Der Lobpreis am Ende der Petrus-Briefe

1. Petrus 5,10-11; 2. Petrus 3,18

Beide Briefe des Apostels Petrus enden mit einem Lobpreis. In jedem steht das Thema «Gnade» im Zentrum, das Petrus persönlich gut kannte. Er hat nicht nur die errettende Gnade des Herrn Jesus kennen gelernt, sondern auch seine wiederherstellende Gnade erfahren.

Der Gott aller Gnade

«Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt, er selbst wird euch vollkommen machen, befestigen, kräftigen, gründen. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen» (1. Pet 5,10.11).

Simon Petrus hatte einen langen Weg hinter sich: Aus einem Jünger, der seinen Meister verleugnet hatte, war ein führender Apostel geworden. Der Herr hatte ihm zwar seinen Fall vorausgesagt, aber ebenso seine Wiederherstellung: «Bist du einst umgekehrt, so stärke deine Brüder» (Lk 22,32). Petrus hat diese Voraussage erfüllt – auch mit seinem ersten Brief, in dem die Gnade einen besonderen Platz einnimmt.

In den zitierten Worten aus Kapitel 5 sehen wir, wie der Apostel seine eigene Lebenserfahrung benutzt, um seine Brüder zu stärken, indem er für sie betet und sie dem Gott aller Gnade anbefiehlt. Petrus gehörte zu denen, die die Gnade Gottes durch Jesus Christus kannten. Für ihn war Gott der Gott aller Gnade. Welch ein schöner Titel und wie wahr ist er! Wir wissen, dass Er der «Gott allen Trostes», der «Gott des Ausharrens», der «Gott der Hoffnung», der «Gott des Friedens» und der «Gott der Herrlichkeit» ist (2. Kor 1,3; Röm 15,5.13; Phil 4,9; Apg 7,2). Doch vor allem ist Er der Gott aller Gnade.

Petrus sagt sehr viel aus in diesem 10. Vers, um dann mit einem Lobpreis zu enden. Ja, der Gott aller Gnade hat uns zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus berufen. Das ist das Ziel, das die Gnade im Auge hat. In der Zwischenzeit mögen wir Leiden erfahren, bevor wir in der Herrlichkeit sind. So sah der Lebensweg unseres Herrn aus (Lk 24,26). Aber Gott benutzt diese Leiden, um uns zu befestigen, zu kräftigen und geistlich zu gründen. Sie sind nicht wert, mit der zukünftigen Herrlichkeit verglichen zu werden (Röm 8,18).

Diesem Gott der Gnade gehört all unser Lob und unser Dank. Er ist es wert. Er errettete uns, als wir seine Feinde waren. Er sandte seinen geliebten Sohn, um den Preis zu unserer Erlösung zu bezahlen. Dabei hat der Herr Jesus unendlich schwer gelitten und sein Leben gelassen. Und wenn wir als Gläubige vom rechten Weg abkommen, stellt Gott uns mit der gleichen Gnade wieder her. Ihn wollen wir anbeten! «Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.»

Unser Herr und Heiland

«Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit, sowohl jetzt als auch auf den Tag der Ewigkeit! Amen» (2. Pet 3,18).

Den zweiten Brief schrieb der Apostel Petrus, als der Märtyrertod vor ihm stand. Dieser Brief trägt einen ernsten Charakter. Er ist eine Warnung vor dem Sich-Abwenden vom christlichen Glauben in den letzten Tagen. Er warnt auch vor dem stets gefährlichen Einfluss falscher Propheten.

Es gibt noch eine andere interessante Besonderheit: Petrus erwähnt das, was er erlebte, als er mit dem Herrn auf dem «heiligen Berg» war und etwas von seiner kommenden Herrlichkeit sah. Damals hatte der Herr Jesus den drei Jüngern geboten: «Sagt niemand das Gesicht, bis der Sohn des Menschen aus den Toten auferstanden ist» (Mt 17,9). Jetzt schrieb Petrus darüber, bevor er als Märtyrer starb. Auf dem Berg hatte er gehört, wie Mose und Elia mit dem Herrn «seinen Ausgang besprachen, den er in Jerusalem erfüllen sollte» (Lk 9,30.31). Welch ein Tod war das: Der Heiland erlitt den schändlichen Kreuzestod mit den drei Stunden der Finsternis, als Er den göttlichen Zorn über die Sünde erduldete – auch für uns! (2. Kor 5,21).

Petrus schliesst seinen zweiten Brief, indem er an das geistliche Wachstum der Gläubigen denkt. Dieses Thema hat er bereits im ersten Kapitel behandelt. Es ist nötig, dass wir die Gnade wertschätzen, die uns errettet hat, und in der Gnade wachsen. Aber wir wollen auch in der Erkenntnis unseres Herrn zunehmen. Das allein wird geistliche Frucht in unserem Leben hervorbringen.

Wir sollten uns eigentlich beständig mit der Gnade beschäftigen – nicht nur am Sonntag, sondern jeden Tag. Lasst uns mehr im Bewusstsein der Gnade Gottes leben! Das wird uns jetzt schon zur Anbetung führen. In der kommenden Ewigkeit werden wir sie noch besser begreifen und den Herrn dafür preisen. «Ihm sei die Herrlichkeit, sowohl jetzt als auch auf den Tag der Ewigkeit! Amen.»