Als Kinder Gottes im Haus des Vaters
Was wir bis dahin erwähnt haben, ist noch nicht alles, was uns das Wort Gottes über das Teil der Erlösten im Himmel mitteilt. Wir befinden uns Gott gegenüber in gewissen Beziehungen, die die Gnade geknüpft hat. Im Himmel werden wir die Frucht dieser Beziehungen geniessen.
Wir sind Kinder Gottes; wir sind es jetzt. Jesus, der eingeborene Sohn, der im Schoss des Vaters ist, hat uns Gott in dem Charakter des Vaters offenbart. Weder die Patriarchen noch die Propheten oder irgendeiner der Heiligen des Alten Testaments hatten Ihn so gekannt. Er hat Ihn uns kundgetan als einen Vater, der sich mit einer Familie umgeben wollte, in der sein geliebter Sohn als Mensch der Erstgeborene ist. Die Welt hat Jesus nicht gekannt; die Seinen, das jüdische Volk, nahmen Ihn nicht an; aber alle, die Ihn aufnehmen, die an Ihn glauben, sind aus Gott geboren. Sie besitzen in Jesus das ewige Leben und haben so das Recht, Kinder Gottes zu heissen.
Während seines Lebens auf dieser Erde führte der Herr seine Jünger nach und nach in die Kenntnis dieser so engen und lieblichen Verbindung mit Gott ein, in die Er sie bringen wollte. Er lehrte sie allmählich, sozusagen wie kleine Kinder, den Namen «Abba, Vater» zu sagen. Er hatte ihnen seinen Namen kundgetan und wollte ihnen diesen noch besser kundtun und sie in den Genuss alles dessen einführen, was dieser Name für uns einschliesst.
Aber dafür musste Er auf dem Kreuz sein Werk der Liebe vollbringen, das Werk, das Gott, seinen Vater verherrlichte, und uns errettete. Als alles vollbracht, als Er auferstanden war und somit die Seinen in die Kraft des Lebens, in das Er eingetreten war, einführen konnte, sandte Er ihnen eine Botschaft, womit Er sie als seine Brüder begrüsste: Sein Gott ist ihr Gott, sein Vater ist ihr Vater (Joh 20,17); die Familie Gottes ist gegründet und versammelt sich um ihr Haupt. Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat Christus selbst das Fundament gelegt, auf dem sie gegründet werden konnte. «Jetzt sind wir Kinder Gottes», wir, die Ihn aufgenommen haben, die an Ihn glauben; der Heilige Geist, der uns das göttliche Leben mitgeteilt hat, zeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind, und bewirkt in uns den Genuss dieser Beziehung (Röm 8,16). Allerdings geniessen wir sie jetzt erst durch den Glauben und in dem Mass unseres Glaubens.
Obwohl wir jetzt Kinder Gottes sind, «ist es noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden», fügt der Apostel hinzu (1. Joh 3,2). Tatsächlich sind wir noch in der Schwachheit eines sterblichen Leibes und der Geist ist noch darin eingeschlossen. Aber was ist der Plan Gottes für die, die jetzt seine Kinder sind? Der Apostel sagt es uns: «Denn welche er zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvor bestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern» (Röm 8,29). Er will sie verherrlichen. Was das heisst, werden wir erst droben erfassen.
Der Wechsel der Szene und der Umstände, der stattfindet, wenn sich dieser Plan Gottes erfüllt, wird an dieser kostbaren Beziehung nichts ändern: sie ruht ja auf seinen unwandelbaren Ratschlüssen. Die Menschen, die Er vor Grundlegung der Welt in Christus auserwählt hat, dass sie heilig und untadelig seien vor Ihm in Liebe, sind auch die, die Er zuvor bestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst (Eph 1,4-5). Wenn Jesus kommt, um seine Geliebten zu sich zu nehmen, damit sie bei Ihm in der Herrlichkeit seien, sind sie schon Kinder Gottes. Wenn sie Ihn sehen, wie Er ist, werden sie in verherrlichten Körpern Ihm gleich sein – das ist es, was wir sein werden (1. Joh 3,2) – aber immer noch Kinder Gottes.
Welches ist aber der eigentliche Ort für die Kinder Gottes? Natürlich die Wohnung des Vaters. Hier auf der Erde sind wir fern vom Vaterhaus. Ohne jeden Zweifel sind wir Kinder und Erben; unser Anspruch und unser Recht sind uns sicher, aber hier auf der Erde wandern wir als Fremde und Pilger. Durch Glauben haben wir freien Zugang zum Vater. Wir geniessen durch den Geist, der uns gegeben ist, das Unterpfand des Erbes. Wir sind die Gegenstände seiner zärtlichen Fürsorge und werden geliebt wie Jesus geliebt wurde – ein unendlicher Trost für unsere Seelen! Aber wir sind noch nicht daheim, im Vaterhaus, wo sich die Ruhe befindet, wo seine Liebe in ihrem ganzen Glanz erstrahlt und nichts deren Genuss stört.
Jesus hat gesagt: «In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen (und sein Vater ist unser Vater) … ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten … ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet» (Joh 14,2-3). Der rechtmässige Platz unseres teuren Heilandes ist das Haus seines Vaters. Er kehrte dahin zurück, nachdem das Werk vollbracht war, das der Vater Ihm zu tun gegeben hatte; aber Er will dort nicht allein bleiben. Das Werk, das Er vollbracht hat, erlaubt Ihm nach den Gedanken und dem Herzen Gottes mit Recht, andere Kinder in dieses Haus einzuführen, nämlich die, die Er durch sein Blut von ihren Sünden gewaschen und erkauft hat. Durch die Tatsache, dass Er nach vollbrachtem Erlösungswerk dort eingegangen ist, zeigt Er ihnen den durch seine Gnade für sie bereiteten Platz. Er sagt ihnen gleichsam: «Dahin gehe ich; ihr werdet dort bei mir sein. Ich werde zurückkommen und euch holen. Das ist mein Platz, das ist auch der eurige.»
Es ist also das Haus des Vaters, in das der Herr einführen wird, wenn Er uns holen kommt, entsprechend unserem Charakter als Kinder Gottes, damit wir mit Ihm die ganze Innigkeit unserer Beziehung zum Vater geniessen können. Wie gross wird seine und unsere Freude sein! Das Herz versteht schon jetzt etwas von dieser Glückseligkeit der Kinder Gottes, der Mund vermag sie nicht auszusprechen. Gibt es ein lieblicheres und rührenderes Bild vom Himmel als dies, dass er uns als das Haus des Vaters gezeigt wird, wo wir unaufhörlich mit Jesus sein werden?
Die Herrlichkeit ist etwas Grosses, und wir werden mitten drin sein. Aber was wäre die ganze Herrlichkeit des Himmels ohne die Liebe des Vaters, an der wir uns mit seinem geliebten Sohn bei Ihm erfreuen werden? Dorthin wird Jesus, wenn Er kommen wird, uns führen, um die höchsten Freuden dieser Stätte zu geniessen. «Noch eine ganz kleine Zeit, und ‹der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben›» (Heb 10,37). Fassen wir also Mut, erheben wir unsere Blicke nach oben! Bald werden wir daheim im Vaterhaus ausruhen.
Erben Gottes, Miterben Christi
Als Kinder Gottes «sind wir auch Erben – Erben Gottes und Miterben Christi» (Röm 8,17). Aber wir werden nicht in dem Moment, wenn Christus die Verheissung seiner Wiederkunft erfüllt, von diesem Erbe Besitz nehmen. Wenn wir dann für immer ins Vaterhaus eingeführt sein werden, müssen wir mit Ihm auf den Augenblick warten, da Gott alle Dinge zu seinen Füssen legen und Ihm alles unterworfen sein wird, auf den Augenblick, da nach dem Wohlgefallen Gottes alle Dinge in Christus vereinigt werden. Wenn Er also in seiner Herrlichkeit erschienen ist, seine Feinde besiegt hat und seine Herrschaft aufgerichtet ist, dann werden wir «den Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen» kennen, ihn besitzen und geniessen. Dann, wenn die Söhne Gottes offenbart sein werden, wird das Seufzen der Schöpfung aufhören, ihr Harren und ihre Hoffnung werden erfüllt sein; frei gemacht von der Knechtschaft des Verderbens wird sie an der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes teilhaben (Röm 8,19-21). In der Zwischenzeit werden wir beim Herrn sein.
Wie der Herr seine Knechte droben empfängt
Als Erlöste sind wir aus der harten Knechtschaft Satans und der Sünde befreit. Doch wurden wir um einen unermesslich hohen Preis erkauft. Wir gehören nicht uns selbst, sondern dem, der, um uns zu erlösen, gestorben und auferstanden ist. Jesus ist unser Herr, unser Meister, und wir sind seine Knechte.
Einige sind zu einem besonderen Dienst berufen worden. Aber nur wenige waren Apostel und Propheten oder sind Evangelisten, Hirten und Lehrer, im Sinn von Epheser 4,11. Aber alle Christen, die von neuem geboren sind, haben das kostbare Vorrecht, «dem Herrn zu dienen». Für den Bescheidensten und Schwächsten gibt es einen Dienst. Ja, das ganze Leben des Christen ist ein Dienst. Der Apostel sagt: «Keiner von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst. Denn sei es, dass wir leben, wir leben dem Herrn; sei es, dass wir sterben, wir sterben dem Herrn. Sei es nun, dass wir leben, sei es, dass wir sterben, wir sind des Herrn» (Röm 14,7.8). Alles was immer wir tun, im Wort oder im Werk, alles dürfen wir im Namen des Herrn Jesus tun, indem wir für Ihn und im Aufblick zu Ihm handeln.
Aber der Herr der Knechte ist abwesend. Er ist «in ein fernes Land gezogen, um ein Reich für sich zu empfangen und wiederzukommen» (Lk 19,12). Zuvor aber hat Er jedem seiner Knechte ein Pfund gegeben – im Matthäus-Evangelium Talente, jeden nach seiner Fähigkeit – mit dem Auftrag: «Handelt, bis ich komme.» Wer Ihm damit treu gedient hat, wird einst das Lob bekommen: «Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn» (Mt 25,21).
Wann wird das sein, liebe Geschwister? Wenn der Herr zurückkommt, am Tag der Vergeltung. Jedem wird entsprechend seiner Treue Lohn gegeben werden. An jenem Tag wird nicht einmal ein Becher kalten Wassers, der im Namen Jesu dargereicht wurde, seinen Lohn verlieren. Und allen wird der dem Herzen kostbarste und erhabenste Entgelt zuteilwerden: der Eingang in die Freude unseres Herrn, seine Anerkennung und die Gemeinschaft mit Ihm in der himmlischen Glückseligkeit. Das ist ein Teil dessen, was uns als Knechte erwartet, wenn der Herr wiederkommt.
«Handelt, bis ich komme!» Der mächtigste Beweggrund für einen treuen Dienst ist die tägliche Erwartung der Wiederkunft des Herrn im Herzen. Sie soll uns auch als Knechte kennzeichnen. Sie wird uns antreiben, die Ermahnung des Herrn an sie zu verwirklichen: «Eure Lenden seien umgürtet und die Lampen brennend» (Lk 12,35). Was ist damit gemeint?
Wenn die Knechte ihn lieben und ihr Herz Ihm wirklich hingegeben ist, so wünschen sie bereit zu sein, Ihn jeden Augenblick zu empfangen; denn sie wissen weder den Tag noch die Stunde seines Kommens. Was braucht es zu dieser Bereitschaft? Umgürtete Lenden. Um Ihn wirklich zu erwarten und Ihm in Treue zu dienen, darf kein fremder Gegenstand das Herz beschäftigen und den Geist zerstreuen. Umgürtete Lenden zeigen an, dass jemand zum Dienst bereit ist, dass er den Kontakt vermeiden will mit etwas, das die Kleider im Wandel beschmutzen würde. Er wartet nur noch auf das Zeichen zum Abmarsch, wie die Israeliten, die bereit waren, Ägypten zu verlassen. «Umgürtet die Lenden eurer Gesinnung, seid nüchtern», sagt der Apostel. Es sind also unsere Gedanken, die inmitten der tausenderlei Beschäftigungen und Sorgen des Lebens so leicht verunreinigt werden, in Berührung mit der Welt, die uns mit verderblichen Einflüssen umgibt. Über die Gedanken haben wir daher zu wachen, damit sie nicht umherflattern, sondern auf den Herrn gerichtet und nur mit seinem Dienst beschäftigt sind. Der Herr ruft uns zu: «Wacht aber, zu aller Zeit betend.» Unablässige Wachsamkeit wird uns hindern, den Gurt um die Lenden unserer Gesinnung zu lockern, und das Gebet ruft die göttliche Hilfe herbei, die unsere Schwachheit fortwährend nötig hat.
«Und die Lampen brennend», fügt der Herr hinzu. Wir sind in der Nacht dieser Welt, die die Finsternis dem Licht vorzieht. Die brennende Lampe ist das christliche Zeugnis. Nur wenn sie Öl, das Leben aus Gott durch den Geist besitzt, kann sie Licht verbreiten, ein Zeugnis für Gott sein. Aber eine Lampe muss gepflegt, der Docht von allem gereinigt werden, was die Flamme verdunkeln, das Zeugnis stören und die Reinheit des Dienstes beeinträchtigen könnte. Ja, lasst uns die Ermahnung unseres Herrn nicht vergessen: «Eure Lenden seien umgürtet und die Lampen brennend; und ihr, seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten, wann irgend er aufbrechen mag von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich öffnen.»
Für Knechte, die dies tun und in Treue nach ihrem Herrn Ausschau halten, hat der Herr Jesus bei seinem Kommen eine besondere Belohnung nach seinem Herzen bereit. Er wird auf eine Weise, die seiner würdig ist, auf ihre Liebe und ihre Treue in der Erwartung antworten.
Was wird Er denn tun? Wie wir gesehen haben, wird Er sie dahin führen, wo Er ist. Sie werden in die Freude ihres Herrn eingehen.
Die Szene wechselt auf wunderbare Weise, über all unser Fassungsvermögen hinaus, denn Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken. Der irdische Dienst hat aufgehört. Ihr glücklichen Knechte, nun könnt ihr eure Umgürtung lösen und eure Kleider flattern lassen. Da, wo der Meister euch einführt, ist alles Heiligkeit. Da ist nichts mehr, was verunreinigt und vor dem ihr euch hüten müsstet. Nichts mehr ist da, was eure Gedanken ablenkt und eure Zuneigungen vom göttlichen Mittelpunkt abzieht Jesus selber ist da, der mit seiner Liebe den heiligen Ort erfüllt, wo ihr nun seid: Ihr werdet Ihn sehen, wie Er ist. Alles andere wird verschwunden sein. Seine anbetungswürdige Person wird eure Herzen mit Wonne tränken. Die Lampen müssen nicht mehr unterhalten werden. Die Zeit des Zeugnisses ist vorüber. Ihr werdet der Nacht dieser Welt entrückt sein. Das Licht der ewigen Herrlichkeit erhellt den Aufenthaltsort, in den der Herr euch einführen wird.
Keine Mühen, keine schlaflosen Nächte, keine Tränen mehr. Wie viel Leiden gibt es auf dem Weg des wahren Knechtes! Der Apostel Paulus redet davon (2. Kor 11). Wir kennen sie nur in schwachem Mass; vielleicht, ach, weil wir zu wenig treu sind. Aber da ist kein Knecht, der sie nicht zu spüren bekommt. Dann aber werden alle Leiden zu Ende sein. Er selbst wird uns empfangen, so wie man es mit geliebten Freunden tut, die von einer langen, mühsamen Reise angelangt sind. Er wird uns sozusagen bei der Hand nehmen und uns zum Tisch führen, den seine Liebe gedeckt hat. Da ist Ruhe, vollkommene Ruhe nach der Arbeit, nach der Nachtwache und dem Ausharren, Ruhe, die Er bereitet hat, Ruhe bei Ihm.
Und das ist noch nicht alles, was der anbetungswürdige Erlöser für seine geliebten Knechte tun will, wenn sie bei Ihm sind, nach den Mühen und dem Dienst hier auf der Erde. Wo ist ein Herz, das dem seinen gleicht? Er ist derselbe in seiner Liebe, gestern, heute und in Ewigkeit. Aus den Tiefen dieser vollkommenen und unveränderlichen Liebe holt Er den köstlichsten Lohn für die Seinen hervor. Ihr Knechte des göttlichen Meisters, wenn ihr bei Ihm seid, wird nicht nur eure Arbeit aufgehört haben, ihr werdet nicht nur in der himmlischen Ruhe zu Tische sitzen, bei eurem Herrn. Er selbst wird sogar herzutreten und euch bedienen! (Lk 12,37).
Er wird sich nicht wie Joseph verhalten, der, als er sich seinen Brüdern zu erkennen gab, sie zwar umarmte und ihnen Vergebung zuteilwerden liess, ihnen aber an einem besonderen Tische hatte Speise auftragen lassen (1. Mo 43,32). So wird es sein für Israel, das irdische Volk, wenn es den als seinen König erkannt haben wird, den es einst durchstochen hat.
Seine geliebten Knechte hingegen, die an Ihn glaubten, ohne Ihn zu sehen, die Ihn liebten und hier auf der Erde mit Ihm litten, die Ihm nachfolgten und Ihm dienten, indem sie seine Schmach teilten – diese wird der Vater ehren, und der Herr selbst wird sie bedienen. Er selbst wird es tun, nicht seine Engel, denn es ist ein Dienst der Liebe.
Aus Liebe ist er einst vom Himmel herabgekommen, um zu dienen und sein Leben als Lösegeld zu geben für viele. In dieser Liebe, womit Er die Seinen geliebt hatte bis ans Ende, hat Er sich auch umgürtet, um ihnen, als sie durch die Welt gingen, die Füsse zu waschen. Und jetzt ist Er droben, als der grosse Hohepriester für sie vor Gott, und als Sachwalter vor dem Vater, wenn sie gefehlt haben. Er ist immer der Dienende! Auch wenn Er sie in die Ruhe eingeführt hat, tritt Er als Diener herzu –, diesen Platz hat Er in seiner Liebe einnehmen und bewahren wollen. Seine Hand ist es, die ihnen die göttlichen Früchte der Segnung, der unaussprechlichen Freude und des vollkommenen Friedens austeilt. Damit will Er sie im Paradies Gottes sättigen. Er selbst ist es, der sie bedient, und was sie dann vollkommen geniessen, sind die Wonnen seiner Liebe, seine Person selbst, alles was Er ist. Und dies auf ewig!
Tatsächlich, glückselig sind jene Knechte! «Welche Belohnung für meinen so schwachen und mangelhaften Dienst!» wird jeder Knecht sagen. Aber der Lohn ist nach seinem Herzen, nicht nach unseren Diensten. Er kommt aus seiner Liebe hervor; er ist seiner würdig. Wenn dann unsere Freude vollkommen ist, so wird die Seine es nicht weniger sein.
Was gibt es Lieblicheres, als denen zu dienen, die man liebt? Wir lieben Ihn hier auf der Erde und dienen Ihm, wie schwach es auch ist, und Er weiss es zu schätzen. Welche Ermunterung für uns!
Droben findet sein Herz Freude daran, uns zu dienen. Er, den die Engel anbeten und lobpreisen, tritt herzu, um jene zu empfangen, die Ihm hier auf der Erde gedient haben, und nun bedient Er sie. Welche Entfaltung der Liebe! Seinem Namen sei Ehre auf ewig! Möchten wir doch, bis der Herr kommt, zu den Knechten zählen, die mit umgürteten Lenden und brennenden Lampen wachen und Ihn erwarten!