Es ist für uns Gläubige äusserst wichtig zu wissen, dass die Bibel tatsächlich von Gott kommt. Warum? Weil sich unser Glaube auf das stützt, was im Wort Gottes steht. Um über diesen bedeutsamen Punkt Klarheit zu bekommen, müssen wir nicht die Menschen fragen, sondern in der Bibel nachforschen.
Die Bibel – das göttliche Buch
Viele Aussagen in der Bibel belegen, dass Gott der Verfasser dieses Buches ist. Auf drei Stellen möchten wir unser Augenmerk richten.
Von Gott eingegeben
«Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit» (2. Tim 3,16).
Wir sehen hier, dass in der Bibel nicht das steht, was sich Menschen ausgedacht haben. Nein, Gott hat den Schreibern seine Gedanken eingegeben. Er selbst ist der Verfasser dieses wunderbaren Buches. Das wird im Alten Testament durch einen oft verwendeten Ausdruck bestätigt: «So spricht der HERR.» Im Neuen Testament gibt es Stellen, wo Zitate aus dem Alten Testament mit den Worten eingeleitet werden: «Was von dem Herrn geredet ist» (Mt 1,22; 2,15; Lk 1,45). Auch diese Hinweise machen klar, dass es sich um eine Botschaft handelt, die von Gott kommt.
So halten wir im Glauben fest: Alles, was in der Bibel steht, hat seinen Ursprung in Gott. Oder anders ausgedrückt: Gott hat uns Menschen in der Bibel seine Gedanken mitgeteilt.
Unterschiedliche Schreiber
«Die Weissagung wurde niemals durch den Willen des Menschen hervorgebracht, sondern heilige Menschen Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geist» (2. Pet 1,21).
Aus dem Zusammenhang erkennen wir, dass sich dieser Vers auf das prophetische Wort im Alten Testament bezieht. Doch seine Aussage ist für die ganze Bibel wahr. Was die Propheten voraussagten und die Schreiber der Bibel niederschrieben, entsprang nicht dem Willen des Menschen. Sie redeten oder schrieben nur das auf, was Gott wollte. Das geschah durch göttliche Inspiration. Der Heilige Geist gab ihnen die Botschaft ein, die sie mündlich oder schriftlich mitteilen sollten. Dazu wollen wir zwei Beispiele anschauen:
- Der Prophet Jesaja erklärt: «Der Geist des Herrn, HERRN, ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat, den Sanftmütigen frohe Botschaft zu bringen» (Jes 61,1). Der Geist Gottes kam auf Jesaja und gab ihm die Worte ein, die er den Menschen verkündigen sollte. Es war eine Botschaft von Gott.
- Judas teilt mit: «Geliebte, während ich allen Fleiss anwandte, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben, war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen» (Jud 3). Von sich aus hätte er gern über die Errettung geschrieben. Aber der Heilige Geist gab Judas einen anderen Auftrag. Er sollte die Gläubigen ermahnen, für den christlichen Glauben einzustehen. Das tat er dann auch.
Gott benutzte also gläubige Männer, die für Ihn reserviert waren, damit sie – getrieben vom Heiligen Geist – seine Gedanken niederschrieben. Diese Werkzeuge waren verschieden. Wir denken an den Gesetzgeber Mose, den Hirten und König David, den Zollbeamten Matthäus, den Arzt Lukas oder den Fischer Petrus. Sie lebten zu verschiedenen Zeiten, hatten nicht die gleiche Bildung und nahmen in der Gesellschaft unterschiedliche Stellungen ein. Gott berücksichtigte dies, und entsprechend war die Art und Weise, wie sich diese Schreiber ausdrückten. Jesaja schrieb anders als Habakuk, Johannes hatte nicht den gleichen Wortschatz wie Paulus. Dennoch ist die Bibel das Wort Gottes und bildet ein harmonisches Werk, weil der Heilige Geist die Schreiber inspirierte.
Wörtliche Inspiration
«Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, um die Dinge zu kennen, die uns von Gott geschenkt sind; die wir auch verkündigen, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in Worten, gelehrt durch den Geist, mitteilend geistliche Dinge durch geistliche Mittel» (1. Kor 2,12.13).
Paulus spricht hier über die Apostel und Propheten des Neuen Testaments, die Gott benutzte, um diesen Teil der Bibel zu schreiben.
Zuerst heisst es, dass sie durch den Heiligen Geist die Wahrheit kennen lernten, die Gott den Gläubigen der Gnadenzeit mitteilen wollte. Dann wird gezeigt, wie die Schreiber des Neuen Testaments diese Gedanken übermittelten. Sie wurden vom Heiligen Geist angewiesen, mit welchen Worten sie die Botschaft mitteilen sollten. Er gab ihnen den genauen Wortlaut ein, so dass wir wissen können: Die Bibel ist (im Urtext) wörtlich von Gott inspiriert! Das wird durch weitere Beispiele bestätigt:
- In 2. Samuel 23,2 sagt König David: «Der Geist des HERRN hat durch mich geredet, und sein Wort war auf meiner Zunge.» Er war sich bewusst, dass er eine Botschaft vermittelte, die ihm wörtlich vom Heiligen Geist eingegeben worden war.
- In Offenbarung 22,19 werden wir davor gewarnt, «von den Worten des Buches dieser Weissagung» wegzunehmen. Diese Mahnung macht deutlich, dass in der Bibel die einzelnen Wörter von Gott eingegeben worden sind. Jedes hat seine Bedeutung.
Die wörtliche Inspiration bezieht sich auf den ursprünglichen Text in hebräischer, aramäischer oder griechischer Sprache. Damit wir genau wissen, was Gott uns in der Bibel mitteilt, ist es wichtig, eine wortgetreue Übersetzung zu haben, die mit der ursprünglichen Fassung möglichst gut übereinstimmt.
Die Bibel – das einzigartige Buch
Wenn wir die Bibel lesen, spricht der grosse Gott zu uns Menschen. Das ist etwas ganz Besonderes, was mit keiner menschlichen Mitteilung zu vergleichen ist. Vier Merkmale des geschriebenen Wortes Gottes führen uns vor Augen, dass sich die Bibel völlig von allen anderen Büchern unterscheidet:
1. Die Bibel ist absolut wahr
«Die Summe deines Wortes ist Wahrheit» (Ps 119,160).
«Dein Wort ist Wahrheit» (Joh 17,17).
Alles, was in der Bibel steht, ist wahr. Darauf können wir uns unbedingt verlassen. Warum? Weil sie das Wort Gottes ist und weil Er nicht lügen kann (Tit 1,2; Heb 6,18). Er sagt immer die Wahrheit. Wer seinem Wort vertraut, wird nie enttäuscht.
In der Bibel teilt uns Gott die Wahrheit über alles mit. Er sagt uns, wer Er selbst ist. Er hält uns auch den Spiegel vor und zeigt uns die Wahrheit über uns Menschen. Zudem erklärt Er uns, was der wahre Sinn des Lebens ist. Auf unsere Fragen finden wir in der Bibel die richtige Antwort.
Ganz anders ist es bei dem, was Menschen sagen oder schreiben. Auf ihre Worte ist kein Verlass. Wie oft müssen sie zugeben, dass sie sich geirrt haben.
2. Die Bibel ist ewig gültig
«Das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit» (Jes 40,8).
«Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen» (Mk 13,31).
Obwohl die Bibel ein altes Buch ist, veraltet sie nicht. Warum? Weil Gott keine Aussage, die Er in seinem Wort gemacht hat, zurücknehmen oder korrigieren muss. Was Er damals gesagt hat, als Er die Bibel aufschreiben liess, ist heute noch gültig und aktuell. Es bleibt ewig bestehen.
Gott hat in der Bibel Ereignisse vorausgesagt. Viele davon sind bereits in Erfüllung gegangen, andere werden sich noch erfüllen. Wir können sicher sein: Alles, was Gott in seinem Wort angekündigt hat, wird sich bewahrheiten.
Wenn hingegen Menschen etwas schreiben, ist es oft schon nach kurzer Zeit überholt oder veraltet. Was sie verfassen, gilt nicht ewig.
3. Die Bibel hat Autorität
«Habe acht und höre auf alle diese Worte, die ich dir gebiete» (5. Mo 12,28).
«Du hast deine Vorschriften geboten, damit sie fleissig beachtet werden» (Ps 119,4).
Alles, was Gott in der Bibel sagt, ist für uns Menschen verbindlich. Warum? Weil Er als Schöpfer Autorität über uns besitzt. Er kann uns sagen, was wir zu tun haben. Gott hat uns sein geschriebenes Wort mit dem Zweck und Ziel gegeben, es im Glauben anzunehmen und zu beachten.
Wir sind nicht frei, das Wort Gottes zu befolgen oder es sein zu lassen. Das machen zwei Beispiele deutlich:
- Wenn Gott den Menschen gebietet, Buße zu tun, sind sie verpflichtet, diesem Aufruf zu folgen (Apg 17,30). Tun sie es nicht, sind sie ungehorsam und gehen ewig verloren.
- Gott gebietet den Kindern, ihre Eltern zu ehren (Mt 15,4). Dieser Verantwortung dürfen sie sich nicht entziehen, sonst machen sie sich schuldig.
Es gibt Menschen, die Autorität über uns haben und uns etwas befehlen können (Lehrer, Vorgesetzte, Staatsbeamte). Aber die höchste Instanz ist Gott. Was Er sagt, besitzt oberste Priorität für uns. Wer sein Wort ernst nimmt und bereitwillig beachtet, ist glückselig (Spr 16,20).
4. Die Bibel hat Wirkung
«Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken und Überlegungen des Herzens» (Heb 4,12).
Wenn Gott durch die Bibel zu uns Menschen spricht, werden unser Herz und unser Gewissen angesprochen. Beim Lesen oder Hören seines Wortes erleben wir, wie Er uns in sein Licht stellt und uns seine Gnade zeigt. Das geschieht manchmal ganz überraschend.
Das Wort Gottes kann uns z.B. im Gewissen von einer Sünde überführen oder uns die passende Ermunterung für unsere innere Verfassung schenken oder unser Herz für den Herrn Jesus zum Brennen bringen. So zeigt die Bibel immer wieder ihre göttliche Wirkung.
Darin unterscheidet sich das Wort Gottes klar von dem, was Menschen sagen oder schreiben. Menschliche Worte können niemand grundlegend verändern.
Schluss
Die Bibel kommt von Gott. Er ist der Verfasser dieses Buches. Wenn uns dies beim Bibellesen so recht bewusst ist, werden wir das Wort Gottes hoch schätzen und uns seiner Autorität gern unterordnen. Das wird zu unserem Segen sein.