Ich bin von dem Vater ausgegangen und bin in die Welt gekommen; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater (Johannes 16,28).
Dieses inhaltsreiche Bibelwort stellt uns vier wunderbare Tatsachen der Person des Herrn Jesus vor. Wir finden in diesem Vers auch in knapper Form den Auftrag, den Er bei seinem ersten Kommen erfüllte. Wenn wir über die einzelnen Aussagen nachdenken, können wir nur staunen und anbeten.
Vom Vater ausgehen
Der Herr Jesus sagt zuerst: «Ich bin von dem Vater ausgegangen.» Das bedeutet nichts anderes, als dass Er der ewige Sohn Gottes ist, der in einer ewigen Beziehung zu Gott, dem Vater, steht. Von Ewigkeit her ist der Sohn im Schoss des Vaters (Joh 1,18). Schon vor Grundlegung der Welt hat Ihn der Vater geliebt und in Ihm sein ganzes Wohlgefallen gefunden (Joh 17,24).
Diese ewige Tatsache war der Ausgangspunkt seines freiwilligen Kommens auf die Erde und seines Werks, das Er hier nach dem Willen des Vaters ausführte. Er ging vom Vater aus, um Ihn auf der Erde zu offenbaren, aber auch um Ihn in seinem Leben und Sterben zu verherrlichen. Wie einst Jakob seinen Sohn Joseph aus dem Tal von Hebron (= Gemeinschaft) zu dessen Brüdern sandte (1. Mo 37,14), so kam der Sohn Gottes aus der wunderbaren Beziehung zum Vater in die Welt, ohne jedoch den Schoss des Vaters zu verlassen.
In die Welt kommen
Als Zweites sagt der Herr: «Ich bin in die Welt gekommen.» Das spricht von seiner Menschwerdung. Der ewige Sohn Gottes ist in der Fülle der Zeit wirklicher, sündloser Mensch geworden. Gezeugt vom Heiligen Geist und geboren von einer Jungfrau, kam Er in Bethlehem zur Welt. Wie tief stieg Er da hinab! Er machte sich selbst zu nichts, nahm Knechtsgestalt an und wurde Mensch wie wir, ausgenommen die Sünde. Zugleich blieb Er Gott, auch wenn Er seine göttliche Herrlichkeit in seinem Menschsein verborgen hielt.
Er kam mit einem wunderbaren Auftrag in die Welt. Er zeigte den Menschen, dass Gott Licht und Liebe ist. In allen seinen Worten und seinen Werken offenbarte Er den Vater. Seinen Jüngern erklärte Er: «Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen» (Joh 14,9). Zum Vater betete Er: «Ich habe dich verherrlicht auf der Erde» (Joh 17,4).
Die Welt verlassen
Drittens erklärt der Herr: «Wiederum verlasse ich die Welt.» Das ist ein Hinweis auf seinen Tod am Kreuz. Als Er im Auftrag des Vaters in die Welt kam, lehnten Ihn die meisten Menschen ab. Sie hassten Ihn und nagelten Ihn schliesslich an ein Kreuz. So verliess der Herr Jesus durch seinen Tod die Welt. Für die ungläubigen Menschen ist Er mit seiner Grablegung aus ihrem Blickfeld entschwunden.
Er starb am Kreuz, um das Werk zu vollbringen, das der Vater Ihm aufgetragen hatte. In göttlicher Kraft gab Er als Mensch sein Leben in den Tod, um den Vater zu verherrlichen und seinen Willen völlig zu erfüllen. Damit hat Er den Auftrag seines Vaters zu Ende geführt, denn Er konnte sagen: «Es ist vollbracht!» (Joh 19,30).
Zum Vater gehen
Zum Schluss sagt der Herr: «Ich gehe zum Vater.» Am dritten Tag nach seinem Kreuzestod ist Er aus den Toten auferstanden und 40 Tage später in den Himmel aufgefahren. Welche Freude war es für Ihn, mit dem vollen Wert seines Werks am Kreuz zum Vater zurückzukehren! Seither befindet Er sich als Mensch im Haus des Vaters.
Damit hat Er uns, den Gläubigen der Gnadenzeit, im Haus seines Vaters eine Stätte bereit gemacht. Bald wird Er wiederkommen, um uns dorthin zu holen, wo Er jetzt schon ist. Im Haus des Vaters werden wir Ihn sehen, wie Er ist. Mit Bewunderung werden wir die ewige Liebe des Vaters zum Sohn betrachten.
Schluss
Der Ausgangspunkt seines Kommens auf die Erde ist seine ewige Beziehung als geliebter Sohn zum Vater. Der Sohn Gottes ist Mensch geworden und als Mensch am Kreuz gestorben, um den Vater zu offenbaren und die Glaubenden der Gnadenzeit in eine Beziehung zum Vater zu bringen. Das Ziel seines Weggehens aus der Welt ist der Vater. Zu Ihm ist Er als Mensch gegangen. Doch Er bringt auch glaubende Menschen ins Haus des Vaters. Dort werden sie ewig die Liebe des Vaters geniessen und die Herrlichkeit seines geliebten Sohnes bewundern.