Was ist mit Asa geschehen?

2. Chronika 14; 2. Chronika 15; 2. Chronika 16

Asa sucht Gott

Wer eine Lieblingssportmannschaft hat, die früher einmal erfolgreich war, aber in letzter Zeit zu den Verlierern gehört, hofft trotzdem jedes Jahr: «Dieses Mal wird meine Mannschaft siegen!» Vielleicht fängt die Saison sogar verheissungsvoll an, doch am Ende gibt es eine weitere bittere Enttäuschung. Die Geschichte von Asa ist sehr ähnlich. Sie hat eine geistliche Bedeutung für unser christliches Leben, denn alles, was in der Bibel steht, ist uns zur Belehrung gegeben (2. Tim 3,16.17).

König Asa regierte insgesamt 41 Jahre in Jerusalem über das zweistämmige Südreich. Er begann gut, endete aber schlecht. Am Anfang verliess er sich treu auf Gott, aber am Ende seines Lebens vertraute er nicht mehr auf die Hilfe des HERRN.

In den ersten Jahren seiner Regierung zerschlug Asa die Götzenbilder und entfernte sie aus dem Land. Zudem verstärkte er die Verteidigungsanlagen in Juda (2. Chr 14,2-6). Was dann geschah, wird immer der Fall sein, wenn wir das Werk Gottes aufbauen und stärken: Der Feind greift an! So erlebte Asa, wie die Äthiopier mit einem grossen Heer gegen ihn in den Kampf zogen. Es gab für ihn keine Chance auf einen Sieg. Aber König Asa verliess sich nicht auf menschliche Kraft, sondern schrie zu seinem Gott: «Wir stützen uns auf dich, und in deinem Namen sind wir gegen diese Menge gezogen.» Das Ergebnis war ein überwältigender Sieg über die feindliche Armee mit einer Million Soldaten (2. Chr 14,8-14).

Als Asa aus diesem siegreichen Kampf zurückkehrte, bekam er durch den Propheten Asarja die Ermutigung, den HERRN zu suchen. Dabei wurde ihm zugesichert: «Es gibt Lohn für euer Tun!» Asa reagierte positiv auf die Worte des Propheten. Er suchte Gott und leitete sogar weitere Reformen ein (2. Chr 15). Das war der vielversprechende Anfang im Leben von König Asa.

Wie wichtig ist es, sich auf Gott zu verlassen, Ihn zu suchen und nicht auf menschliche Fähigkeit oder Kraft zu vertrauen. Das sind die grossen Lektionen aus dem Leben von Asa. Gerade darin scheiterte Asa später. Wir müssen zugeben, dass auch wir oft darin versagen.

Asa vergisst Gott

Nach dem Sieg über die Äthiopier und der anschliessenden geistlichen Neubelebung im Land verging eine längere Zeit, von der uns nichts aus dem Leben Asas berichtet wird. Oft ist die Zeit nach einem Glaubenssieg, in der es keine Erprobungen gibt, die gefährlichste. Ein stetiger Niedergang und ein Verlust der Gemeinschaft mit Gott können die Folgen sein. Aber dieser Zustand wird aufgedeckt, wenn eine neue Erprobung kommt.

Die neue Prüfung für Asa kam durch Baesa, den König des Nordreichs Israel. Baesa drang in das Land Juda ein und errichtete eine militärische Blockade, «um Asa, dem König von Juda, niemand aus- und eingehen zu lassen» (2. Chr 16,1). Daraufhin schloss Asa einen Bund mit dem König von Syrien. Mit dessen Hilfe besiegte er den eingedrungenen Feind. Doch vor dem HERRN versagte Asa auf der ganzen Linie! Der Seher Hanani kam zum König und erklärte ihm: «Weil du dich auf den König von Syrien gestützt hast und dich nicht auf den HERRN, deinen Gott, gestützt hast, darum ist das Heer des Königs von Syrien deiner Hand entkommen» (2. Chr 16,7). Asa hatte sich nicht auf Gott, sondern auf den syrischen König verlassen. Das würde ernste Folgen für ihn und sein Volk haben.

In der Bibel wird das Volk Gottes immer wieder gewarnt: «Vertraut nicht auf Fürsten, auf einen Menschensohn, bei dem keine Rettung ist!» (Ps 146,3). Es ist töricht, sich auf die Welt zu stützen, um die Welt zu besiegen. Das Vertrauen Asas auf die Syrer dient uns zur Warnung. Die Bemühungen, «christliche Werte» oder Reformen in der Welt durch Politik zu fördern, sind zum Scheitern verurteilt. Solche Aktionen rauben uns Christen den moralischen Sieg über die Welt, wie es auch bei Asa der Fall war: «Darum ist das Heer des Königs von Syrien deiner Hand entkommen.» Wir wollen aus dieser Geschichte lernen, uns nur auf die Macht des Herrn zu stützen, «denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen» (2. Kor 10,4).

Asa widersteht Gott

König Asa begann gut: Er suchte Gott, verliess sich auf Ihn und wurde mit einem grossen Sieg belohnt. Danach kam eine Zeit der Ruhe in seinem Reich: Er vergass Gott, was zu einem geistlichen Niedergang führte. Nun werden wir sehen, dass er bis zum Ende seines Lebens Gott widerstand.

Nachdem Asa auf die Syrer statt auf Gott vertraut hatte, kam der treue Seher Hanani zu ihm und wies ihn auf sein Fehlverhalten hin. Gleichzeitig erinnerte er den König an die Hilfe Gottes, als er von den Äthiopiern angegriffen worden war: «Weil du dich auf den HERRN stütztest, gab er sie in deine Hand. Denn die Augen des HERRN durchlaufen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist. Hierin hast du töricht gehandelt; denn von nun an wirst du Kriege haben» (2. Chr 16,8.9).

Nun hätte sich Asa demütigen und aus seinem Versagen lernen sollen. Leider sehen wir eine ganz andere Reaktion: Er wurde so zornig, dass er Hanani ins Gefängnis warf und einige seiner Landsleute unterdrückte. Ist das tatsächlich der gleiche Asa, den wir in 2. Chronika 14 und 15 gesehen haben? Was ist nur mit Asa geschehen?

Wenn Gläubige es unterlassen, im Geist zu wandeln und sich im täglichen Selbstgericht zu üben, laufen sie Gefahr, in schwere moralische Sünden oder lehrmässige Irrtümer zu verfallen. Nachdem wir unser Glaubensleben in der Kraft und unter der Leitung des Geistes angefangen haben, werden wir davor gewarnt, es auf eine eigenwillige, fleischliche Weise vollenden zu wollen (Gal 3,3; 5,7).

Asa, der einen so vielversprechenden Anfang hatte, beendete die letzten fünf Jahre seiner Regierung mit Sünde, Bitterkeit, Zorn und Unglauben. Wie tragisch! Beachten wir, wie der Heilige Geist dies hervorhebt: «Siehe, die Geschichte Asas, die erste und die letzte, siehe, sie ist geschrieben im Buch der Könige von Juda und Israel» (2. Chr 16,11).

Zwei ältere Christen gingen über eine eisige Fläche auf der Strasse. Sie hielten sich gegenseitig fest, um nicht zu stürzen. Als das Ende der rutschigen Stelle beinahe erreicht war, meinte der eine: «Wir haben es geschafft, ohne zu fallen!» Da warnte der andere: «Denk an Gideon!» – Durch Gottes Macht erlebte Gideon einen grossen Sieg über die Midianiter. Doch am Ende seines Lebens machte er ein Ephod aus Gold, wodurch er die Israeliten zum Götzendienst verleitete. Lasst uns die Lektion von Asa und Gideon beherzigen!