glaubenden persönlich und in der Versammlung, d.h. in der Gesamtheit aller Erlösten.
Die vornehmste Tätigkeit des Heiligen Geistes ist, den Herrn Jesus zu verherrlichen (Joh 16,14). Seine Tätigkeit besteht aber auch darin, uns göttliches Licht für unseren Weg über die Erde zu geben. Er öffnet uns die Augen für das Wort Gottes, für den Zustand der uns umgebenden Welt, für die Grundsätze Gottes, nach denen wir leben sollen, über uns selbst, über unseren Gott und für das herrliche Ziel. Er will uns leiten und uns jeweils den nächsten Schritt zeigen. So können wir unseren Weg als Söhne Gottes gehen, die Interesse und Verständnis für die Gedanken Gottes, ihres Vaters, haben und die diesen Vater auf der Erde würdig vertreten können (Röm 8,14).
Das Wohnen des Heiligen Geistes auf der Erde, also Gottes Gegenwart hier, bedeutet Herrlichkeit und Licht. Dazu fünf Lektionen aus den Versen 16-22:
a) Beständig (V. 16)
In Verbindung mit dem Zelt der Zusammenkunft und seinen Geräten wird dieses Wort mehrfach erwähnt. Auf dem Brandopferaltar sollte das beständige Brandopfer sein und das Feuer des Altars durfte nicht erlöschen. Das Licht des Leuchters sollte beständig scheinen. Auch das Räucherwerk auf dem goldenen Altar musste beständig sein, und der Schaubrottisch sollte die Brote beständig tragen.
So war auch die Wolke beständig auf der Wohnung und bei dem Volk. Alle wussten: Gott ist da. Das auf den Deckel der Bundeslade gesprengte Blut war Gottes Vorkehrung und die Garantie dafür, dass Er beständig bei seinem Volk wohnen konnte. Jedes Jahr musste dieses Sühnungsblut am Versöhnungstag dorthin gesprengt werden. Damit war wieder neu die Grundlage geschaffen, dass Gott ein weiteres Jahr bei seinem Volk wohnen konnte. Die Wolke war das sichtbare Zeichen seiner Gegenwart.
Auch heute ist von Gottes Seite aus alles geschehen, damit der Geist Gottes beständig in den erlösten Menschen wohnen kann. Wer das Wort der Wahrheit, das Evangelium des Heils, hört und glaubt, wird mit dem Heiligen Geist versiegelt. Dieser nimmt Wohnung im Glaubenden und wird ihn nie mehr verlassen (Joh 14,16).
b) Jedes Mal (V. 17)
Jetzt stellt sich die Frage nach den Auswirkungen der Tatsache, dass Gott beständig bei seinem Volk wohnt. Wie reagieren die Menschen auf die Bewegung der Wolke? Ist aufseiten des Volkes ebenfalls Konsequenz und Beständigkeit vorhanden?
Vers 17 gibt dazu eine schöne Antwort. Das Volk folgte der Bewegung der Wolke nicht nur an einigen bestimmten Tagen, sondern jedes Mal. Sobald die Wolke sich erhob, brachen sie auf und sobald sie sich niederliess, lagerten sie. Das spornt uns an, dem Heiligen Geist in unserem Leben uneingeschränkte Freiheit zu geben, damit Er wirken kann, wie Er will. Er möchte gern jedes Thema unseres Lebens bestimmen. Nicht nur am Sonntag, nicht nur in den Zusammenkünften der Gläubigen, auch in den Fragen des Berufs, im Haushalt, in der Freizeit, bei den Lieblingsbeschäftigungen gilt es, dem Geist Gottes volle Freiheit zu gewähren. Unser ganzes Leben soll unter seiner Leitung stehen. Er hat nur unser Bestes im Sinn.
c) Der Befehl des HERRN (V. 18)
Dieser Vers erinnert an die Autorität des Heiligen Geistes. So wie es in der Gottheit keine Rangunterschiede gibt, so gibt es auch kein Autoritätsgefälle. Gott ist ein Gott, der sich in drei Personen offenbart hat: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Wir dürfen drei Personen unterscheiden, sollen dabei aber festhalten, dass es ein Gott ist. Ob der Vater, der Sohn oder der Heilige Geist wirkt – es ist immer die gleiche Autorität. Es ist die Autorität des grossen, ewigen Gottes, der Himmel und Erde gemacht hat. Ihn dürfen wir als Vater anrufen und Er wohnt in der Person des Heiligen Geistes in uns. Sind wir uns dieser Autorität immer bewusst? Lasst uns ihr zu entsprechen suchen!
d) Viele Tage – wenige Tage (V. 19.20)
Auf dem Weg des Volkes durch die Wüste gab es für die Dauer des Lagerns oder die Länge des Wegabschnitts keine festen Regeln. Alles hing von der Bewegung der Wolke ab. Gott erwartete von seinem Volk, dass es einfach folgte, wenn die Wolke sich bewegte, und dass es lagerte, so lange die Wolke ruhte.
Wenn diese Abhängigkeit von der Bewegung der Wolke schon damals erforderlich war, wie viel mehr heute! Wie sollten wir in Abhängigkeit von unserem Herrn leben! Er möchte uns durch seinen Geist (und sein Wort) leiten. Unser Leben wird nicht durch Gebote und Satzungen bestimmt. Wir kennen keinen Festtags-Kalender, wie es ihn im alten Bund gab. Wir sind nicht an Speisevorschriften oder Opferrituale gebunden. Das Neue Testament fordert uns mehrfach auf, uns nicht wieder unter solche Vorschriften und Gebote zu stellen. Stattdessen dürfen wir durch den Geist Gottes geleitet leben.
Manchmal erscheint es uns attraktiv und einfach, wenn das Leben durch feste Regeln bestimmt ist. Gute Gewohnheiten, die unserem Leben eine gewisse Regelmässigkeit geben, sind auch nicht verkehrt. Der Herr Jesus selbst hatte während seines Lebens hier gute Gewohnheiten. Wenn diese aber zu toten Traditionen erstarren, die wir womöglich als Forderung anderen gegenüber erheben, dann gehen wir zu weit. Gott wünscht, dass wir in ständiger Abhängigkeit von Ihm leben, dabei nach seinem Willen fragen und bereit sind, ihn auch zu tun. Das wirft uns ganz auf Gott, denn von seinem Willen hängt alles ab. Doch es gibt auch Ruhe, Sicherheit und tiefen Frieden, da wir wissen, dass sein Wille gut ist. Welch ein Vorrecht, in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes den Weg zu gehen, den Gott für uns vorgesehen hat! Kann uns auf einem solchen Weg etwas begegnen, das uns zum Schaden wäre?
e) Aufbruch (V. 21)
Dieser Vers betont nochmals die ständige Bereitschaft zum Aufbruch. Wie gut, dass das Volk in Zelten wohnte und so in der Lage war, aufzubrechen, sobald die Wolke sich erhob. Denken wir darüber nach, wie stark wir in die Angelegenheiten dieser Erde verwurzelt sind. Was empfinden wir beim Gedanken, dass der Herr Jesus noch heute kommen kann, um uns zu sich zu nehmen? Dann werden wir alles zurücklassen, was uns jetzt so wichtig und bedeutsam erscheint. Die ständige Bereitschaft zum Aufbruch wird uns umso leichter fallen, je mehr wir in unserem Leben verwirklichen, dass wir tatsächlich durch eine Wüste ziehen.
So zog das Volk von Lagerplatz zu Lagerplatz. Entweder war es unterwegs Richtung Kanaan oder es lagerte da, wo Gott ihm Ruhe und Erholung gab. In der Zeit des Lagerns diente es Gott und wartete aufmerksam auf die Bewegung der Wolke. Wunderbarer Weg! Keine Zweifel über das Ziel, keine Unsicherheit in Bezug auf den Weg und selbst in der Wüste ein sinnvolles Dasein im Dienst für Gott. Doch alles hing vom Blick auf die Wolke und dem gehorsamen Folgen der Bewegung der Wolke ab. Einen gleich glücklichen Weg gibt es heute für den, der den Heiligen Geist in seinem Leben uneingeschränkt wirken lässt und seiner Führung kompromisslos folgt. Wie das Volk Israel kennen wir den Weg im Voraus nicht. Aber wir dürfen der göttlichen Führung vertrauen und Gott alles in die Hand legen. Welche Sicherheit und Ruhe gibt uns das!
Die silbernen Trompeten – 4. Mose 10,1-10
Am Anfang von 4. Mose 10 wird uns ein zweites Hilfsmittel Gottes für den Weg des Volkes durch die Wüste vorgestellt. Es sind die beiden silbernen Trompeten, die auf das Wort Gottes hinweisen. Der Prophet Haggai ermunterte die aus Babel zurückgekehrten Juden mit dem Hinweis, dass das Wort des HERRN und sein Geist in seiner Mitte bestanden (Hag 2,5). Das ist bis heute der Fall.
Auf das Wort des HERRN hin sollte Mose sich zwei silberne Trompeten machen. Der Führer weist hier auf den Herrn Jesus hin, der als Apostel (Gesandter) von Gott zu den Menschen gekommen ist, um ein göttliches Zeugnis auf der Erde zu verkünden (Heb 3,1). Der Herr hat in seinem Leben hier dieses Zeugnis begonnen. Nachher wurde es durch seine Apostel fortgesetzt. Heute ist der Herr Jesus nicht mehr als Mensch auf der Erde und es gibt keine Apostel mehr. Aber das Zeugnis haben wir noch. Gott hat es für uns in der Bibel niedergelegt. Dieses Wort redet bis heute deutlich und aktuell in unser Leben hinein.
Silberne Trompeten
Silber ist in der Bibel ein Bild der Erlösung. Dieses Thema durchzieht die ganze Heilige Schrift. Aber nur Erlöste können dieses Zeugnis Gottes verstehen. Wohl können die Mitteilungen Gottes in seinem Wort auch von solchen studiert werden, die nicht an den Herrn Jesus glauben. Aber die Bibel wird ihnen verschlossen bleiben. Sie werden nicht erkennen, was wirklich im Herzen Gottes ist. Er hat seine Gedanken den Erlösten mitgeteilt und die Voraussetzung dafür geschaffen, dass sie sie verstehen können, indem Er ihnen den Heiligen Geist gegeben hat (1. Kor 2,6-16).
Das Thema der Erlösung zeigt, dass Gott sich in seinem Wort nicht als ein fordernder Gott vorstellt. Er ist zwar ein heiliger Gott mit gerechten Ansprüchen. Aber Er ist auch ein liebender und gebender Gott: Er hat seinen Sohn gegeben, der durch sein Erlösungswerk am Kreuz auf Golgatha allen Ansprüchen Gottes genügt hat. Auf der Grundlage dieses Werks kann Gott geben und segnen. Keine Religion kennt einen solchen Gott. Aber so stellt sich der wahre Gott in der Bibel vor. Er hat einen Weg erdacht und bereitet, auf dem Er Menschen reich beschenken kann – entsprechend dem, was sie nötig haben und vor allem entsprechend dem, was in seinem Herzen ist.
Getriebene Arbeit
Diese beiden Posaunen sollten in getriebener Arbeit, d.h. durch Hammerschläge geformt, hergestellt werden. Der Herr Jesus musste am Kreuz auf Golgatha ins Gericht Gottes kommen, um die Erlösung möglich zu machen. Er hat Schlag auf Schlag empfinden müssen, wie Gott die Sünden strafen muss. Er wurde zur Sünde gemacht und hat durch sein Sterben die Sühnung bewirkt. Nun ist Gott in Bezug auf die Sünde vollkommen zur Ruhe gekommen und kann den Sünder begnadigen. Wie dankbar dürfen wir dafür sein, dass der Herr Jesus dieses Gericht auf sich genommen hat.
Ein in getriebener Arbeit hergestelltes Instrument weist noch auf etwas anderes hin. Es besteht aus einem Stück und garantiert einen gleichbleibenden und konstanten Ton. So besteht die Bibel aus vielen Büchern von verschiedenen Schreibern und ist doch eine wunderbare Einheit. Wie die Trompeten aus einem Stück in getriebener Arbeit gefertigt wurden, so ist die Bibel eine Einheit, in der alle Bücher in Harmonie und Schönheit zusammengestellt sind. Gottes Wort ist keine Ansammlung von Lehrsätzen oder Glaubensbekenntnissen, auch wenn die Menschen die Aussagen der Bibel darauf reduzieren wollen. Nein, sie ist ein wunderschönes Bild, und wir werden aufgefordert, das Ganze zu bewahren und festzuhalten. Dabei dürfen wir sicher sein, dass die Bibel zu jeder Zeit in gleich klarer und unveränderlicher Stimme den Willen Gottes verkündet. Menschen und Umstände verändern sich. Aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.
Wer bläst die Trompeten?
Es war die Aufgabe der Priester, die Trompeten zu blasen. Sie verrichteten ihren Dienst im Zelt der Zusammenkunft und waren gewohnt, in der Gegenwart Gottes zu sein. Sie konnten die Bewegung der Wolke besonders gut und schnell erkennen. Darum mussten sie die Trompeten blasen, damit das ganze Volk klar und verständlich den Willen Gottes erkennen konnte.
Auch heute hat Gott Diener, die in besonderer Weise in der Lage sind, das Wort Gottes auszulegen und es für alle verständlich zu verkündigen. Wenn der Herr solche Gaben gibt, verbindet Er damit auch die Verantwortung, sie auszuüben. Das Wort Gottes ist ein reicher Schatz. Wir dürfen dankbar sein, wenn es Männer Gottes gibt, die aus der Nähe und Gemeinschaft mit Gott die Gedanken und die Bedeutung der Schrift erkannt haben und in der Lage sind, dies weiterzugeben. Wir besitzen zu unserem Nutzen einen grossen Schatz von Auslegungen der Bibel in schriftlicher Form.
Anderseits gibt es in der heutigen Gnadenzeit keine spezielle Priesterklasse, sondern ein allgemeines Priestertum der Gläubigen. Jeder von uns darf in unmittelbarer Nähe und Gemeinschaft mit Gott sein und auf die «Bewegung der Wolke» achten. In diesem Sinn dürfen wir unter Gebet die Bibel lesen und sicher sein, dass Gott uns sein Wort aufschliesst und seinen Willen deutlich macht. Vielleicht will Er uns auch gebrauchen, von dem, was Er uns gezeigt hat, anderen weiterzugeben.
Verschiedene Signaltöne
Gott hatte genau festgelegt, welches Signal für welche Situation ertönen sollte. So dürfen wir auf die Stimme des Wortes lauschen, diese unterscheiden und auf die jeweilige Situation anwenden. Dabei fällt auf, dass es fünf Gelegenheiten gibt, die hier gesondert genannt werden:
- Das Blasen beider Trompeten zum Versammeln der ganzen Gemeinde an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft (V. 3). Gottes Wort ist die alleinige Richtschnur für das Zusammenkommen der Gläubigen.
- Das Blasen einer Trompete, um die Fürsten zusammenzurufen (V. 4). Die Führung im Volk Gottes kann nur auf der Basis des Wortes Gottes erfolgen.
- Das Lärm-Blasen zum Aufbruch des Lagers (V. 5). Gottes Wort ist die Richtschnur für unser Leben, für den ganzen Weg durch die Wüste.
- Das Lärm-Blasen zum Aufruf zum Kampf (V. 9). Das Neue Testament macht klar, dass Gottes Wort als Schwert des Geistes die Waffe in unserem Kampf ist. Dieses Wort bestimmt dabei auch die Art und Weise, in der wir kämpfen sollen. Es regelt alle Fragen in Bezug auf den geistlichen Kampf, den wir zu führen haben.
- Das Blasen der Trompeten an den Festen und Freudentagen in Israel (V. 10). So ist auch heute Gottes Wort die Quelle der Freude für uns Christen, Richtschnur und Inhalt für den Gottesdienst und die Grundlage jeder Gemeinschaft, die wir mit Gott und untereinander haben.
Das Wort Gottes ist und bleibt der Massstab für jeden Bereich des Lebens des Glaubenden. Darin finden wir alles, was wir für ein Leben in der Nachfolge des Herrn Jesus brauchen. Das Wort wird uns durch den Heiligen Geist lebendig gemacht. Diese beiden Hilfsquellen für den Weg des Glaubenden werden nie versiegen. Der Psalmist macht in Psalm 119 deutlich, wie reich die Quelle des Wortes Gottes ist.
Unterwegs zum Ziel – 4. Mose 10,33-36
Nachdem die Hilfen für den Glaubensweg vorgestellt sind, bricht das Volk zum ersten Mal auf. Das finden wir im zweiten Teil von 4. Mose 10. In Vers 11 heisst es: «Da erhob sich die Wolke von der Wohnung des Zeugnisses.» In den Versen 14-28 wird die Marschordnung des Volkes beschrieben. «So brachen sie auf.»
Aber in Vers 33 lesen wir, dass die Lade des Bundes des HERRN drei Tagereisen vor ihnen herzog, «um ihnen einen Ruheort zu erkunden; und die Wolke des HERRN war über ihnen». Wenn die Lade aufbrach erbat Mose den Schutz des HERRN für den Weg (V. 35). Für die Zeit des Lagerns wünschte er den Genuss der Gemeinschaft mit Gott (V. 36). Diesen Schutz und diese Gemeinschaft gibt es solange, bis wir das Ziel in der Herrlichkeit erreicht haben.