Das Wort Gottes spricht an verschiedenen Stellen von der Kraft Gottes und wie sie wirkt. Nie können wir als Geschöpfe Gottes die Grösse seiner Kraft begreifen oder erklären. Dennoch zeigt Gott uns in seinem Wort etwas von der Wirkung seiner Kraft, und zwar sowohl in Verbindung mit dieser Schöpfung als auch in Verbindung mit Menschen.
In der Schöpfung
Wenn wir an diese Schöpfung denken, so lesen wir in Römer 1,20: «Das Unsichtbare von ihm, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden, wird geschaut.» Die Schöpfung ist ein Beweis der Macht und Kraft Gottes, ein Beweis, den jeder Mensch – auch heute noch – wahrnehmen kann. Gott, der Sohn, hat alles erschaffen und hält alles in seiner mächtigen Hand. Obwohl wir Menschen die Schöpfung weitgehend verdorben haben und als Folge davon heute unter einer zunehmenden Umweltbelastung zu leiden haben, können wir immer noch die Schöpferallmacht und Kraft Gottes in der Natur sehen und bewundern. Gott erhalte uns als seinen Kindern ein offenes Auge dafür.
Gegenüber uns Menschen
Unendlich bewundernswerter ist jedoch die Offenbarung der Kraft Gottes uns Menschen gegenüber. Ich denke an drei Stellen im Neuen Testament, die uns etwas von der Wirkung der Kraft Gottes in Verbindung mit Menschen zeigen.
An uns
In Epheser 1,18-20 lesen wir von der Kraft Gottes, die an uns, d.h. in Bezug auf uns, wirkt: «Damit ihr, erleuchtet an den Augen eures Herzens, wisst …, welches die überragende Grösse seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke, in der er gewirkt hat in dem Christus, indem er ihn aus den Toten auferweckte.» Als Menschen waren wir von Natur tot in unseren Vergehungen und Sünden. Wir brauchten neues Leben. Dieses Leben hat Gott uns im Herrn Jesus geschenkt. Er hat uns aus dem Bereich des Todes herausgeholt, uns mit dem Christus lebendig gemacht und uns auferweckt. Das ist die Wirkung der Kraft Gottes an uns, den Glaubenden. Um uns eine Vorstellung von der überragenden Grösse dieser Kraft zu geben, macht der Heilige Geist einen Vergleich mit der Kraft, in der Gott gewirkt hat, als Er den Herrn Jesus aus den Toten auferweckte. Am Kreuz von Golgatha zeigte Satan seine Macht. Doch die Macht Gottes ist unendlich viel grösser. Er allein konnte den Herrn Jesus als Mensch aus den Toten auferwecken, aber nicht allein das, Gott hat Ihn auch zu seiner Rechten über alles erhöht. Das ist die überragende Grösse der Kraft Gottes, in der Er in Bezug auf Christus gewirkt hat, und die auch an Menschen wirkt, wenn sie neues Leben bekommen, also in Christus Jesus mitauferweckt sind und in Ihm mitsitzen dürfen in den himmlischen Örtern.
In uns
In Epheser 3,20.21 finden wir von neuem die Kraft Gottes. Dort wird uns gezeigt, was sie in uns bewirkt: «Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Massen mehr, als was wir erbitten oder erdenken, nach der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Herrlichkeit in der Versammlung in Christus Jesus.» Die voraufgehenden Verse machen klar, dass es hier um die Kraft Gottes geht, die in uns tätig ist, um den herrlichen Segensplan zu verstehen und zu erfassen. Gott hat einen Ratschluss gefasst und ausgeführt. Er selbst ist der Ursprung, die Versammlung sein Anziehungspunkt und Christus der herrliche Mittelpunkt davon. Diesen Ratschluss, den wir nie von der Person des Herrn Jesus trennen können, sollen wir erfassen. Christus selbst soll in unseren Herzen wohnen, und wir sollen erfüllt werden zu der ganzen Fülle Gottes. Wie ist das möglich? Es geht nur dann, wenn göttliche Kraft in uns wirkt. Aus eigener Kraft, aus eigenem Vermögen, aus eigener Intelligenz heraus werden wir nie wirklich verstehen, was Gott im Herzen hatte. Nein, wir brauchen dazu die Kraft Gottes, die in uns wirkt und die Er uns gern zur Verfügung stellt, wenn wir Ihn nur darum bitten.
Für uns
Auch in 2. Petrus 1,3 lesen wir von der Kraft Gottes. Hier bewirkt sie nicht etwas an uns oder in uns, sondern hier tut sie etwas für uns: «Da seine göttliche Kraft uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt hat durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch Herrlichkeit und Tugend.» Hier geht es um unser Leben als Christen. Für dieses Leben steht uns alles zur Verfügung, was wir brauchen. Aber es ist nicht einfach Gott, der uns alles gibt, sondern es ist seine Kraft, die für uns wirksam wird. Gottes Kraft ist aktiv und teilt aus. Seine Kraft schenkt uns alles, was unser inneres, d.h. neues Leben braucht. Ohne seine Kraft könnte dieses Leben nicht existieren, wachsen und gedeihen. Aber die göttliche Kraft gibt uns auch darüber hinaus alles, was wir für einen Wandel in der Gottseligkeit brauchen. Dies betrifft den äusseren Bereich, das was man sieht. Um ein praktisches Leben der Gottseligkeit führen zu können, brauchen wir göttliche Kraft. Aus uns selbst vermögen wir als Christen unseren Weg nicht zur Ehre Gottes zu gehen. Wir sind völlig von Ihm abhängig. Aber Gottes Kraft gibt nicht kärglich, nein, seine göttliche Kraft schenkt uns alles. An uns liegt es, diese Kraft täglich neu in Anspruch zu nehmen.