3. Der Glaube in der Familie
Jeder Christ kennt einen Tag, an dem er sich im Glauben an Gott gewandt hat. Durch den Glauben hat er das Heil ergriffen, das Gott anbietet.
Der Glaube ist aber nicht darauf beschränkt, sondern er durchzieht unser ganzes Leben, auch unser Familienleben. Der verlorene Sünder, der zu Gott kommt, beginnt damit, dass er an Gott glaubt, d.h. an seine Existenz und an das Werk des Herrn Jesus am Kreuz. Der Christ glaubt nicht nur an Gott, sondern er glaubt auch Gott. Gott glauben bedeutet Glaubensvertrauen und Glaubensbeziehung.
Beides brauchen wir für unser Leben in der Familie, um den Willen Gottes zu erkennen. Hebräer 11,1 zeigt uns das Glaubensvertrauen. In kindlichem Vertrauen nehmen wir das an, was Gott uns in seinem Wort sagt. Das Leben stellt uns vor viele Fragen. Wo finden wir die Antwort? In Gottes Wort. Entscheidend ist aber, dass wir dem glauben, was Gott uns sagt. Der dritte Vers in Hebräer 11 liefert uns ein Beispiel. «Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind.» Wenn die Kinder in der Schule mit der Evolutionstheorie konfrontiert werden, können wir ihnen dann helfen? Wir können es, weil wir das untrügliche Wort Gottes in der Hand haben.
Manche Fragen finden in der Bibel eine direkte Beantwortung. Auf viele Fragen können wir keine direkte Antwort finden. Wie viele Kinder will uns der Herr schenken? Welchen Beruf sollen die Kinder ergreifen? Sollen wir den Wohnort wechseln? Welche Ehepartner hat Gott für unsere Kinder bestimmt? Alles Fragen, auf die uns Gott keine direkte Antwort gibt. Dennoch sind wir nicht ohne Hilfe. Wir dürfen eine Glaubensbeziehung zu Gott haben und so Antwort auf alle Fragen bekommen.
Glücklich die Kinder, deren Eltern eine solche Glaubensbeziehung haben. In 2. Timotheus 1,5 lesen wir von zwei Frauen, in denen der Glaube wohnte, die eine Glaubensbeziehung hatten, von der der junge Timotheus profitiert hat.
Glaubensbeziehung zu Gott bedeutet vertrauter Umgang mit Gott. Wir suchen sein Angesicht, um Antwort auf unsere Fragen zu bekommen. Das braucht mitunter Zeit und erfordert Geduld, aber es macht das Herz ruhig und still.
Christen werfen keine Lose, um den Willen Gottes zu erfragen. Der Christ handelt mit Einsicht und in Gemeinschaft mit seinem Herrn. Dennoch ist es nicht immer einfach, den Willen Gottes klar zu erkennen. Eine Hilfe finden wir in der Begebenheit in Johannes 13,21-25. Auch wenn es hier um ein ganz trauriges Ereignis geht, das den Herrn tief getroffen hat, dürfen wir es für unser Thema auf uns anwenden und Nutzen daraus ziehen. Sechs Punkte fallen uns auf:
1. «Einer von euch wird mich überliefern»
Der Herr sagte seinen Jüngern nicht sofort, wer Ihn überliefern werde. So sagt Er auch uns nicht immer sofort, was sein Wille in einer bestimmten Sache ist. Er möchte uns durch Glaubensübung näher zu sich selbst bringen.
2. «Da blickten die Jünger einander an»
Es ist wichtig, dass wir in den Familien miteinander reden und unsere Gedanken austauschen. Im Gespräch können wir zwar den Willen Gottes nicht unmittelbar erkennen, dennoch kann uns das Gespräch weiterhelfen.
3. «Damit er frage, wer es wohl sei»
Die Jünger fragten den Herrn Jesus. Wenn wir eine Antwort auf unsere Fragen haben wollen, müssen wir bei dem Herrn Jesus fragen. Er allein kann uns Antwort auf unsere Fragen geben.
4. «Einer … lag zu Tisch in dem Schoss Jesu»
Johannes befand sich am richtigen Ort, um zu fragen. Auch wir müssen uns am richtigen Ort, d.h. in Kontakt und Gemeinschaft mit dem Herrn befinden, um seinen Willen zu erfragen. Wer auf Distanz zu Ihm lebt, wird seine Gedanken nur schwerlich erkennen.
5. «Sich an die Brust Jesu lehnend»
Johannes war ganz nah bei Ihm und genoss seine Liebe. Diesen Platz sollten wir auch als Familie einnehmen, wenn uns eine besondere Frage beschäftigt. In seinem Schoss geniessen wir seine Liebe und denken über sie nach. Wie oft reden wir von unserer Liebe zu Ihm. Wir sollten aber mehr in seiner Liebe ruhen und darin still werden. So zur Ruhe gekommen, können wir seinen Willen besser erkennen.
6. «Herr, wer ist es?»
Johannes nennt Ihn «Herr». Wer Ihn bewusst so kennt und nennt, nimmt die Stellung der Unterwürfigkeit ein. Wir müssen Ihn praktisch als Herrn unseres Lebens annehmen, um seinen Willen zu erkennen.
Ein Patentrezept, um den Willen Gottes zu erkennen, gibt es nicht. Wenn wir uns aber ganz nahe bei Ihm aufhalten, unsere Beziehung zu Ihm kennen und seine Liebe geniessen, dann werden wir auch Licht für unseren Weg erhalten.
Die sittliche Finsternis in dieser Welt nimmt zu. Es ergeht uns wie in den Tagen des Volkes Israel in Ägypten. «Da entstand im ganzen Land Ägypten eine dichte Finsternis drei Tage lang. Sie sahen einer den anderen nicht, und keiner stand von seiner Stelle auf drei Tage lang; aber alle Kinder Israel hatten Licht in ihren Wohnungen» (2. Mo 10,22.23). Bei aller Finsternis in dieser Welt haben wir das untrügliche Wort Gottes, das helles Licht auf unseren Weg und in unsere Häuser bringt. Gott zeigt uns seine Grundsätze und Anforderungen. Diese Anforderungen sind hoch, so hoch, dass wir sie aus eigener Kraft nicht erfüllen können. Gott will uns aber nicht mutlos machen, sondern Er gibt uns Kraft, seinen Grundsätzen auch in Ehe und Familie zu entsprechen.
Es gibt nur einen Menschen, der allen Anforderungen Gottes immer entsprochen hat. Es ist unser Herr, der als Vorbild vor uns steht. Folgen wir Ihm auch in unseren Familien nach! Dann kann und wird Gott uns segnen.