Manoah und seine Frau

Richter 13

Die Zeit der Richter stand unter der göttlichen Überschrift: «In jenen Tagen war kein König in Israel,  jeder tat, was recht war in seinen Augen» (Kap. 17,6). In einer ähnlichen Zeit leben wir heute. Obwohl die Bibel, Gottes Wort, die Autorität ist, der sich jeder Christ beugen sollte, praktizieren doch sehr viele ein Christenleben nach ihren eigenen Vorstellungen. Wird der Herr Jesus so etwas anerkennen?

Und wie verhalten wir uns? Das Verhalten der Eltern Simsons, die am Ende der Richterzeit lebten, ist uns da ein leuchtendes und ermunterndes Vorbild.

Sie glaubten an Gott, aber sie glaubten auch seinem Wort. Als der Engel des HERRN ihnen die Geburt eines Sohnes ankündigte, fragte Manoah: «Wie ist dein Name, dass wir dich ehren, wenn dein Wort eintrifft?» (V. 17).

Sie waren bereit, sich ganz dem Willen Gottes zu unterwerfen und alles zu tun, was der Engel des HERRN im Blick auf die Mutter und das zu erwartende Kind anordnete. «Da flehte Manoah zu dem Herrn und sprach: Bitte, Herr! der Mann Gottes, den du gesandt hast, möge doch nochmals zu uns kommen und uns lehren, was wir tun sollen mit dem Knaben, der geboren werden soll» (V. 8).

Diese Abhängigkeit von Gott äusserte sich im Gebet. Wenn unsere Gebete davon geprägt sind, den Willen Gottes kennen zu lernen, und die Bereitschaft da ist, ihn auch zu tun, dann wird Gott unser Flehen erhören, wie Er es gegenüber Manoah getan hat (V. 9).

Die Frau Manoahs war bereit, sich Gott zu weihen, d.h. sich für Ihn abzusondern, damit ihr Kind ein Nasir Gottes (ein Gottgeweihter) sein konnte «von Mutterleibe an bis zum Tag seines Todes» (V. 7). Das spricht von dem gesegneten Einfluss, den das Verhalten einer Mutter, die sich von der Welt für den Herrn absondert, auf ihre Kinder ausübt – auch heute noch!

Die Eltern Simsons waren nicht nur bereit, das Wort des Engels des HERRN zu befolgen, sie waren auch sehr dankbar für diese klaren Anweisungen und bezeugten dies durch ihre Freigebigkeit. «Und Manoah sprach zu dem Engel des HERRN: Lass dich doch von uns aufhalten, so wollen wir dir ein Ziegenböcklein zubereiten.»

Und wie lautete die Antwort des Engels des HERRN? Er sagte: «Wenn du mich auch aufhieltest, ich würde nicht von deinem Brot essen, willst du aber ein Brandopfer opfern, so opfere es dem Herrn.» Der Dank und die Freigebigkeit Manoahs und seiner Frau gaben dem Engel die Möglichkeit, die beiden zur Anbetung Gottes zu führen. «Da nahm Manoah das Ziegenböckchen und das Speisopfer und opferte es dem HERRN auf dem Felsen. Er (der Engel des HERRN) aber handelte wunderbar, und Manoah und seine Frau sahen zu; und es geschah, als die Flamme von dem Altar zum Himmel emporstieg, da fuhr der Engel des HERRN in der Flamme des Altars hinauf. Und Manoah und seine Frau sahen zu und fielen auf ihr Angesicht» (V. 19.20).

Zuletzt unterstreicht der Heilige Geist die Gottesfurcht und das Gottvertrauen dieses Ehepaars. «Und Manoah sprach zu seiner Frau: Wir werden gewiss sterben, denn wir haben Gott gesehen!  Aber seine Frau sprach zu ihm: Wenn es dem HERRN gefallen hätte, uns zu töten, so hätte er nicht ein Brandopfer und Speisopfer aus unserer Hand angenommen, und er hätte uns dies alles nicht gezeigt, noch uns zu jener Zeit dergleichen vernehmen lassen» (V. 22.23). Auf die Furcht, die im Herzen Manoahs aufsteigt, gibt ihm seine Frau eine weise Antwort, die von wahrem Gottvertrauen spricht. Was für ein Segen Gottes ist doch eine einsichtsvolle, gottesfürchtige Frau! Möge auch in unserem Leben echte Gottesfurcht mit wahrem Gottvertrauen gepaart sein!