Alle Schrift ist von Gott eingegeben

Unter all den unzähligen Büchern, die es auf dieser Welt gibt, nimmt die Bibel einen einzigartigen Platz ein. Diese Einmaligkeit gründet sich nicht darauf, dass die Bibel das am weitesten verbreitete Buch der Welt ist, sondern dass es das Buch Gottes an uns Menschen ist. Die Bibel ist Gottes Wort. Er redet durch sein Wort zu uns. Das macht die Einmaligkeit der Bibel aus. Wer anders als Gott könnte ein Buch schreiben, das

  • aus 66 verschiedenen Büchern besteht
  • von etwa 40 Verfassern geschrieben wurde
  • in einem Zeitraum von etwa 1600 Jahren entstand
  • ursprünglich in drei verschiedenen Sprachen niedergelegt wurde, und doch gleichzeitig – ohne sich zu wider­sprechen – eine wunderbare Einheit bildet?

Kein Mensch würde so etwas fertig bringen. Nein, die Bibel ist das Buch Gottes, das Er selbst uns gegeben hat.

Wundern wir uns, dass es immer das Bemühen Satans war, dieses Buch Gottes anzugreifen? In den Jahrhunderten des Mittelalters hat er dieses Buch als brüllender Löwe bekämpft. Er wollte es mit Gewalt vernichten und vom Erdboden verschwinden lassen. Doch Gott hat über sein Wort gewacht und es uns bis heute erhalten.

Das Ziel Satans ist unverändert geblieben. Er will das Wort Gottes zunichtemachen. Doch seine Taktik hat sich geändert. Heute versucht es Satan mit List. Er sucht das Wort Gottes zu verfälschen, um ihm seine Autorität zu nehmen. Deshalb greift er auch die Wahrheit der göttlichen Eingebung des Wortes Gottes an. Selbst Theologen lehren heute, dass die Bibel Menschenwerk sei, oder dass nur Teile von Gott eingegeben wurden. Gegen all diese Strömungen wollen wir festhalten, was Gott selbst uns dazu sagt. Mit zwei Stellen aus dem Neuen Testament möchte ich auf fünf Punkte der göttlichen Eingebung der Bibel hinweisen. Sie geben uns ein sicheres Fundament unter die Füsse:

«Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt» (2. Tim 3,16).

«Denn die Weissagung wurde niemals durch den Willen des Menschen hervorgebracht, sondern heilige Menschen Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geist» (2. Pet 1,21).

Aus diesen Stellen lernen wir folgendes:

  1. Gott ist der Ursprung seines Wortes: Die Bibel bezeugt es uns eindeutig, dass nicht Menschen, sondern Gott selbst der Ursprung seines Wortes ist. Könnten Menschen je erdacht haben, was Gott uns in seinem Wort offenbart? «Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz aufgekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben; uns aber hat Gott es offenbart» (1. Kor 2,9.10). Welch eine gewaltige Tatsache, dass sich der grosse Gott herablässt, um zu uns Menschen zu reden, um das zu offenbaren, was in kein Menschenherz gekommen ist – seine eigenen Gedanken! Nein, der Ursprung der Bibel ist nicht menschlich, sondern göttlich. Das Fundament steht: «Alle Schrift ist von Gott eingegeben.»
  2. Gott benutzte «menschliche» Gefässe, um seine Gedanken niederschreiben zu lassen. Die Bibel ist nicht als ein komplettes Ganzes zu uns gekommen. Gott hat über Jahrhunderte hin Menschen beauftragt, sein Wort aufzuschreiben. Es waren «heilige Menschen Gottes», die vom Heiligen Geist getrieben wurden. Dabei waren diese Menschen völlig verschieden voneinander. Unter ihnen waren einfache und hochgestellte Menschen, Könige, Propheten, Hirten und Fischer. Sie lebten in unterschiedlichen Kulturen und Lebensumständen. Gott benutzte ihre jeweilige Persönlichkeit, um seine Gedanken niederzuschreiben, denn jeder Autor hat seinen eigenen Schreibstil, seinen eigenen Wortschatz. Dennoch konnten diese Männer nur das schreiben, was ihnen von Gott zu schreiben gegeben wurde.
  3. Gott wirkte in diesen Männern durch den Heiligen Geist. Die Bibelschreiber standen unter der völligen Kontrolle des Heiligen Geistes. Nur so konnten sie das aufschreiben, was Gott wollte. Die Propheten des Alten Testaments z.B. verstanden zum Teil nicht einmal, welche wirkliche Bedeutung die Worte hatten, die sie schrieben. Davon sagt z.B. Petrus: « … eine Errettung, über welche die Propheten nachsuchten und nachforschten, die von der Gnade euch gegenüber geweissagt haben, forschend, auf welche oder welcherart Zeit der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er von den Leiden, die auf Christus kommen sollten, und von den Herrlichkeiten danach zuvor zeugte » (1. Pet 1,10.11). Deshalb konnte Gottes Wort nur unter der Wirkung des Heiligen Geistes geschrieben werden.
  4. Die göttliche Eingebung der Bibel ist allumfassend. Es heisst ausdrücklich: «Alle Schrift ist von Gott eingegeben.» Das bezieht sich sowohl auf das Alte als auch auf das Neue Testament. Wir können niemals sagen, dass einzelne Teile göttlichen Ursprungs, andere Teile menschlichen Ursprungs seien. Ob es sich um Geschichte, um Prophetie, um Lehre handelt, alles ist von Gott eingegeben. Wenn wir anfangen, Abstriche zu machen, nehmen wir dem Wort Gottes die Autorität. Die Bibel als Ganzes ist eine nicht zerstörbare Einheit, und es ist uns Menschen nicht gestattet, etwas von ihren Worten wegzunehmen, oder etwas hinzuzufügen. Gott warnte schon sein Volk im Alten Testament: «Ihr sollt nichts hinzutun zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete» (5. Mo 4,2; siehe auch Spr 30,6; Off 22,18.19).
  5. Die göttliche Eingebung der Bibel ist wörtlich. Gott hat den «heiligen Menschen» nicht nur seine Gedanken eingegeben, sondern Er hat ihnen auch die einzelnen Worte gegeben. Paulus schreibt an die Korinther: «Die wir auch verkündigen, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in Worten, gelehrt durch den Geist» (1. Kor 2,13). Wie könnten auch Menschen göttliche Gedanken in eigene Worte fassen! Nein, Gedanken und Worte sind von Gott allein. Diese Wort-für-Wort-Eingabe bezieht sich natürlich nur auf den ursprünglich von Gott gegebenen Text. Wir erkennen an dieser Stelle, wie wichtig es ist, dass eine Bibelübersetzung nicht nur den Sinn des Textes, sondern auch die Worte des Textes so genau wie möglich wiedergibt.

Bei all den Strömungen, denen wir heute ausgesetzt sind, wollen wir doch in Einfachheit bei dem bleiben, was die Bibel uns lehrt. Die Bibel ist Gottes Wort. Er hat es uns gegeben, und Er wird über sein Wort wachen. «In Ewigkeit, HERR, steht dein Wort fest in den Himmeln» (Ps 119,89).