«Durch Glauben bereitete Noah, als er einen göttlichen Ausspruch über das, was noch nicht zu sehen war, empfangen hatte, von Furcht bewegt, eine Arche zur Rettung seines Hauses, durch die er die Welt verurteilte und Erbe der Gerechtigkeit wurde, die nach dem Glauben ist» (Heb 11,7).
Die kostbaren Wahrheiten des Evangeliums werden uns auf vielen Seiten der Heiligen Schrift vorgestellt. Daneben finden wir in der Bibel jedoch Kapitel, die in ganz besonderer Weise einer bestimmten Wahrheit gewidmet sind. So ist 1. Korinther 13 das Kapitel der Liebe, Römer 4 das Kapitel der Rechtfertigung, 1. Korinther 15 das Kapitel der Auferstehung. Und so liesse sich sicher noch mancher Abschnitt der Schrift erwähnen.
Das Thema von Hebräer 11, aus dem der obige Vers stammt, ist unschwer zu erkennen: der Glaube. Dabei geht es in diesem Kapitel weder um eine Definition des Begriffs «Glaube», noch um eine lehrmässige Abhandlung über dieses Thema. Der Schreiber des Hebräer-Briefes zeigt den Lesern vielmehr die Auswirkungen des Glaubens im Leben von gottesfürchtigen Männern und Frauen des Alten Testaments.
Am Beispiel von Noah wollen wir einige dieser Auswirkungen kurz herausstellen. Mögen sie auch in unserem Leben sichtbar werden!
1. Die Grundlage des Glaubens
«Als er einen göttlichen Ausspruch … empfangen hatte»
Der Glaube hat immer das Wort Gottes als Grundlage. Er ist keine gefühlsmässige, mystische oder unsichere Sache. Das Vertrauen zu unserem Herrn und seinem Wort gibt uns die sichere Basis, auf der wir Glaubensschritte tun können.
2. Der Bereich des Glaubens
«über das, was noch nicht zu sehen war»
Der Glaube geht weit über die sichtbare Welt hinaus. Die sogenannten «Realisten» unserer Tage rechnen nur mit dem Sichtbaren, Fassbaren, Messbaren. Der Gläubige jedoch rechnet auch mit der unsichtbaren Realität. Sein Glaube beschäftigt sich mit den Aussagen Gottes über das, was nicht zu sehen ist. Aber der Glaube geniesst auch die persönliche Beziehung mit Dem, der noch nicht zu sehen ist. Mose «hielt standhaft aus, als sähe er den Unsichtbaren» (Heb 11,27). «den ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt, liebt; an welchen glaubend, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude frohlockt» (1. Pet 1,8).
3. Die Folge des Glaubens
«von Furcht bewegt»
Das Glaubensvertrauen in das Wort unseres Herrn bewirkt wahre Gottesfurcht und Ehrfurcht vor seinem Wort in unseren Herzen. Der Glaube nimmt Gott beim Wort – sowohl seine kostbaren Verheissungen als auch seine ernsten Warnungen. Diese Ehrfurcht vor dem göttlichen Wort bestimmt auch das Handeln des Gläubigen.
4. Die Tätigkeit des Glaubens
«bereitete Noah eine Arche»
Der Gläubige, der Gott gehorchen möchte, hinterfragt weder das Wort Gottes, noch relativiert er seine Aussagen. Er folgt einfach den Aufforderungen des göttlichen Wortes – zu seinem eigenen zeitlichen und ewigen Segen.
5. Das Ergebnis des Glaubens
«zur Rettung seines Hauses»
Rettung gibt es nur als Folge eines einfältigen Gehorsams gegenüber dem Wort des Herrn. Dies gilt sowohl im Hinblick auf die ewige Rettung als Folge des Gehorsams gegenüber der Aufforderung Gottes: «Tut Buße und glaubt an das Evangelium», als auch im Hinblick auf die Rettung in den äusseren Umständen. «Damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf den Gott … der uns von so grossem Tod errettet hat und errettet, auf den wir unsere Hoffnung gesetzt haben, dass er uns auch ferner erretten wird» (2. Kor 1,9.10). Ausserdem ergreift der Glaube in Zuversicht die göttliche Verheissung «du und dein Haus» in dem Bewusstsein, dass Gott die Errettung der ganzen Familie im Auge hat. In diesem Vertrauen bereitet der Vater, der seine eigene Verantwortung spürt, die «Arche zur Rettung seines Hauses».
6. Das Zeugnis des Glaubens
«durch die er die Welt verurteilte»
Noah, der «Prediger der Gerechtigkeit», legte schon allein durch sein Tun und sein Leben ein Zeugnis ab, das die Welt in ihrem gottlosen Tun verurteilte. Sicher ist «ein Wort zu seiner Zeit» gut (Spr 15,23). Der Herr kann uns sogar den Auftrag geben, der Welt die Botschaft Gottes zu predigen. Trotzdem geht es zuallererst um unseren Wandel im Glauben, der ein Zeugnis vor der Welt sein soll. Dieser Zeugendienst ist jedem von uns – Bruder oder Schwester, jung oder alt – anvertraut.
7. Der Lohn des Glaubens
«und Erbe der Gerechtigkeit wurde, die nach dem Glauben ist»
Noah glaubte Gott – wie Abraham –, und dies wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Die Gerechtigkeit Gottes machte aus ihm einen Erben der neuen Welt, nachdem er durch Gnade durch das Gericht, das der alten Welt ein Ende bereitete, hindurch bewahrt wurde. Auch wir dürfen im Glauben nach dem ausschauen, was Gott durch Gnade dem Glauben verheissen hat.