«In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet» (Johannes 14,2.3).
Dort wohnt Gott
Am Anfang von Johannes 14 lenkt der Herr Jesus die Gedanken seiner Jünger zum Haus seines Vaters. Es ist der ewige Wohnort des dreieinen Gottes: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Wir können diese Tatsache aus der Bibel klar erkennen:
- Wenn Jesus Christus betet: «Verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war» (Joh 17,5), dann spricht Er zweifellos vom Haus des Vaters. Es ist da, wo der Vater bei sich selbst ist.
- In Johannes 14 spricht der Herr Jesus zuerst vom Haus des Vaters und erklärt dann: «Ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet.» Daraus lernen wir, dass das Haus des Vaters da ist, wo der Sohn ist.
Aus der Kenntnis über den dreieinen Gott folgern wir: Wo der Vater und der Sohn zu Hause sind, da wohnt auch der Heilige Geist.
Zudem macht die Gegenwartsform in beiden Bibelstellen klar, dass es sich um eine zeitlose Tatsache handelt: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist wohnen ewig im Haus des Vaters. Das Haus des Vaters wurde also nicht erschaffen, denn es ist so ewig, wie Gott ewig ist.
Licht und Liebe
In seinem Wesen ist Gott Licht und Liebe (1. Joh 1,5; 4,8). Diese beiden Merkmale kennzeichnen auch das Haus des Vaters:
- Dort ist alles rein und makellos. Gott kann nichts in seiner Gegenwart dulden, was den Stempel der Sünde trägt. Da fragen wir uns: Wie können Menschen, die von Natur aus Sünder sind, ins Haus des Vaters kommen? Die Antwort gibt uns Kolosser 1,12: Der Vater hat die Glaubenden der Zeit der Gnade fähig gemacht «zu dem Anteil am Erbe der Heiligen in dem Licht». Weil sie passend für das göttliche Licht sind, werden sie einmal im Haus des Vaters sein.
- Dort besteht eine Atmosphäre der Liebe. Der Herr Jesus spricht davon, wenn Er zum Vater sagt: «Du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt» (Joh 17,24). Die ewige Liebe des Vaters zum Sohn, und natürlich auch die ewige Liebe des Sohnes zum Vater – das ist es, was das Haus des Vaters ausmacht.
Es gibt viele Wohnungen
Die Wohnungen, die es schon von jeher im Haus des Vaters gibt, sprechen vom ewigen Ratschluss. Gott, der Vater, wollte in seinem Haus Menschen haben, die seine Kinder und Söhne sind. So heisst es in Epheser 1,4-6: «Wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe; und uns zuvor bestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade.» Bevor irgendetwas erschaffen wurde, hatte Gott einen Plan für dich und mich: Er wollte uns in seiner unmittelbaren Nähe haben – da, wo Er selbst wohnt! Ist das nicht eine überwältigende Gnade?
Er hat uns eine Stätte bereitet
Der Herr Jesus sagte zu seinen Jüngern: «Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.» Bis zu diesem Zeitpunkt hatte noch nie ein Mensch das Haus des Vaters betreten. Doch nun sollen glaubende Menschen dorthin kommen.
Damit das für uns möglich werden kann, müssen wir in Gottes Gegenwart passen. Bei unserer Bekehrung haben wir das ewige Leben bekommen – es ist die göttliche Natur selbst. Dadurch sind wir befähigt, uns in Gottes Nähe aufzuhalten und zu wohnen.
Die Stätte selbst wurde dadurch für uns zubereitet, dass der Sohn Gottes nach vollbrachtem Erlösungswerk als Mensch ins Haus des Vaters ging – dahin, wo Er als ewiger Sohn schon immer war. Dort befindet Er sich jetzt als Mensch mit dem vollen Ausmass seines Werks am Kreuz. So ist die Stätte für uns bereit, und Er kann jederzeit wiederkommen.
Wir werden bei Ihm sein
Jesus Christus hat versprochen: «Ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet.» Das ist die christliche Hoffnung. Der Apostel Paulus erklärt sie uns etwas ausführlicher: Wenn der Herr zur Entrückung der Glaubenden wiederkommen wird, wird Er zuerst die Entschlafenen auferwecken. Wir, die dann lebenden Gläubigen, werden verwandelt werden. Zusammen mit den auferweckten Entschlafenen wird Er uns in den Himmel entrücken (1. Thes 4,16.17). Das alles wird in einem Augenblick, in einem Nu geschehen. Paulus weist uns auch auf das grosse Ziel der Entrückung hin: «So werden wir allezeit bei dem Herrn sein.»
Aus Johannes 14 wissen wir, dass der Herr Jesus uns ins Haus des Vaters bringen wird. Dort werden wir ewig bei Ihm sein. Weil wir zur Familie Gottes gehören, werden wir für immer diesen bevorzugten Platz in der Nähe des Sohnes und des Vaters einnehmen.
Wir werden Ihn sehen, wie Er ist
Der Herr hat etwas Grosses vor, wenn Er uns zu sich ins Haus des Vaters nehmen wird. Das erkennen wir aus seiner Bitte an den Vater: «Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt» (Joh 17,24). Jesus Christus möchte uns im Haus des Vaters seine Herrlichkeit zeigen. Es ist die Herrlichkeit, die Er als Sohn Gottes von Ewigkeit her besitzt, aber als Mensch vom Vater bekommen hat (siehe Joh 17,5). Was mit dieser Herrlichkeit gemeint ist, erklärt der Herr selbst: «Du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.» Es ist die ewige Liebe des Vaters zum Sohn, die wir im Haus des Vaters mit Staunen betrachten werden. Wenn der Apostel Johannes sagt: «Wir werden ihn sehen, wie er ist», dann drückt er das Gleiche aus. Wir werden Jesus Christus sehen, wie Er ewig war und ist – der geliebte Sohn des Vaters.
Was für eine herrliche Zukunft wartet doch im Haus des Vaters auf uns! Wir werden
- die Liebe des Vaters zu uns geniessen und
- die Liebe des Vaters zu seinem Sohn bewundern.
Beides wird uns ewig glücklich machen, so dass wir den Vater und den Sohn von Herzen anbeten werden.