Die Überfahrt

Matthäus 14,22-36

Das Reich Gottes

Um den Hauptgedanken des Geistes Gottes in dieser Begebenheit zu verstehen, müssen wir uns zuerst einige Gedanken über das Reich Gottes machen. Das Reich der Himmel, wie es im Matthäus-Evangelium genannt wird, ist ein Reich auf der Erde, das durch die Propheten im Alten Testament angekündigt wurde. Daniel z.B. sah im Traum von Nebukadnezar und später in einem eigenen Traum vier verschiedene Weltreiche, die dann durch das Reich Gottes abgelöst wurden (Dan 2,44; 7,14).

Dieses Reich begann hier auf der Erde mit dem Kommen des Herrn Jesus in Niedrigkeit. Er sagte zu den Pharisäern: «Das Reich Gottes ist mitten unter euch» (Lk 17,21). Es findet seinen Abschluss mit dem Ende des Tausendjährigen Reiches, wenn der Herr Jesus das Reich seinem Gott und Vater zurückgeben wird (1. Kor 15,24).

Das Reich Gottes hat zwei Hauptabschnitte. Der erste Teil begann mit dem ersten Kommen des Herrn als Mensch auf diese Erde und endet mit seinem Erscheinen in Herrlichkeit. In dieser Zeit besteht das Reich in einer speziellen Form. Der König ist verworfen, und seine Untertanen haben zu leiden.

Mit seinem Kommen in Macht und Herrlichkeit findet ein grosser Wechsel statt: Es beginnt der zweite Teil. Das Reich wird durch den Herrn Jesus öffentlich aufgerichtet und steht dann in seiner eigentlichen Form da. Der König wird auf der ganzen Erde anerkannt, und seine Untertanen werden geehrt.

Die spezielle Form des Reiches hat wiederum drei Abschnitte:

  1. Die Zeit, als der Herr Jesus auf der Erde lebte und von seinem Volk verworfen wurde. Die Jünger mussten die Verachtung mit Ihm teilen.
  2. Die christliche Zeitperiode, in der wir jetzt leben. Der Herr ist abwesend, und seine Jünger haben zu leiden, weil sie einem verworfenen Meister nachfolgen.
  3. Die Zeit der Drangsal, wenn der gläubige, jüdische Überrest gebildet wird. Dann wird der Herr immer noch verworfen sein, und die Jünger werden Unsägliches erleiden. Sie werden durch die Drangsal Jakobs zu gehen haben.

Der erste Teil – die spezielle Form – des Reiches erfährt durch die Entrückung der glaubenden Christen keine entscheidende Veränderung. Denn danach wird das Evangelium des Reiches verkündigt. Es wird wieder Jünger geben. Diese werden zu leiden haben, bis Christus in Herrlichkeit erscheint.

Die Überfahrt über den See umfasst in ihrer Bedeutung alle drei Abschnitte der speziellen Form des Reiches. Natürlich dürfen wir auch persönliche Anwendungen aus dieser erstaunlichen Geschichte machen. Doch der Leitgedanke dieser Begebenheit ist die erste Phase des Reiches.

Der Herr schickt die Jünger im Schiff weg

Der Herr nötigte seine Jünger, in das Schiff zu steigen. So bemüht Er sich, die Seinen auf den Glaubensweg zu führen. Zuerst möchte Er, dass der Mensch sich bekehrt und zum Glauben an Ihn kommt. Das ist die wichtigste Entscheidung. Doch dann will Er, dass wir unser Leben im Glauben führen. Dazu muss Er uns manchmal nötigen. Die Bibel zeigt uns bekehrte Menschen, die dem Herrn nicht wirklich täglich nachfolgten. So musste Er sich beispielsweise in Lukas 5,4-11 mit Petrus beschäftigen, damit dieser Ihm konsequent nachfolgte. Er war bereits zum Herrn Jesus gekommen (Joh 1,42). Doch erst als er, überführt durch den grossen Fischfang, erkannte, wer der Herr Jesus war, verliess er wirklich alles und folgte Ihm nach.

Der Herr Jesus auf dem Berg im Gebet

Der Herr selbst stieg auf den Berg. Dies ist ein Bild davon, dass Er nach vollbrachtem Werk – nach seinem Tod und seiner Auferstehung – in den Himmel aufgefahren ist. Dort ist Er jetzt als Mensch, und dort bleibt Er für die ganze Zeit, in der Er auf dieser Erde verworfen ist, d.h. während der ganzen christlichen Periode und auch in der Zeit der Drangsal des jüdischen Überrests. Obwohl Er sich in den Himmel zurückgezogen hat, ist Er für die Seinen besorgt. Er gibt uns die gute Speise, d.h. geistliche Nahrung durch das Wort Gottes durch alle Jahrhunderte hindurch (Mt 14,13-21). Er hält uns auf unserem Glaubensweg über Wasser. Wir gehen nicht unter, denn Er ist die Garantie dafür, dass wir das Ziel erreichen.

Der Herr Jesus stieg hinauf, um zu beten. Er ist der grosse Hirte, der im Himmel ist und an seine Schafe hier auf der Erde denkt. In seiner Tätigkeit, die Er vom Himmel her ausübt, erfüllt Er zwei Dienste:

a) als unser Hoherpriester

Als solcher beschäftigt Er sich mit unseren Schwachheiten. Das sind keine Sünden. Schwachheiten gehören zu den Eigenarten der Menschen. Die einen sind ängstlich, andere nervös. Es gibt schweigsame und redselige Menschen. Auch die Mentalitäten der verschiedenen Völker fallen darunter. Diese Schwachheiten machen dem Glaubenden oft Mühe. Doch dann wird der Hohepriester im Himmel für uns tätig. Erstens beschäftigt Er sich mit uns, damit wir in den Schwierigkeiten unseres Lebens nicht verzagen oder verzweifeln. Das finden wir im Hebräer-Brief bis Kapitel 7,17. Zweitens verwendet Er sich für uns als Hoherpriester, damit wir trotz der schwierigen Umstände anbeten können. Das wird uns in Hebräer 7,18 bis Kapitel 10 gezeigt.

b) als unser Sachwalter

Wir haben nicht nur Schwachheiten, sondern wie Jakobus schreibt, straucheln wir alle oft. Wenn der Glaubende sündigt, dann ist das schlimm – viel schlimmer als wenn ein Ungläubiger sündigt. Dieser sündigt in der Finsternis, der Glaubende hingegen im Licht. Wenn der Gläubige versucht wird und im Begriff steht zu sündigen, dann sagt der Feind: Es ist nicht so schlimm. Sobald er aber gesündigt hat, sagt der Teufel: Jetzt ist alles verloren, jetzt wird es nie mehr gut. Beide Aussagen des Feindes sind nicht wahr. Es ist schlimm, wenn wir sündigen, aber wenn wir gesündigt haben, verwendet sich der Sachwalter, Jesus Christus, der Gerechte, für uns beim Vater, damit wir durch Buße und Bekenntnis wiederhergestellt werden. Diese Seite zeigt uns der 1. Johannes-Brief.

Die Jünger allein auf dem See in Schwierigkeiten

Die Jünger befanden sich also im Schiff und hatten Wind und Wellen gegen sich. Die Wellen reden mehr von den schwierigen Lebensumständen und der Wind vom Widerstand, den die Gläubigen, die dem Herrn treu nachfolgen möchten, auf dem Glaubensweg erfahren. In 2. Timotheus 3,12 heisst es: «Alle aber auch, die gottselig leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden.» Diese Widerwärtigkeiten können in der Familie, am Arbeitsplatz oder im örtlichen Zusammenkommen auftreten. Die Wellen und den Wind erleben wir alle, jeder auf seine Weise. Der Heiland hat uns keinen einfachen Lebensweg versprochen. Wer zum Glauben kommt und meint, jetzt gebe es keine Probleme mehr, der betrügt sich.

Der Herr kommt zu den Jüngern auf dem See

In der vierten Nachtwache kam der Herr auf geheimnisvolle Weise zu den Jüngern: Er wandelte auf dem See. Diese Erfahrung dürfen auch wir machen, wenn die Wellen hoch gehen und der Wind uns entgegenbläst. Wir spüren, dass wir nicht allein sind. Der Herr kommt zu uns.

Der auf dem See wandelnde Herr illustriert Ihn uns als Anfänger und Vollender des Glaubens (Heb 12,2). Jesus Christus ist den Glaubensweg vorausgegangen – Er erlebte alles, was wir auch erleben – und hat das himmlische Ziel erreicht.

So legte der Herr Jesus seinen Weg auf dieser Erde zurück, ohne dabei in den Wellen unterzugehen. Er liess sich vom Gegenwind nicht aufhalten und erreichte über Golgatha durch den Tod und die Auferstehung das Ziel. Wenn die Wellen und der Wind uns verzagt machen, lässt Er uns seine Gegenwart spüren. Er zeigt uns, dass auch Er hier gelebt hat und einen viel schwierigeren Weg gehen musste. So wie Er, ohne unterzugehen, das Ziel erreicht hat, werden auch wir nicht versinken und sicher ans Ziel gelangen.

Die Jünger fürchten sich

Als die Jünger Ihn sahen, wurden sie bestürzt und schrien vor Furcht. Sie meinten, sie sähen ein Gespenst. Glaubende können zweierlei Arten von Furcht haben: unnötige und berechtigte. Berechtigte Furcht kannte unser Heiland auch. Jesaja 53,8 redet von seiner Angst, als die Führer des Volkes über Ihn zu Gericht sassen und Ihn zu Tode bringen wollten.

Weiter gibt es berechtigte Furcht für den Glaubenden, weil er noch in der Welt der Sünde lebt, wo es einen Feind gibt, der gegen die Treuen vorgeht. In Johannes 20,19 waren die Jünger beisammen. Sie hatten die Türen aus Furcht vor den Juden verschlossen. Als der Herr Jesus dann in ihre Mitte trat, sagte Er nicht: «Fürchtet euch nicht!», denn ihre Furcht war berechtigt, sondern: «Friede euch!» So sollen wir in der örtlichen Versammlung in geistlicher Weise die Türen verschlossen halten, weil wir uns vor dem Einfluss der Welt fürchten. Als Christen sollten wir nicht blauäugig, sondern mit dem Frieden des Herrn im Herzen durch die gefahrvolle Welt gehen.

In unserem Abschnitt aber hatten die Jünger eine unnötige Furcht. Sie fürchteten sich vor ihrem Meister. Wenn ein Glaubender sich vor dem Herrn fürchtet, dann ist er entweder über die Vollkommenheit des Opfers Christi zu wenig belehrt oder es mangelt ihm an Vertrauen. Er ist kleingläubig und ruht nicht im Werk des Herrn Jesus auf Golgatha. «Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat Pein» (1. Joh 4,18). Es gibt auch unnötige Angst im Blick auf die Zukunft. Dann fehlt uns das Vertrauen in die Gnade des Herrn.

Seid guten Mutes, ich bin es; fürchtet euch nicht!

Diese drei Worte des Trostes und der Ermunterung sagte der Herr Jesus zu seinen Jüngern. Die wichtigste Mitteilung ist die mittlere: Ich bin es. In dieser Aussage liegt sehr viel Tiefe. Sie bedeutet, dass Er der ewige Gott ist, der «Ich bin, der ich bin». In Johannes 13,19 sagte Er im Blick auf den Verrat von Judas: «Von jetzt an sage ich es euch, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, glaubt, dass ich es bin.» Auch da zeigte Er den Jüngern seine ewige Gottheit. Sie sollten wissen, dass Ihm trotz des Verrats nichts aus der Hand lief. Durch seine Worte hier will der Sohn Gottes zwei Dinge erreichen: Erstens nimmt Er die Furcht weg, und zweitens gibt Er unseren Herzen neuen Mut, und Zuversicht.

Petrus steigt aus dem Schiff

Das Handeln von Petrus zeigt uns den Charakter der christlichen Zeitperiode. Die Jünger, die ins Schiff gestiegen waren, um vorauszufahren, reden vom Anfang der Christenheit. Die Glaubenden in Apostelgeschichte 2 – 7 waren im jüdischen Schiff losgefahren. Sie waren in dieser Zeit täglich im Tempel und brachen zu Hause das Brot. Doch dann kam der Moment, wo der wahre Charakter der Versammlung ans Licht kam. Das finden wir bei Petrus vorgebildet. Er wurde gerufen, aus dem Schiff zu steigen, und konnte auf den Wassern gehen. So wurden die Christen aufgefordert, das Judentum zu verlassen und im Glauben ohne Organisation voranzugehen. Im Judentum gab es einen von Gott gegebenen, sichtbaren und organisierten Gottesdienst, denken wir nur an die Priesterabteilungen gegenüber dem gewöhnlichen Volk, an das Gotteshaus aus Holz und Stein, an die materiellen Opfer und die Instrumente, die den Opferdienst umrahmten. Die ersten Christen mussten diesen Boden verlassen und im Glauben auf das Unsichtbare vorangehen.

Das Gebet des Petrus

Die Initiative ging hier von Petrus aus. Er sagte: «Herr, wenn du es bist.» Wir können den persönlichen Weg und den gemeinsamen als örtliche Versammlung nur gehen, wenn wir im Glauben den Herrn in seiner Herrlichkeit erkennen. Petrus äusserte hier ein sehr gutes Gebet, das sofort erhört wurde. Er sagte: «Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf den Wassern.»

Wir beten vielleicht: «Herr, wenn du es bist, so nimm uns die Wellen weg.» Das bedeutet soviel wie: Herr, nimm uns dieses Problem weg! Vielleicht haben wir schon besser gebetet: «Herr, wenn du es bist, so mach, dass ich auf den Wassern gehen kann.» Damit sagen wir: Herr, mach, dass ich in diesem Problem nicht versinke! Doch das Gebet des Petrus zeigt eine noch höhere geistliche Ebene. Er sagte gleichsam: Herr, wenn du es bist, so schenke mir, dass ich durch dieses Problem näher zu dir komme. Das war ein Gebet nach seinem Willen, und der Herr erhörte es sofort. Petrus schreibt in seinem ersten Brief: «zu welchem kommend» (Kap. 2,4). So sieht wahres christliches Wachstum aus: ein ständiges Näherkommen zu Christus durch die Schwierigkeiten des Lebens.

Die Antwort des Herrn

Der Herr sagte nur ein Wort: «Komm!» Dann kam der entscheidende Moment, wo Petrus über den Rand des Schiffes stieg. Und tatsächlich konnte er auf den Wassern zum Herrn wandeln. So kommt der Glaube zum Tragen. Der Mensch kann, physikalisch gesehen, nicht auf dem Wasser gehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es Wellen hat oder ob die Oberfläche ruhig ist. Es ist in jedem Fall unmöglich. Nicht die Situation, sondern der Glaube ist entscheidend. Es kommt nicht darauf an, ob wir in der Ehe, in der Familie oder in der örtlichen Versammlung gute oder schwierige Umstände haben, sondern es kommt darauf an, ob wir im Glauben näher zum Herrn kommen. Der Weg des Glaubens ist kein intellektueller, sondern ein sittlicher Pfad, ein Weg ständiger, sittlicher Glaubensentscheidungen für den Herrn. Möchten wir Ihm von Herzen gehorsam sein und Ihn als Herrn im Leben anerkennen. Nur so werden wir in der Praxis des christlichen Lebens seinen Segen erfahren.

Petrus fängt an zu sinken

Während Petrus auf dem Wasser zum Herrn hin wandelte, blickte er auf den Wind, der plötzlich stark geworden war. Es gibt auch für uns Momente, in denen es der Feind uns schwer machen will. Davon redet «der böse Tag» in Epheser 6,13. In gewisser Weise ist der ganze Glaubensweg ein böser Tag, aber es gibt Abschnitte – auch auf unserem gemeinsamen Weg –, in denen der Feind besonders angreift.

Es war verständlich, aber nicht berechtigt, dass Petrus auf den Wind sah und sich fürchtete. Wieder war es eine unnötige Furcht, und er begann zu sinken. So ergeht es im Bild jeder örtlichen Versammlung. Solange wir miteinander auf den Herrn schauen, können wir auf den Wellen gehen. Sobald wir aber vom Herrn weg auf den Wind schauen, beginnen wir zu sinken und werden nass. Es ist gut, dass wir sinken, sobald wir vom Herrn wegblicken, denn dann schreien wir zu Ihm wie Petrus: «Herr, rette mich!»

Auf den Hilferuf seines Jüngers antwortete der Herr sofort. Er streckte seine Hand aus, ergriff ihn und sagte: «Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?» So wird der Herr auch uns ergreifen, wenn wir zu Ihm rufen, weil wir in unserem Glaubensleben am Sinken sind.

Der Herr steigt in das Schiff

Zwischen den Versen 31 und 32 findet prophetisch die Entrückung der Gläubigen aus der Gnadenzeit statt, denn wir haben hier den Übergang von der christlichen Zeit zur Drangsalszeit. In jener schweren Zeit werden die dann Glaubenden – der treue Überrest des irdischen Volkes Gottes – wieder im jüdischen Schiff sein und in einer unvorstellbaren Weise von den Wellen geplagt werden. Die Schrift sagt, dass eine Drangsal über diese Erde kommen wird, wie sie nie gewesen ist und nie mehr sein wird.

Doch dann stieg der Herr in das Schiff und sogleich legte sich der Wind. Darin sehen wir ein Bild des Kommens des Herrn in Herrlichkeit, wenn Er in die Mitte des gläubigen Überrests aus Israel treten wird. Dieser Überrest wird in der Zeit der Drangsal das Evangelium des Reiches annehmen und den angekündigten Messias erwarten. Die meisten von ihnen werden nicht wissen, dass der kommende Messias der Herr Jesus ist, denn sie werden Ihn, wenn Er in ihre Mitte tritt, verwundert fragen: «Was sind das für Wunden in deinen Händen?» Dann wird Er antworten: «Es sind die Wunden, womit ich geschlagen worden bin im Haus derer, die mich lieben» (Sach 13,6). Sie werden Den sehen, den sie durchstochen haben (Off 1,7).

Ein schönes Bild davon sehen wir bei Joseph, als er sich nach langen Übungen seinen Brüdern zu erkennen gab. Sie erkannten, dass der Herrscher über Ägypten ihr Bruder war, den sie einst verworfen und verkauft hatten. Ein weiterer Hinweis auf die Szene, wo der Überrest den Herrn Jesus erkennen wird, ist die Begegnung des auferstandenen Herrn mit Thomas. Als Er ihm seine Hände und seine Seite zeigte, rief Thomas: «Mein Herr und mein Gott!»

So warfen sich die Jünger vor dem Herrn nieder und sprachen: «Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.» Und dann waren sie am Land. Das redet davon, dass der Herr, nachdem Er zum gläubigen Überrest gekommen sein wird, ihn in den Segen des Tausendjährigen Reiches einführen wird. Dann werden auch die Worte von Vers 36 wahr werden: «So viele ihn anrührten, wurden völlig geheilt.» Es wird ein unvorstellbarer Segen auf dieser Erde sein. Diese wunderbare Zeit wird dadurch eingeleitet, dass die Glaubenden ihren Herrn erkennen und sich vor Ihm niederwerfen und Ihn als Sohn Gottes anerkennen werden.

Schluss

Das zunehmende Erkennen der Person des Herrn Jesus ist wahres geistliches Wachstum in unserem Leben als Christen. Die Väter in Christus haben Den erkannt, der von Anfang ist. Sie sind zu wahrer geistlicher Reife gelangt. Wir können den Herrn im Wort Gottes erkennen. Das macht das Lesen der Bibel so anziehend und die Heilige Schrift so wertvoll. Doch unsere Geschichte zeigt, dass wir Ihn auch in unserem Leben erkennen, in den Erfahrungen, die wir mit Ihm im Wind und in den Wellen unseres Lebens machen. Da erfahren wir Ihn als den Sohn Gottes.