Die Leiden und die Herrlichkeiten des Christus in den Psalmen (1)

Bei diesen Ausführungen handelt es sich um Vorträge, wobei der Vortragsstil weitgehend beibehalten wurde.

1. Die Leiden des Herrn Jesus

Einführung

Im Folgenden wollen wir über die Leiden und die Herrlichkeiten des Christus, wie sie uns in den Psalmen dargestellt werden, nachdenken. Der Herr möge unsere Herzen bei diesem Thema öffnen, damit wir innerlich ergriffen werden und Er uns gross werde.

Wir wollen dazu einige Bibelstellen lesen:

«Musste nicht der Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit eingehen» (Lk 24,26)?

«Er sprach aber zu ihnen: Dies sind meine Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was über mich geschrieben steht in dem Gesetz Moses und den Propheten und Psalmen. Dann öffnete er ihnen das Verständnis, die Schriften zu verstehen, und sprach zu ihnen: So steht geschrieben, dass der Christus leiden und am dritten Tag auferstehen sollte aus den Toten» (Lk 24,44-46).

«Gott aber hat so erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten zuvor verkündigt hat, dass sein Christus leiden sollte» (Apg 3,18).

«Forschend, auf welche oder welcherart Zeit der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er von den Leiden, die auf Christus kommen sollten, und von den Herrlichkeiten danach zuvor zeugte» (1. Pet 1,11).

Wenn wir uns mit den Leiden des Herrn beschäftigen, müssen wir uns zuerst einmal fragen, wie wir überhaupt dazu stehen. In unserer christlichen Gesellschaft, in der fast jeder Kenntnis davon hat, dass Christus einst gekreuzigt worden ist, weiss auch fast jeder, was die Leiden des Christus sind. Zumindest hat er bestimmte Vorstellungen davon.

Wir Gläubigen haben konkretere Vorstellungen davon, denn wir wissen, dass das Werk am Kreuz für uns geschah. Es stellt im Grund unsere eigene Geschichte dar. Insgesamt gesehen kann man aber wohl sagen, dass sowohl der Unbekehrte als auch der Bekehrte von dem, was die Schrift über die Leiden des Herrn Jesus sagt, leider viel zu wenig weiss. Auch unsere Vorstellungen von den Leiden des Herrn sind, wenn wir uns ehrlich prüfen, oft sentimental und durch manche sehr menschliche Darstellungen beeinflusst, wie man sie in der Literatur finden oder auf Bildern sehen kann.

Wenn wir tatsächlich im Allgemeinen oft nur wenig darüber wissen, dann gilt das natürlich besonders für die Leiden des Christus, von denen die Psalmen sprechen. Sicher haben wir schon manches darüber gehört. Wenn wir einmal versuchen, in die Tiefe zu gehen, werden wir erstaunt feststellen, dass wir bisher oft nur an der Oberfläche geblieben sind. Deswegen ist es gut, dass der Herr uns manches zeigt, was unsere Herzen in Bewegung bringen kann. Es ist überhaupt wichtig, Wahrheiten aus dem Wort Gottes nicht einfach kennen zu lernen, sondern in unsere Herzen aufzunehmen.

Die zwei Jünger in Lukas 24 sprachen zueinander: «Brannte nicht unser Herz in uns, als er auf dem Weg zu uns redete, und als er uns die Schriften öffnete?» Der Herr Jesus hatte ihnen gesagt: «Musste nicht der Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit eingehen?» Und dann heisst es weiter: «Und von Mose und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften das, was ihn betraf.» Dass Er über seine Leiden und über seine Herrlichkeit sprach, machte ihre Herzen brennend. Ja, das ist der springende Punkt, dass unsere Herzen entflammt werden. Das ist das beglückende Ergebnis, wenn wir uns einmal mit diesem wunderbaren Thema beschäftigen und in unseren Herzen wirklich darüber nachdenken.

Die Leiden Christi in den Psalmen

Es gibt in der Wertskala Gottes nichts Grösseres als die Leiden seines Sohnes. Auch in der Ewigkeit werden wir mit diesem Thema beschäftigt sein. Doch das Geheimnis seiner Leiden werden wir nie ganz ergründen können.

Welche Rolle spielen denn nun die Psalmen? Wir lesen sie meistens aus einer bestimmten Notlage, Schwierigkeit oder Drucksituation heraus, um dann durch sie ermuntert und in unserem Vertrauen gestärkt zu werden. Das ist durchaus richtig, und in diesem Sinn sind sie sogar ein Kernstück der Bibel. Denken wir nur an den einzigartigen Psalm 23. Oder an Psalm 90, der vom Lebensalter der Menschen spricht. Weiter an Psalm 91, auf den sich manche Gläubige schon gestützt haben, wenn sie in ganz konkreten Gefahren waren: «Wer im Schutz des Höchsten sitzt, wird bleiben im Schatten des Allmächtigen» (V. 1). Und so kann man die Reihe der Psalmen durchgehen.

Aber so anziehend die Psalmen für den gläubigen Leser auch sind, sie bewegen sich nur bis zum irdischen Horizont. Es ist von einem irdischen Volk, einer irdischen Hoffnung und von einer irdischen Einheit die Rede. Kaum erhebt sich der Blick der Psalmisten über den Tod hinaus. Die Sprache: «Abba, Vater» kennen die Psalmen nicht. Wir bewegen uns darin nicht auf der Höhe des Epheser-Briefes, wie überhaupt die Versammlung Gottes im Sinn des Neuen Testaments in den Psalmen nicht zu finden ist. Trotzdem sind sie sehr kostbar, und wir wollen sie nicht unterschätzen – umso mehr als besonders die Psalmen uns oft den Zugang zu den Leiden und den Herrlichkeiten des Herrn Jesus Christus geben.

Gerade die Psalmen sind es, die uns manches von Ihm sagen, was uns sonst nirgends im Wort mitgeteilt wird. Dabei ist ein wichtiger Umstand zu beachten, der sie noch interessanter macht: Manche Psalmen sind messianisch, d.h. sie haben speziell den Gesalbten Gottes im Auge, wie z.B. Psalm 22 und Psalm 110. Diese Abschnitte reden also direkt vom Herrn Jesus. Manche messianischen Psalmen sprechen von seinen Leiden, andere von seiner Herrlichkeit. Es ist geradezu erstaunlich, wie viel darüber zu finden ist. Wenn wir die Psalmen also unter dem Blickwinkel von dem betrachten, was sie über den Herrn Jesus sagen, werden wir in ihnen immer etwas von seinen Leiden und von seinen Herrlichkeiten entdecken.

Verschiedene Arten von Leiden

In 1. Petrus 1,11 fällt uns auf, dass das Wort «Leiden» in der Mehrzahl steht. Das bedeutet, dass es verschiedene Leidensarten gibt. Das Kreuz war der Höhepunkt der Leiden Christi. Aber seine Leiden begannen viel früher. Sein Leben war von vielen verschiedenen Leiden geprägt. Mit seinem Kommen in diese Welt hat Er eine Fülle von Entsagungen und Beleidigungen hinnehmen müssen. Das tat Er aus Liebe. Wie viel Mitgefühl hatte Er mit den Menschen! Ihn dauerten seine Geschöpfe. Er wollte ihre Not lindern, wie wir das z.B. bei den Krankenheilungen sehen, und tat es voll innigen Mitgefühls. Das war ein Ausdruck von Leiden unseres Herrn.

Und dann der Gedanke an das, was in der letzten Woche vor seinem Tod passierte! Da musste Er Judas beim Passahmahl als Verräter entlarven. Da finden wir Gethsemane, wo der Schweiss des Herrn Jesus wie grosse Blutstropfen wurde. Das waren Leiden seelischer Art, die unseren Herrn getroffen und niedergedrückt haben. So kann man eine ganze Reihe von Leidensarten erkennen, die uns klarmachen, welch «ein Mann der Schmerzen» unser Herr war.

Was muss es für Ihn als vollkommener Diener gewesen sein, durch diese Welt der Sünde zu gehen, denn auch sein Dienst war von Leiden gekennzeichnet. In Lukas 9,51 wird erwähnt, dass Er sein Angesicht feststellte, um nach Jerusalem zu gehen. Später, in Kapitel 18,31-33, sagt Er dann klar voraus, dass dies ein Leidensweg für Ihn sein wurde. Er war von Anfang an ein Mann, der in einer Welt der Leiden lebte, einer Welt, die es darauf abgesehen hatte, Ihn ihre Abneigung fühlen zu lassen, Ihm immer wieder seelischen Schmerz zuzufügen.

Als Gläubige denken wir natürlich ganz besonders an die sühnenden Leiden, die Er von der sechsten bis zur neunten Stunde am Kreuz von Golgatha erduldete. Da, als Gott Ihn schlug, erreichten seine Leiden den Höhepunkt.

Es gibt auch eine Leidensart, die der Herr Jesus erfahren hat, als Er aus Mitleid mit dem jüdischen Überrest gelitten hat. Er hatte Empfindungen in seinem Herzen, die Er mit diesen Treuen der Zukunft teilte: «in all ihrer Bedrängnis war er bedrängt» (Jes 63,9). Welch ein erhabener Gedanke: Er durchlebte in seiner Seele, was dieser gläubige, jüdische Überrest der Zukunft empfinden wird. Er machte sich aber auch das zu Eigen, was du und ich an Bedrängnissen empfinden.

Leiden um der Gerechtigkeit willen

Zunächst dieses: Die Leiden um der Gerechtigkeit willen unterscheiden sich von den Leiden um der Sünde willen. Aber was waren das für Leiden «um der Gerechtigkeit willen», die Petrus in seinem ersten Brief erwähnt: «Wenn ihr auch leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, glückselig seid ihr!»?

Denken wir dabei an Joseph in Ägypten. Er entging der Verführung durch die Frau des Potiphar, indem er eindeutig Stellung gegen das Böse bezog. Doch dafür musste er leiden. Das trifft genau den Kern der Sache: Eine gerechte Handlung hat ungerechtes Leiden zur Folge. Das ist es, was der Herr Jesus auf Schritt und Tritt bis in die ersten drei Stunden am Kreuz hinein erfahren hat. Das Beispiel von Joseph ist da sehr einleuchtend. Er handelte gerecht vor Gott und vor Menschen, und dafür wurde er ungerecht behandelt. Das ist das Wesen der Leiden um der Gerechtigkeit willen.

In den Psalmen finden wir diese Art von Leiden – auf den Herrn Jesus bezogen – in Psalm 109,2-5: «Denn der Mund des Gottlosen und der Mund des Truges haben sich gegen mich geöffnet, mit Lügenzunge haben sie zu mir geredet; und mit Worten des Hasses haben sie mich umgeben und haben gegen mich gekämpft ohne Ursache.» Auch im Neuen Testament finden wir diese Leiden: «Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber hasst sie, weil ich von ihr zeuge, dass ihre Werke böse sind» (Joh 7,7). Der Herr Jesus tat das, was recht ist vor Gott, in diesem Fall war es sein Zeugnis vor der Welt. Als Folge davon wurde Er gehasst. Das sind Leiden um der Gerechtigkeit willen.

1. Petrus 2,19-24 zeigt uns den wichtigen Unterschied in den Leiden. Zunächst heisst es: «Dies ist wohlgefällig, wenn jemand um des Gewissens vor Gott willen Beschwerden erträgt, indem er zu Unrecht leidet. Denn was für ein Ruhm ist es, wenn ihr ausharrt, indem ihr sündigt und geschlagen werdet? Aber wenn ihr ausharrt, indem ihr Gutes tut und leidet, das ist wohlgefällig bei Gott.» Man handelt also richtig, gut und gerecht, und muss doch ungerechterweise leiden. Die Verse 21-23, auf den Herrn Jesus bezogen, gehen bis zu den drei ersten Stunden am Kreuz, als Er um der Gerechtigkeit willen von Menschen gelitten hat. Dann muss man einen Strich ziehen, weil jetzt andere Leiden kommen. In Vers 24 sind es die sühnenden Leiden, das, was Er in den drei Stunden der Finsternis, als Gott Ihn schlagen musste, erduldet hat. Diese Leiden trafen nur den Sohn Gottes, deinen und meinen Heiland.

Wenn Er nun wünscht, dass wir an seinen Empfindungen Anteil nehmen und Ihm in seinen Spuren folgen, dann geht es nicht um die sühnenden Leiden, sondern nur um die Leiden um der Gerechtigkeit willen. Welch einen Weg ging Er! Sind wir bereit, Ihm darin ein wenig zu folgen? 33 ½ Jahre lebte Er auf dieser Erde und dabei erfuhr Er eine Beleidigung nach der andern und musste viele Entsagungen auf sich nehmen, bis Er das Werk am Kreuz vollbrachte.

Leiden um der Gerechtigkeit willen in den Psalmen

Psalm 69 ist ein Psalm, der uns oft bewegt, wenn wir am Sonntag zum Brotbrechen zusammenkommen und an den Herrn Jesus denken. Die Verse 14-22 haben die Zeit im Auge, als Er am Kreuz hing. Die Verse 8-13 bilden einen Rückblick auf sein Leben vor dem Kreuz.

«Entfremdet bin ich meinen Brüdern» (V. 9). Welche Empfindungen von Leiden verbergen sich hinter diesen kurzen Worten! Seine Brüder, die Söhne seiner Mutter, wollten Ihn nicht. Da waren Familienglieder, die nicht an Ihn glaubten und Ihn ablehnten (Joh 7,5). Sie hatten später durch die Auferstehung des Herrn erfahren müssen, dass Er doch der Sohn Gottes ist – erst dann glaubten sie an Ihn. Er hat in der Familie manches erlebt, das Ihn zutiefst getroffen haben musste. Da kamen Familienangehörige und sagten: «Er ist ausser sich» (Mk 3,21). Sie wollten damit sagen: Der ist nicht normal. Stellen wir uns vor, das würde einem in der eigenen Familie passieren; wie trifft einen das! Das musste der Sohn Gottes sich von seiner Familie anhören!

«Der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt» (V. 10). Es scheint, dass dies der Grund war, warum seine Brüder Ihn als einen Fremdling ansahen. Dieser Jesus war für sie sozusagen «das fünfte Rad am Wagen», der nicht erwünscht war. Diese Leiden fühlte Er auf Schritt und Tritt. Er hatte nichts Böses getan, trotzdem hat der Mensch seine ganze sinnlose Wut an Ihm ausgelassen. Das ist das Besondere der Leiden um der Gerechtigkeit willen.

Dreimal spricht Er hier vom Hohn. «Deinetwegen trage ich Hohn», «Du kennst meinen Hohn» und «Der Hohn hat mein Herz gebrochen, und ich bin ganz elend; und ich habe auf Mitleid gewartet» (V. 8.20.21). Der Herr Jesus wartet gewissermassen auf irgendeine Liebes- und Mitleidsbezeugung vonseiten der Menschen – doch nichts dergleichen!

Ganz Ähnliches sagt der Herr Jesus in Psalm 22. Hier heisst es: «Ich aber bin ein Wurm und kein Mann, der Menschen Hohn und der vom Volk Verachtete. Alle, die mich sehen, spotten über mich; sie reissen die Lippen auf, schütteln den Kopf: ‹Vertraue auf den HERRN! – Der errette ihn, befreie ihn, weil er Gefallen an ihm hat›» (V. 7-9). Vergegenwärtigen wir uns einmal, was es bedeutet, ein Wurm zu sein, also nicht einmal ein Mensch! Oder «kein Mann», mit andern Worten: «Ich habe überhaupt keinen Wert.» Die Vorstellung des Israeliten ist: Wenn jemand ein Mann ist, dann stellt er etwas dar, er hat einen Wert. Aber von unserem Herrn heisst es hier: kein Mann – wertlos, uninteressant für die Gesellschaft.

«Der Menschen Hohn» heisst, verhöhnt von den Menschen im Allgemeinen; «der vom Volk Verachtete», vom Volk der Juden noch besonders verachtet. Die Menschen im Allgemeinen und die Juden im Besonderen hatten nichts für Ihn übrig. «Alle die mich sehen, spotten über mich.» Ja, sie verlachten Ihn, sie machten sich lustig über Ihn. «Sie reissen die Lippen auf», sie beleidigten Ihn, sie nahmen Ihm die letzte Ehre weg. «Sie schütteln den Kopf», in hochmütiger Ironie zogen sie sein Gottvertrauen ins Lächerliche. Man sagte gleichsam über Ihn: Ach der da! Alles erdenkliche Böse fügte man unserem Herrn zu.

«Viele Stiere haben mich umgeben, gewaltige Stiere von Basan mich umringt. Sie haben ihr Maul gegen mich aufgesperrt wie ein reissender und brüllender Löwe» (V. 13.14). Mit diesen starken wilden Tieren werden die Grossen dieser Erde und auch der Juden verglichen. Es waren Menschen, die den Herrn in einer bestialischen, schlimmen Form quälten. Bedenken wir einmal, was es heisst, dass Stiere, gewaltige Stiere, Löwen und Hunde Ihn umgeben haben! Zum Schluss spricht Er von Büffeln – und Er ist das Lamm, die Hirschkuh. Verstehen wir diesen gewaltigen Gegensatz? Er ist das Lamm inmitten dieser schlimmen Tiere.

Die Hunde. Vielleicht kann man darin die römischen Soldaten sehen oder die Heiden überhaupt, die den lebendigen Gott nicht kannten. Die Schrift spricht an anderer Stelle von ihnen als den Hunden (Mt 15,26.27). Alle haben sich grundlos an Ihm ausgelassen, und unser Herr nahm das alles hin. Das sind Leiden um der Gerechtigkeit willen. Weil Er auf diese Weise gelitten hat, wird Er eines Tages auch antworten, d.h. Er wird dann Vergeltung üben. Im Gleichnis von den zehn Pfunden wird dies bestätigt. Die Bürger sagten: «Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche» (Lk 19,14). Und am Schluss dieses Gleichnisses liest man: «Doch jene, meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie herrschen sollte, bringt sie her und erschlagt sie vor mir» (V. 27). Deswegen übt Er Vergeltung, weil man Ihn nicht gewollt hat, weil man Ihn ungerecht behandelt hat.

Daneben kennen wir auch das wunderbare Wort des Herrn Jesus: «Vater, vergib ihnen.» Da geht es nicht um seine sühnenden Leiden, die Er für dich und mich erdulden musste. Da geht es darum, dass der Mensch in seinem Wahn, in seiner Verblendung, in seinem Irrtum, in seiner Sünde den Herrn Jesus ans Kreuz gebracht hat. Da sagte Er gleichsam: «Vater, warte noch mit dem Gericht, weil sie mich um der Gerechtigkeit willen leiden lassen, sie wissen doch nicht, was sie tun.» Aber einmal kommt die Vergeltung, weil man Ihn so schlecht behandelt hat. Dann kommt das Gericht, das man in der Schrift deutlich findet. Das Grossartige jedoch ist, dass Gott das Gericht immer noch zurückhält und wünscht, dass Menschen zu Ihm kommen.