Was müssen wir tun, um mit Gott zu wandeln? Das Erste, was wir zu tun haben, ist: Unser Vertrauen auf das Sühnungsblut des Herrn Jesus setzen. Gott ist heilig, wir sind von Natur Sünder. Die Sünde stellt eine grosse Kluft zwischen uns und Gott dar. Sie macht es unmöglich, mit Ihm zu wandeln. Wie kann sie überwunden werden? Diese Kluft kann nur durch das Blut von Jesus Christus überbrückt werden, «denn ohne Blutvergiessung gibt es keine Vergebung» (Heb 9,22).
Was bedeutet es nun, mit Gott zu wandeln? Die Antwort heisst: Bewusst in der Gegenwart Gottes, in praktischer Gemeinschaft mit Ihm leben. Ein solcher Wandel bedeutet, dass mir beim Verrichten der täglichen Aufgaben stets bewusst ist, dass Gott mit mir ist, so dass Er zu mir und ich zu Ihm reden kann. Manchmal ist dieser Wandel ein stilles Miteinander-Gehen, das wertvoller ist als viele Worte.
Und was sind die Ergebnisse eines Wandels mit Gott? Sie umfassen:
- Überfliessende Freude
- Sicherheit und Frieden
- mehr geistliches Licht
- Reinheit des Herzens und Lebens
- einen von Gott geprägten Charakter
- Nützlichkeit
- Wohlgefallen bei Gott
1) Überfliessende Freude
«Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar» (Ps 16,11). Der Psalmist spricht nicht nur von der Zukunft. Schon hier in unserem täglichen Leben gibt es in Gottes Gegenwart Fülle von Freuden. Eine der lieblichsten Freuden auf dieser Erde ist die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Wir kennen etwas von dieser Freude, wenn wir mit solchen, die wir lieben und die uns nahe stehen, zusammen sind oder gemeinsam etwas unternehmen. Und doch ist dies nicht zu vergleichen mit der Freude des Wandels mit Gott, während wir mit Ihm reden dürfen und Er zu uns reden kann. Gemeinschaft mit Gott ist unendlich viel besser, kostbarer und herrlicher als irgendeine irdische Gemeinschaft. Kennen wir diese Freude der täglichen vertrauten Gemeinschaft mit Gott?
2) Sicherheit und Frieden
«Ich habe den HERRN stets vor mich gestellt; weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken» (Ps 16,8). Es mögen Krieg, Krankheit oder Hungersnot kommen. Doch wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein? Wenn wir in der Kraft dieses Gedankens leben, werden wir ungestörten Frieden haben. Unabhängig davon, wie sehr das Böse zunehmen mag, wie nahe es an unsere Tür kommt, wir werden Gott sagen hören: «Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir …, ja, ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit» (Jes 41,10). «Wenn ein Heer sich gegen mich lagert, nicht fürchtet sich mein Herz … Eins habe ich von dem HERRN erbeten, danach will ich trachten: zu wohnen im Haus des HERRN alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Lieblichkeit des HERRN und nach ihm zu forschen in seinem Tempel» (Ps 27,3.4). Das Geheimnis bleibenden Friedens ist gelebte Gemeinschaft mit Gott.
3) Mehr geistliches Licht
Der Schlüssel, um zum Verständnis der Wahrheit zu gelangen, ist die Gemeinschaft mit Gott. Betrachte Henoch! Wir lesen nichts davon, dass er ein grosser Gelehrter gewesen wäre. Und doch erkannte er Tausende von Jahren vor Christus die Wahrheit vom zweiten Kommen des Herrn (Jud 14.15). Er war in seinen Tagen vielleicht der Einzige, der dies sah. Wie kam er dazu? Durch den Wandel mit Gott, der seinen Blick für das Geistliche erleuchtete. Wenn ich von jemandem wünschte, über das Wort Gottes belehrt zu werden, würde ich nicht nach seinem intellektuellen Wissen fragen. Ich würde fragen: «Wandelt er mit Gott?» Die Voraussetzung, um in den göttlichen und ewigen Dingen Weisheit und Verständnis zu erlangen, ist Gemeinschaft mit Gott.
4) Reinheit des Herzens und Lebens
Vieles, was wir tolerieren, wird undenkbar, wenn wir es im wahren Licht der Gegenwart Gottes sehen. Wie manches tun, sagen oder denken wir, was wir nicht tun, sagen oder denken würden, wenn wir im Bewusstsein lebten, dass Gott gegenwärtig und mit uns ist. Lasst uns daher, wenn wir zu Hause oder an der Arbeit oder sonst wo sind, stets daran denken, dass Gott uns sieht.
5) Einen von Gott geprägten Charakter
Wir werden von den Menschen, mit denen wir verkehren und mit denen wir uns verbinden, beeinflusst und geprägt. Wenn wir uns Gott anschliessen und mit Ihm Umgang pflegen, werden wir Ihm ähnlicher, d.h. mehr und mehr in das Bild unseres Herrn verwandelt (2. Kor 3,18). Als Mose vom Berg herunterstieg, nachdem er 40 Tage allein mit Gott gewesen war, strahlte die Haut seines Angesichts (2. Mo 34,29). Wenn wir gewohnheitsmässig mit Gott leben und vorangehen, wird dies unserem Leben göttlichen Glanz verleihen.
6) Nützlichkeit
Es ist der stille, mächtige Einfluss eines heiligen Lebens, der überzeugt. Noah und Henoch haben durch ihren Wandel mit Gott mehr bewirkt, als was die Erbauer der sieben Weltwunder der Antike zustande gebracht haben. So ist es heute noch. Jene, die mit Gott wandeln, tun mehr zur Veränderung dieser Welt, als alle Soziologen und Politiker mit ihren schön aussehenden Programmen.
7) Wohlgefallen bei Gott
Eine Folge des Wandels mit Gott übertrifft alle anderen. Sie ist viel besser, als was wir bis jetzt erwähnt haben. Wir gefallen Gott wohl. Das lernen wir von Henoch. In 1. Mose 5,24 heisst es von ihm: «Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr, denn Gott nahm ihn weg.» Und in Hebräer 11,5 sagt der Geist Gottes von ihm: «Er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor der Entrückung hat er das Zeugnis gehabt, dass er Gott wohlgefallen habe.» Gott möchte, dass wir Ihm dienen. Aber mehr noch als unseren Dienst wünscht Er unser Herz.
Wie gesegnet wäre unser Leben, wenn all das, was aus einem Wandel mit Gott resultiert, bei uns vorhanden wäre: überfliessende Freude, Sicherheit und Frieden, mehr geistliches Licht, Reinheit des Herzens und Lebens, einen von Gott geprägten Charakter, Nützlichkeit und Wohlgefallen bei Gott.