Wer war Bileam? Er wird im Neuen Testament dreimal erwähnt. Aber alle drei Bemerkungen über ihn würden uns niemals solch wunderbare «Aussprüche» erwarten lassen, wie wir sie im 4. Buch Mose von ihm lesen. Denn Petrus warnt uns vor seinem «Weg» (2. Pet 2,15), Judas vor seinem «Irrtum» (Judas 11) und Johannes vor seiner «Lehre» (Off 2,14).
Wie erstaunlich ist es doch, dass der Geist Gottes diesen habgierigen Propheten von Pethor gebrauchte, um einige der erhabensten Worte in der Bibel auszusprechen. Das ist die Souveränität unseres Gottes, dessen Wege und Gedanken so hoch über den unseren sind wie die Himmel über der Erde. Aber was sagte Bileam denn wirklich?
In seinem ersten Ausspruch (4. Mo 23,7-10) beschreibt er den souveränen Vorsatz Gottes, der über alle bösen Vorsätze der Menschen siegt; und der das Volk Israel, trotz seiner Feinde, zu Gottes Ehre und Verherrlichung absondern und vermehren wird.
Der zweite Ausspruch (4. Mo 23,18-24) beleuchtet die erstaunliche Gnade Gottes, die nicht so sieht, wie der Mensch es tut. Diese Gnade verkündet einen Segen für Israel, den niemand verändern oder aufheben kann, und sieht keine Ungerechtigkeit in Jakob. Wie ist dies möglich? Dadurch, dass Gott immer das vollbrachte Werk des Herrn Jesus vor Augen hat, das alle Ungerechtigkeit von seinem Volk wegnimmt.
Der dritte Ausspruch (4. Mo 24,3-9) beschreibt die allgewaltige Macht Gottes, die Segen und Fruchtbarkeit bei seinem Volk hervorbringen und ihm den Sieg über alle seine Feinde geben wird.
Der vierte Ausspruch (4. Mo 24,15-19) beschreibt den Gesalbten Gottes, diesen gesegneten Mann, den Bileam «einen Stern aus Jakob» und «ein Zepter aus Israel» nennt. Er ist der Eine, der am Ende alle Feinde Israels vernichten und eine alles umfassende Herrschaft aufrichten wird.
Die Aussprüche Bileams lehren uns, dass es nicht der Bote, sondern die Botschaft ist, die die lebensverändernde Wahrheit Gottes enthält.