4. Mose » Kapitel 22

Elberfelder Übersetzung

Balak und Bileam
4. Mose 22; 4. Mose 23; 4. Mose 24; Römer 8,31-39

Bileam – seine Worte und seine Wege (1)
4. Mose 22; 4. Mose 23; 4. Mose 24

1Und die Kinder Israel brachen auf und lagerten in den Ebenen Moabs, jenseits des Jordan von Jericho.

2Und Balak, der Sohn Zippors, sah alles, was Israel den Amoritern getan hatte.3Und Moab fürchtete sich sehr vor dem Volk, weil es groß war, und es graute Moab vor den Kindern Israel.4Und Moab sprach zu den Ältesten von Midian: Nun wird diese Horde alles um uns her abfressen, wie das Rind das Grüne des Feldes abfrisst. Und Balak, der Sohn Zippors, war zu jener Zeit König von Moab.5Und er sandte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Pethor, das am Strom1 ist, in das Land der Kinder seines Volkes, um ihn zu rufen, und er ließ ihm sagen: Siehe, ein Volk ist aus Ägypten gezogen; siehe, es bedeckt die Fläche2 des Landes, und es liegt mir gegenüber.6Und nun, komm doch, verfluche mir dieses Volk, denn es ist stärker als ich. Vielleicht gelingt es mir, dass wir es schlagen und ich es aus dem Land vertreibe. Denn ich weiß: Wen du segnest, der ist gesegnet, und wen du verfluchst, der ist verflucht.7Und die Ältesten von Moab und die Ältesten von Midian zogen hin mit dem Wahrsagerlohn in der Hand. Und sie kamen zu Bileam und redeten zu ihm die Worte Balaks.8Und er sprach zu ihnen: Übernachtet hier diese Nacht, und ich werde euch Antwort bringen, so wie der HERR zu mir reden wird. Und die Fürsten von Moab blieben bei Bileam.

9Und Gott kam zu Bileam und sprach: Wer sind diese Männer bei dir?10Und Bileam sprach zu Gott: Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, hat zu mir gesandt:11Siehe, das Volk, das aus Ägypten gezogen ist, es bedeckt die Fläche2 des Landes; komm nun, verwünsche es mir, vielleicht vermag ich gegen es zu kämpfen und es zu vertreiben.12Und Gott sprach zu Bileam: Du sollst nicht mit ihnen gehen; du sollst das Volk nicht verfluchen, denn es ist gesegnet.13Und Bileam stand am Morgen auf und sprach zu den Fürsten Balaks: Zieht in euer Land; denn der HERR hat sich geweigert, mir zu gestatten, mit euch zu gehen.14Und die Fürsten von Moab machten sich auf und kamen zu Balak und sprachen: Bileam hat sich geweigert, mit uns zu gehen.

15Da sandte Balak noch einmal Fürsten, mehr und geehrtere als jene.16Und sie kamen zu Bileam und sprachen zu ihm: So spricht Balak, der Sohn Zippors: Lass dich doch nicht abhalten, zu mir zu kommen;17denn sehr hoch will ich dich ehren, und alles, was du mir sagen wirst, will ich tun; so komm doch, verwünsche mir dieses Volk!18Und Bileam antwortete und sprach zu den Knechten Balaks: Wenn Balak mir sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich nicht den Befehl des HERRN, meines Gottes, übertreten, um Kleines oder Großes zu tun.19Und nun bleibt doch hier, auch ihr, diese Nacht, und ich werde erfahren, was der HERR ferner mit mir reden wird.20Da kam Gott in der Nacht zu Bileam und sprach zu ihm: Wenn die Männer gekommen sind, um dich zu rufen, so mach dich auf, geh mit ihnen; aber nur das, was ich dir sagen werde, sollst du tun.21Und Bileam machte sich am Morgen auf und sattelte seine Eselin und zog mit den Fürsten von Moab.

22Da entbrannte der Zorn Gottes, dass er hinzog; und der Engel des HERRN stellte sich in den Weg, um ihm zu widerstehen3. Er aber ritt auf seiner Eselin, und seine beiden Diener4 waren bei ihm.23Und die Eselin sah den Engel des HERRN mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand auf dem Weg stehen, und die Eselin bog vom Weg ab und ging ins Feld; und Bileam schlug die Eselin, um sie wieder auf den Weg zu lenken.24Da trat der Engel des HERRN in einen Hohlweg zwischen den Weinbergen: Eine Mauer war auf dieser und eine Mauer auf jener Seite.25Und die Eselin sah den Engel des HERRN und drängte sich an die Wand und drückte den Fuß Bileams an die Wand; und er schlug sie noch einmal.26Da ging der Engel des HERRN noch einmal weiter und trat an eine enge Stelle, wo kein Weg war auszuweichen, weder nach rechts noch nach links.27Und als die Eselin den Engel des HERRN sah, legte sie sich nieder unter Bileam; und es entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stab.28Da öffnete der HERR den Mund der Eselin, und sie sprach zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich nun dreimal geschlagen hast?29Und Bileam sprach zu der Eselin: Weil du Spott mit mir getrieben hast; wäre doch ein Schwert in meiner Hand, so hätte ich dich jetzt erschlagen5!30Und die Eselin sprach zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf der du geritten bist von jeher6 bis auf diesen Tag? War ich je gewohnt, dir so zu tun? Und er sprach: Nein.

31Da enthüllte der HERR die Augen Bileams, und er sah den Engel des HERRN mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand auf dem Weg stehen; und er verneigte sich und warf sich nieder auf sein Gesicht.32Und der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin nun dreimal geschlagen? Siehe, ich bin ausgegangen, um dir zu widerstehen7, denn der Weg stürzt ins Verderben vor mir.33Und die Eselin sah mich und wich nun dreimal vor mir aus; wenn sie nicht vor mir ausgewichen wäre, so hätte ich dich jetzt erschlagen5, sie aber am Leben gelassen.34Und Bileam sprach zum Engel des HERRN: Ich habe gesündigt, denn ich wusste nicht, dass du mir auf dem Weg entgegenstandest; und nun, wenn es böse ist in deinen Augen, so will ich umkehren.35Und der Engel des HERRN sprach zu Bileam: Geh mit den Männern; aber nur das, was ich dir sagen werde, sollst du reden. Und Bileam zog mit den Fürsten Balaks.

36Und als Balak hörte, dass Bileam kam, da ging er aus, ihm entgegen, zur Stadt Moabs8, an der Grenze des Arnon, der an der äußersten Grenze fließt9.37Und Balak sprach zu Bileam: Habe ich nicht ausdrücklich zu dir gesandt, um dich zu rufen? Warum bist du nicht zu mir gekommen? Vermag ich etwa nicht, dich zu ehren?38Und Bileam sprach zu Balak: Siehe, ich bin zu dir gekommen; vermag ich nun wohl irgendetwas zu reden? Das Wort, das Gott mir in den Mund legt, das werde ich reden.39Und Bileam ging mit Balak; und sie kamen nach Kirjat-Chuzot.40Und Balak opferte10 Rind- und Kleinvieh und schickte davon Bileam und den Fürsten, die bei ihm waren.

41Und es geschah am Morgen, da nahm Balak Bileam und führte ihn hinauf zu den Höhen des Baal, und er sah von dort aus den äußersten Teil des Volkes.

  • 1D.i. der Euphrat.
  • 2a2bEig. den Anblick; w. das Auge.
  • 3W. als sein Widersacher.
  • 4Eig. Knaben, o. Jünglinge.
  • 5a5bO. gewiss, ich hätte dich jetzt erschlagen.
  • 6Eig. seitdem du bist.
  • 7W. als Widersacher.
  • 8O. nach Ir-Moab (dasselbe wie Ar oder Ar-Moab; siehe Kap. 21,15.28).
  • 9O. die an … liegt.
  • 10O. schlachtete.