Was ist das in deiner Hand?

2. Mose 4,2; Johannes 6,1-15

Mose

Mose weidete die Herde seines Schwiegervaters. Seit seiner Flucht vom Hof Pharaos war das seine tägliche Aufgabe, vierzig Jahre lang. Als er sie einmal an den Berg Gottes trieb, erschien ihm Gott in einer Feuerflamme im Dornbusch. Da wurde er zu einem grösseren Dienst, zum Führer des Volkes Gottes, berufen (2. Mose 3 und 4).

Bei dieser Unterredung Gottes mit seinem Knecht wurde Mose gefragt: «Was ist das in deiner Hand?» (2. Mose 4,2). Gott wusste es wohl. Aber Mose musste darauf aufmerksam gemacht werden, dass er in seinem ferneren Dienst den Stab gebrauchen sollte, der bis dahin sein Hirtenstab gewesen war. Sein Stab (4,17) wurde zum «Stab Gottes» (Vers 20), indem sein Glaube damit von einer Erfahrung der Durchhilfe und der Macht Gottes zur anderen schreiten durfte: vor dem Pharao, am Schilfmeer, beim Felsen, der in der Wüste Wasser gab.

«Was ist das in deiner Hand?» Ein Stab, der an sich wertlos und machtlos ist. Aber er ist ein Symbol unseres Glaubens und der Wundertaten Gottes in seinem Dienst. Er ist die Summe der Erfahrungen, die wir auf Gottes Wegen mit Ihm machen dürfen. Lasst uns diesen «Stab» allezeit mit uns tragen! Wir brauchen ihn, um in den Werken wandeln zu können, die Gott für uns vorbereitet hat (Eph 2,10)! Unseren Glauben, unser Vertrauen in Ihn will Er benützen, um sich in unserem schwachen Dienst in einer feindlichen Welt zu verherrlichen und uns und andere durch das Wasser des Felsens zu erquicken.

Philippus

Was der Herr mit dem tun kann, was wir «in der Hand» haben, geht auch aus der Geschichte in Johannes 6,1-15, hervor. Eine grosse Volksmenge war zu Jesus gekommen und bis am Abend geblieben. Der Herr wollte sie nicht leer fortschicken. «Er selbst wusste, was Er tun wollte.» Doch sprach Er zu Philippus: «Woher sollen wir Brote kaufen, damit diese essen?» Er wollte den Glauben des Jüngers prüfen.

Aber dieser fing an, mit natürlichen Hilfsmitteln zu rechnen und musste feststellen, dass sie ihnen fehlten: «Für zweihundert Denare Brote reichen nicht für sie aus, dass jeder ein wenig bekomme.»

Überlegen wir manchmal nicht ähnlich? Um den geistlichen Bedürfnissen in der Welt und unter den Geschwistern zu genügen, braucht es, so meinen wir, ausserordentliche und glänzende Gaben von Evangelisten und Lehrern. Gewiss, der Herr vermag solche auch heute noch seiner Versammlung zu geben. Aber wenn sie fehlen, was ist dann zu tun? Zusehen und seufzen, dass fast nichts da ist, um diese Bedürfnisse zu stillen? Was kann man schon mit fünf Gerstenbroten und zwei Fischen gegenüber fünftausend Männern und ebenso vielen Frauen und Kindern anfangen?

Etwas in der Geschichte der Speisung der Fünftausend ist sehr wichtig:

  1. Der Herr Jesus störte sich nicht daran, dass es so wenig Brote und Fische waren.
  2. Er nahm die Brote in seine Hand und teilte sie aus, so dass die ganze Volksmenge gesättigt wurde und davon übrig liess.

«Was ist das in deiner Hand?» – Statt die wenigen «Brote und Fische» in der Hand derer zu zählen, die dem Herrn damit dienen möchten, wollen wir sie in erwartendem Glauben in die Hand dessen legen, der alles so wunderbar zu segnen vermag. Dann teilt Er aus. Dann ist alles von Ihm. Dann wird Er verherrlicht.