Sauerteig

Der Sauerteig ist überall im Wort Gottes ein Bild des Bösen und der Sünde, die auch in das Leben eines Gläubigen eindringen kann. Die Wirkung des Sauerteigs in der Teigmasse illustriert die Wirkung des Bösen, wenn es nicht verurteilt und gerichtet wird.

Wenn ein Gläubiger strauchelt und sich vom Herrn weg wieder der Welt zuwendet, sieht die Sache anfänglich ganz harmlos aus. Wir mögen «den zeitlichen Genuss der Sünde» haben, eine Erregung der Gefühle und eine zeitweilige Heiterkeit erleben, aber wahren Frieden und echtes Glück können wir ausserhalb der Gemeinschaft mit unserem Gott und Vater nie finden. Und was folgt darauf? Der Sauerteig wirkt weiter. Das Interesse am Herrn und seinen Dingen geht verloren. Die Zusammenkünfte der Gläubigen, die man früher regelmässig besucht hat, versäumt man immer häufiger. Man hat keine Freude mehr am persönlichen Lesen der Bibel und keine Energie mehr für das Gebet.

Kann man hoffen, dass es mit der Zeit wieder besser kommt? Nein, auf diese Weise jedenfalls nicht. Die Sünde stirbt niemals von selbst; sie muss entschieden gerichtet werden. Die Wirkung des Sauerteigs wird erst durch die Hitze des Backofens zum Stillstand gebracht. Feuer, d.h. Gericht, entweder Selbstgericht oder Gericht vonseiten Gottes, ist nötig, sonst wird die Sünde weiter wirken und zu Schlimmerem führen.

«Prüfen und erforschen wir unsere Wege, und lasst uns zu dem HERRN umkehren!» (Klgl 3,40).