Das Bauen am Haus Gottes

2. Chronika 1,18; 2. Chronika 3,1; 2. Chronika 5,1

Im Blick auf unsere Verantwortung für das Bauen am geistlichen Haus Gottes können uns drei Verse aus dem 2. Buch der Chronika hilfreich sein. Dort heisst es von Salomo, der den Tempel des HERRN in Jerusalem baute:

  • «Salomo gedachte dem Namen des HERRN ein Haus zu bauen» (2. Chr 1,18)
  • «Salomo fing an, das Haus des HERRN zu bauen» (2. Chr 3,1)
  • «So wurde das ganze Werk vollendet, das Salomo für das Haus des HERRN machte» (2. Chr 5,1)

Er «gedachte». Ist es uns schon bewusst geworden, dass wir eine Aufgabe in der Versammlung, dem geistlichen Haus Gottes, haben? Damit beginnt es. Wir müssen merken, dass wir Gläubige eine Verantwortung haben, mit gutem Material auf den von den Aposteln gelegten Grund zu bauen (1. Kor 3,10-15).

Was haben wir unter diesem Baumaterial zu verstehen? Zunächst das, was verkündigt wird – sei es als Botschaft an die noch ungläubigen Menschen oder als Belehrung und Unterweisung der Gläubigen – und was aus dieser Verkündigung folgt. Alles, was in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes steht und zur Ehre des Herrn und zum Segen der Menschen getan wird, ist gutes Material (Gold, Silber, wertvolle Steine). In diesem Sinn lehrt uns 1. Korinther 14,26, dass alles zur Erbauung der Versammlung geschehen soll. Gold, Silber und wertvolle Steine umfassen daher das, was zum Wohl und zur Auferbauung der Versammlung dient.

Er «fing an». Zu merken, dass man im geistlichen Haus Gottes eine Aufgabe hat, ist eine Sache, diese auch auszuführen eine andere. Dem Gedanken muss die Tat folgen, sonst ist der Nutzen für die Versammlung gleich null. Möchten wir uns vom Herrn ermuntern lassen, unser Teil zum Wohl der ganzen Versammlung beizutragen, so wie Er es uns zeigt und wie Er uns dazu befähigt.

Vergessen wir aber nicht, dass jeder Aufwand mit Mühe verbunden ist. Wie viel Anstrengung war damals mit dem Tempelbau verbunden! Es ist heute nicht anders. Der Bau am geistlichen Haus Gottes ist mit Mühe und Arbeit verbunden und erfordert Einsatz und Ausdauer.

«So wurde das ganze Werk vollendet.» Solange die Gläubigen und damit die Versammlung noch auf der Erde sind, ist der Bau am Haus Gottes noch nicht abgeschlossen. Mit dem Wiederkommen des Herrn Jesus zur Entrückung findet die Gnadenzeit ihren Abschluss. Dann ist auch das geistliche Haus oder der Tempel Gottes vollendet. Dann wird der letzte Stein eingefügt sein (Eph 2,20-22; 1. Pet 2,5). – Damit endet auch die Zeit unserer Verantwortung. Für den einzelnen Gläubigen läuft sie in dem Augenblick ab, da der Herr ihn abruft. Dann ist sein Dienst zu Ende.

Nach der Entrückung wird von der Versammlung nicht mehr als vom Haus Gottes gesprochen. Doch verschiedene Stellen, die die Versammlung in der Herrlichkeit beschreiben, lassen den Schluss zu, dass sie eine wunderbar vollendete Behausung Gottes im Geist sein wird (Off 21,3).

Nach Abschluss der Gnadenzeit wird nicht mehr vom Versagen der Gläubigen beim Bauen des Hauses Gottes die Rede sein. Das Feuer des prüfenden Gerichts Gottes wird das schlechte Material, mit dem manche gebaut haben, verbrennen, und dafür wird es auch keinen Lohn geben (1. Kor 3,12-15). Aber alle, die kostbares Material auf den einmal gelegten Grund gebaut haben, werden dann eine Belohnung erhalten. Wir können sie uns in Form der Anerkennung des Herrn vorstellen: «Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn.»

Wer möchte nicht ein solches Wort aus dem Mund seines Heilands und Herrn zu hören bekommen! Lasst uns daher das «Bauen am Haus Gottes» nach den Grundsätzen seines Wortes mit ganzem Einsatz und mit Ausdauer betreiben, solange der Herr uns noch hier lässt.