Wenn es uns äusserlich gut geht, vergessen wir manchmal, dass Gott es ist, der uns unterhält. Darum muss Er uns zuweilen in schwierige Umstände führen, damit wir uns neu daran erinnern. Diese besonderen Umstände mögen für den Unternehmer ein Mangel an Aufträgen sein, für den Angestellten eine drohende Arbeitslosigkeit und für den Bauern ein zu Viel an Regen oder Sonnenschein. In solchen Situationen wird uns erst recht bewusst, wie sehr wir von Ihm abhängig sind. Die Zusicherung in 1. Timotheus 4,10: «Wir hoffen auf einen lebendigen Gott, der ein Erhalter aller Menschen ist, besonders der Gläubigen», bekommt dann eine besondere Bedeutung. Doch damit wir allezeit mit seiner Hilfe rechnen können, müssen wir zwei Dinge bedenken.
Zunächst gilt der göttliche Grundsatz: «Wenn jemand nicht arbeiten will, so soll er auch nicht essen» (2. Thes 3,10). Möchten wir uns die Frage stellen, ob wir in der rechten Treue unsere beruflichen Pflichten erfüllen. Wir können nicht die Hände in den Schoss legen und dann mit der Hilfe Gottes rechnen. Er unterhält keine Faulenzer. In Thessalonich machte sich ein solcher Geist breit, so dass Gott ihnen durch den Apostel sagen musste: «Wir hören, dass einige unter euch unordentlich wandeln, indem sie nichts arbeiten, sondern fremde Dinge treiben. Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie im Herrn Jesus Christus, dass sie, in der Stille arbeitend, ihr eigenes Brot essen» (2. Thes 3,11.12).
Zum zweiten lesen wir in Matthäus 6,33: «Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles (Essen und Kleidung) wird euch hinzugefügt werden.» Wenn die Arbeit uns das Wichtigste ist und wir darum das tägliche Lesen des Wortes Gottes, das persönliche Gebet und die Zusammenkünfte der Gläubigen vernachlässigen, werden wir erfahren müssen, dass diese Art Hast nur zum Mangel führt. «Die Gedanken des Fleissigen führen nur zum Überfluss; und jeder, der hastig ist – es ist nur zum Mangel» (Spr 21,5).