Psalm » Kapitel 102

Elberfelder Übersetzung

Jesus Christus – derselbe
Psalm 102,25-28; Hebräer 1,10-12; Hebräer 13,8

Gott ist Liebe
Psalm 102,28; Römer 13,10; Hebräer 11,6; 1. Johannes 4,8

1Gebet eines Elenden, wenn er verschmachtet und seine Klage vor dem HERRN ausschüttet.

2HERR, höre mein Gebet, und lass zu dir kommen mein Schreien!

3Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tag meiner Bedrängnis; neige zu mir dein Ohr; an dem Tag, da ich rufe, erhöre mich eilends!

4Denn wie1 Rauch entschwinden meine Tage, und meine Gebeine glühen wie ein Brand.

5Wie Kraut ist versengt und verdorrt mein Herz, dass ich vergessen habe2, mein Brot zu essen.

6Wegen der Stimme meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleisch.

7Ich gleiche dem Pelikan der Wüste, bin wie die Eule der Einöden3.

8Ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.

9Den ganzen Tag verhöhnen mich meine Feinde; die gegen mich rasen, schwören bei mir.

10Denn Asche esse ich wie Brot, und meinen Trank vermische ich mit Tränen

11vor deinem Zorn und deinem Grimm; denn du hast mich emporgehoben und hast mich hingeworfen.

12Meine Tage sind wie ein gestreckter Schatten, und ich verdorre wie Kraut.

13Du aber, HERR, bleibst auf ewig, und dein Gedächtnis4 ist von Geschlecht zu Geschlecht.

14Du wirst aufstehen, wirst dich über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, es zu begnadigen, denn gekommen ist die bestimmte Zeit;

15denn deine Knechte haben Gefallen an seinen Steinen und haben Mitleid mit seinem Schutt.

16Und die Nationen werden den Namen des HERRN fürchten, und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.

17Denn der HERR wird Zion aufbauen, wird erscheinen in seiner Herrlichkeit;

18er wird sich wenden zum Gebet des Entblößten, und ihr Gebet wird er nicht verachten.

19Das wird aufgeschrieben werden für das künftige Geschlecht; und ein Volk, das erschaffen werden soll, wird Jah loben.

20Denn er hat herabgeblickt von der Höhe seines Heiligtums; der HERR hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde,

21um zu hören das Seufzen des Gefangenen, um zu lösen die Kinder des Todes;

22damit man den Namen des HERRN verkündige in Zion, und in Jerusalem sein Lob,

23wenn die Völker sich versammeln werden allesamt, und die Königreiche, um dem HERRN zu dienen.

24Er hat meine Kraft gebeugt auf dem Weg, hat verkürzt meine Tage.

25Ich sprach: Mein Gott5, nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage! – Von Geschlecht zu Geschlecht sind deine Jahre.

26Du hast einst die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk.

27Sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Kleid; wie ein Gewand wirst du sie verwandeln6, und sie werden verwandelt werden;

28du aber bist derselbe7, und deine Jahre enden nicht.

29Die Söhne deiner Knechte werden wohnen8, und ihre Nachkommen werden vor dir feststehen.

  • 1W. im.
  • 2O. denn ich habe vergessen.
  • 3O. der Trümmer.
  • 4Vgl. 2. Mose 3,15.
  • 5Hebr. El.
  • 6O. wechseln.
  • 7W. er (o. der da ist); d. h. der unveränderlich in sich selbst Bestehende (vgl. Jesaja 37,16; 41,4).
  • 8D. h. im Land.