Der junge Samuel

1. Samuel 2,11.18; 1. Samuel 3,1.19-20

Samuel kommt als junger Knabe zu Eli nach Silo. Dort hilft er dem Priester bei seinen vielen Aufgaben. Er tut das so ansprechend, dass wir viel von ihm lernen können. Wenn wir als junge Christen den Wunsch haben, unserem Herrn zu dienen, stellen sich bald Fragen: Was soll ich tun? Wie soll ich eine Aufgabe ausüben? Das Verhalten Samuels gibt uns einige Denkanstösse.

In Unterordnung dienen

«Der Knabe aber diente dem HERRN vor Eli, dem Priester» (1. Sam 2,11).

Der junge Samuel dient Gott, indem er das tut, was Eli ihm aufträgt. Dieser alte Mann hat die Hilfe des jungen Leviten nötig, denn seine Kräfte nehmen ab.

Kennen wir dieses gemeinsame Arbeiten von Alt und Jung im Werk des Herrn? Die Älteren haben mehr Erfahrung und die Jüngeren mehr Energie. Im Dienst ist beides nötig. Wir können miteinander für den Herrn arbeiten, wenn wir die Ermahnung von 1. Petrus 5,5 beherzigen: «Ihr Jüngeren, ordnet euch den Älteren unter. Alle aber seid gegeneinander mit Demut fest umhüllt.» Unterordnung bei den jungen Christen und Demut bei allen sind die Voraussetzungen für einen gemeinsamen Dienst.

Paulus und Timotheus sind uns dabei ein schönes Beispiel. Der Apostel kann von seinem jüngeren Mitarbeiter sagen: «Ihr kennt aber seine Bewährung, dass er, wie ein Kind dem Vater, mit mir gedient hat an dem Evangelium» (Phil 2,22).

In Reinheit dienen

«Samuel diente vor dem HERRN, ein Knabe, umgürtet mit einem leinenen Ephod» (1. Sam 2,18).

Zur Zeit Samuels geht es dem Volk Gottes nicht gut. Es ist in einem schlechten geistlichen Zustand. Besonders schlimm treiben es die Söhne Elis, die Priester. Sie führen ein sündiges Leben. In diesem Umfeld dient Samuel dem HERRN. Er ist mit einem leinenen Ephod umgürtet. Das illustriert seine bewusste Absicht, sich nicht von der Sünde beschmutzen zu lassen, sondern ein reines Leben zu führen.

Als der Apostel Paulus dem jungen Timotheus Anweisungen für das Verhalten im Haus Gottes und für seinen speziellen Dienst gab, wies er ihn auch auf die Wichtigkeit der persönlichen Reinheit hin:

  • «Niemand verachte deine Jugend, sondern sei ein Vorbild der Gläubigen … in Reinheit» (1. Tim 4,12). Hier handelt es sich darum, dass wir persönlich nicht sündigen und uns nicht dadurch verunreinigen.
  • «Habe nicht teil an fremden Sünden. Bewahre dich selbst rein» (1. Tim 5,22). Hier erweitert sich das Spektrum: Wir können uns auch durch Verbindung mit Bösem verunreinigen. Das ist im Werk des Herrn ebenfalls eine Gefahr. Wenn wir mit jemand gemeinsam einen Dienst ausüben, der verkehrte Ansichten hat oder Sünde in seinem Leben duldet, verunreinigen wir uns, und das Werk Gottes nimmt Schaden.

Mit Ausharren dienen

«Der Knabe Samuel diente dem HERRN vor Eli» (1. Sam 3,1).

Mit dieser Aussage beginnt ein neues Kapitel. Ist sie einfach eine Wiederholung von Kapitel 2,11? Nein! Der Geist Gottes möchte uns zeigen, wie treu der junge Samuel dem HERRN dient. Die Handreichungen, die er für Eli tut, sind sicher vielfach die gleichen. Trotzdem arbeitet er unbeirrt weiter.

Wenn wir einen Dienst für den Herrn tun, folgt nach dem ersten Anflug von Euphorie bald die Zeit des Ausharrens. Das zukünftige Urteil unseres Herrn spornt uns an, unsere Aufgaben weiter treu zu erfüllen: «Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn» (Mt 25,21).

Zunahme im Dienst

«Samuel wurde gross; und der HERR war mit ihm und liess keins von allen seinen Worten zur Erde fallen. Und ganz Israel, von Dan bis Beerseba, erkannte, dass Samuel als Prophet des HERRN bestätigt war» (1. Sam 3,19.20).

Nach seinem treuen Dienst vor Eli macht Gott Samuel zu seinem Propheten. Er benutzt ihn als sein Sprachrohr, um sein Volk zu sich zurückzuführen (1. Sam 7).

Der Apostel Paulus sagt von den Dienern: «Die, die wohl gedient haben, erwerben sich eine schöne Stufe» (1. Tim 3,13). Damit weist er darauf hin, dass Gott uns bei treuer Erfüllung eines einfachen Dienstes für die Versammlung auch weitere Aufgaben anvertraut. Wir wollen uns nicht nach grossen Aufgaben ausstrecken, sondern uns einfach dem Herrn zur Verfügung stellen, damit Er uns in seinem Werk einsetzen kann, wie Er will.