Apostelgeschichte » Kapitel 19

Elberfelder Übersetzung

Die ersten Jahrzehnte des Christentums (38)
Apostelgeschichte 18,12-28; Apostelgeschichte 19,1-20

Die ersten Jahrzehnte des Christentums (39)
Apostelgeschichte 19,21-40; Apostelgeschichte 20,1-16

1Es geschah aber, während Apollos in Korinth war, dass Paulus, nachdem er die oberen Gegenden durchzogen hatte, nach Ephesus hinabkam. Und er fand einige Jünger2und sprach zu ihnen: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, nachdem ihr gläubig geworden seid? Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben nicht einmal gehört, ob der Heilige Geist da ist.3Und er sprach: Worauf seid ihr denn getauft worden? Sie aber sagten: Auf die Taufe des Johannes.4Paulus aber sprach: Johannes taufte mit der Taufe der Buße und sagte dem Volk, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm käme, das ist an Jesus.5Als sie es aber gehört hatten, wurden sie auf den Namen des Herrn Jesus getauft;6und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten.7Es waren aber insgesamt etwa zwölf Männer.

8Er ging aber in die Synagoge und sprach freimütig drei Monate lang, indem er sich unterredete und sie von den Dingen des Reiches Gottes überzeugte.9Als aber einige sich verhärteten und nicht glaubten1 und vor der Menge schlecht redeten von dem Weg2, trennte er sich von ihnen und sonderte die Jünger ab, indem er sich täglich in der Schule des Tyrannus unterredete.10Dies aber geschah zwei Jahre lang, so dass alle, die in Asien wohnten, sowohl Juden als auch Griechen, das Wort des Herrn hörten.11Und außergewöhnliche Wunderwerke tat Gott durch die Hände des Paulus,12so dass man sogar Schweißtücher oder Schürzen von seinem Leib3 weg auf die Kranken legte und die Krankheiten von ihnen wichen und die bösen Geister ausfuhren.

13Aber auch einige von den umherziehenden jüdischen Beschwörern unternahmen es, über die, die böse Geister hatten, den Namen des Herrn Jesus anzurufen4, indem sie sagten: Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus predigt!14Es waren aber sieben Söhne eines gewissen jüdischen Hohenpriesters Skeva, die dies taten.15Der böse Geist aber antwortete und sprach zu ihnen: Jesus zwar kenne ich, und von Paulus weiß ich; ihr aber, wer seid ihr?16Und der Mensch, in dem der böse Geist war, sprang auf sie los und bemächtigte sich beider und überwältigte sie, so dass sie nackt und verwundet aus jenem Haus flohen.17Dies aber wurde allen bekannt, sowohl Juden als auch Griechen, die in Ephesus wohnten; und Furcht fiel auf sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde erhoben.18Und viele von denen, die gläubig geworden waren, kamen und bekannten und verkündeten ihre Taten.19Viele aber von denen, die Zauberei getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen; und sie berechneten deren Wert und kamen auf fünfzigtausend Stück Silber.20So wuchs das Wort des Herrn mit Macht5 und nahm überhand6.

21Als dies aber erfüllt war, nahm sich Paulus in seinem7 Geist vor, nachdem er Mazedonien und Achaja durchzogen habe, nach Jerusalem zu reisen, und sprach: Nachdem ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen.22Er sandte aber zwei von denen, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien, und er selbst verweilte eine Zeit lang in Asien.

23Um jene Zeit aber entstand ein nicht geringer Aufruhr bezüglich des Weges2.24Denn ein gewisser Silberschmied, mit Namen Demetrius, der silberne Tempel der Artemis8 machte, verschaffte den Künstlern einen nicht geringen Erwerb;25und nachdem er diese samt den damit beschäftigten Arbeitern versammelt hatte, sprach er: Männer, ihr wisst, dass aus diesem Erwerb unser Wohlstand ist;26und ihr seht und hört, dass dieser Paulus nicht allein von Ephesus, sondern beinahe von ganz Asien eine große Volksmenge überredet und umgestimmt hat, indem er sagt, dass das keine Götter seien, die mit Händen gemacht werden.27Nicht allein aber besteht für uns Gefahr, dass dieses Geschäft9 in Verruf kommt, sondern auch, dass der Tempel der großen Göttin Artemis für nichts geachtet und auch ihre herrliche Größe, die ganz Asien und der Erdkreis verehrt, vernichtet wird.

28Als sie aber das hörten und von Wut erfüllt wurden, schrien sie und sagten: Groß ist die Artemis der Epheser!29Und die Stadt geriet in10 Verwirrung; und sie stürmten einmütig zum Theater und rissen die Mazedonier Gajus und Aristarchus, die Reisegefährten des Paulus, mit fort.30Als aber Paulus unter das Volk gehen wollte, ließen die Jünger es ihm nicht zu.31Aber auch einige der Asiarchen11, die seine Freunde waren, sandten zu ihm und baten ihn, sich nicht zum Theater zu begeben.32Die einen nun schrien dieses, die anderen jenes; denn die Versammlung war in Verwirrung, und die meisten wussten nicht, weshalb sie zusammengekommen waren.33Sie zogen aber Alexander aus der Volksmenge hervor12, den die Juden vorschoben. Alexander aber winkte mit der Hand und wollte sich vor dem Volk verantworten.34Als sie aber erkannten, dass er ein Jude war, erhob sich eine Stimme aus aller Mund13, und sie schrien etwa zwei Stunden: Groß ist die Artemis der Epheser!35Als aber der Stadtschreiber die Volksmenge beruhigt hatte, spricht er: Männer von Ephesus, wer von den Menschen wüsste denn nicht, dass die Stadt der Epheser eine Tempelhüterin der großen Artemis und des vom Himmel14 gefallenen Bildes ist?36Da nun dies unbestreitbar ist, so geziemt es euch, ruhig zu sein und nichts Übereiltes zu tun.37Denn ihr habt diese Männer hergeführt, die weder Tempelräuber sind noch unsere Göttin lästern.38Wenn nun Demetrius und die Künstler mit ihm gegen jemand eine Streitsache haben, so werden Gerichtstage gehalten, und es sind Prokonsuln da; mögen sie einander verklagen.39Wenn ihr aber wegen anderer Dinge15 ein Gesuch habt, so wird es in der gesetzlichen Versammlung erledigt werden.40Denn wir laufen auch Gefahr, wegen des heutigen Tages des Aufruhrs angeklagt zu werden, da es keine Ursache gibt, derentwegen wir uns über diesen Auflauf werden verantworten können. Und als er dies gesagt hatte, entließ er die Versammlung.

  • 1O. und ungehorsam waren.
  • 2a2bD.i. der christliche Weg bzw. das christliche Bekenntnis.
  • 3W. seiner Haut.
  • 4W. zu nennen.
  • 5A. l. So wuchs das Wort in der Macht des Herrn.
  • 6O. erwies sich kräftig.
  • 7W. dem.
  • 8D. i. eine griech. Göttin.
  • 9Eig. dieser Teil.
  • 10W. wurde erfüllt mit.
  • 11D. h. Volksvertreter, die auch für religiöse Feste zuständig waren.
  • 12O. Einige aus der Volksmenge aber unterrichteten (o. erkannten) Alexander.
  • 13W. aus allen.
  • 14Eig. von Zeus.
  • 15A. l. darüber hinaus.