Ein örtliches Zeugnis der Versammlung

Der Begriff «Versammlung» hat in der Bibel drei verschiedene Bedeutungen

  • Die Versammlung umfasst alle Erlösten von Pfingsten in Apostelgeschichte 2 an bis zur Wiederkunft des Herrn zur Entrückung aller Gläubigen.
  • Unter «Versammlung» versteht Gottes Wort auch die Gesamtheit aller im Augenblick lebenden Gläubigen. Sie bilden den Leib des Christus auf der Erde.
  • Wenn Gläubige an einem Ort im Namen des Herrn Jesus zusammenkommen, wird dies auch als Versammlung bezeichnet (1. Kor 1,1.2).

Gott sieht seine Versammlung immer in ihrer Gesamtheit. Wir Menschen können sie so nicht sehen. Was wir erkennen, sind die Gläubigen, die an einem Ort als Versammlung zusammenkommen. Die örtliche Versammlung ist also ein Ausdruck von der Versammlung, d.h. eine Darstellung von dem, was wahr ist von allen Gläubigen. Beispiel: die Versammlung in Korinth. Die Gläubigen von Korinth stellten miteinander als örtliche Versammlung den Tempel oder das Haus Gottes und den Leib des Christus dar (1. Kor 3,16; 12,27). Sie waren aber weder das Haus Gottes noch der Leib des Christus.

Leider bilden die Christen heute keine Einheit mehr. Sie sind in unzählige Kirchen, Gemeinden und Gruppen aufgespaltet. Wenn heute also einige Gläubige an einem Ort so zusammenkommen, wie Gottes Wort (z.B. im Korinther-Brief) es uns vorstellt, dann kann man nicht mehr von der örtlichen Versammlung jenes Ortes reden, denn es kommen ja nicht alle Gläubigen jener Ortschaft – obwohl sie alle zu der einen Versammlung Gottes gehören – am gleichen Ort zusammen. Diese Gläubigen, die den Wunsch haben, als Versammlung allein im Namen des Herrn Jesus zusammenzukommen, bilden nur noch eine gewisse Darstellung der Versammlung, sie zeugen noch von einer örtlichen Versammlung. Obwohl schwach und mangelhaft, denn es fehlen ja viele, die zur örtlichen Versammlung jenes Ortes gehören, zeugen sie doch noch von dem, was wahr ist von der ganzen Versammlung.