Gott hat einen Plan für uns
Gott will sich den Menschen auf der Erde offenbaren. Er möchte ihnen etwas von sich zeigen, um sie zu segnen. Wenn sie seine Offenbarung annehmen und an Ihn glauben, kommen sie in eine glückliche Beziehung zu Ihm. Ihr Herz füllt sich mit Frieden und Freude.
Einst ist auf der Erde ein grosses Licht erschienen: Der Sohn Gottes wurde Mensch und offenbarte in seiner Person den unsichtbaren Gott. In Johannes 1,18 heisst es: «Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoss des Vaters ist, der hat ihn kundgemacht.» Aber der Herr Jesus ist nicht auf der Erde geblieben. Weil die Menschen Ihn gekreuzigt haben, ist Er 40 Tage nach seiner Auferweckung in den Himmel zurückgekehrt.
Trotzdem bleibt Gottes Absicht bestehen: Er möchte sich auf der Erde offenbaren. Dazu benutzt Er nun glaubende Menschen. Es ist sein grosser Plan, hier durch jeden Einzelnen von uns etwas von seiner Herrlichkeit zu zeigen. Wie wir dieser Lebensaufgabe nachkommen können, möchten wir in diesem zweiteiligen Artikel darlegen.
1) Die Absicht Gottes
Gott offenbart sich
Gott möchte den Menschen auf der Erde seine Existenz zeigen. Sie sollen etwas von seiner Grösse und Herrlichkeit sehen. Er tut es auf verschiedene Weise:
- Gott offenbart sich den Menschen durch die Schöpfung (Röm 1,20). Sie erkennen im Geschaffenen seine Macht und Weisheit. Doch der Feind Gottes versucht, diese Offenbarung Gottes zu verhindern oder zumindest zu verdunkeln. Er verführte die ersten Menschen zum Ungehorsam gegen ihren Schöpfer. Dadurch kam die Sünde in die Welt. Als Folge davon werden in der Schöpfung nicht nur die Allmacht und Herrlichkeit Gottes, sondern auch die Auswirkungen der Sünde sichtbar.
- Gott zeigt sich den Menschen durch die Lebensumstände (Hiob 33,14-30; Hos 2,16). In seiner Vorsehung lenkt Er alle Ereignisse. Dadurch können die Menschen seine Allmacht und Güte erkennen. Auch hier mischt sich der Teufel ein. Er will den Leuten weismachen, dass alles reiner Zufall sei, damit sie nicht an Gott glauben.
- Gott spricht durch die Bibel zu den Menschen (Heb 4,12.13; Sach 1,6). In diesem Buch teilt Er ihnen alle seine Gedanken mit. Doch Satan will dieses Zeugnis Gottes ebenfalls hemmen. Wie viele Anstrengungen hat er im Lauf der Zeit unternommen, um die Bibel anzugreifen und die Menschen daran zu hindern, das Wort Gottes zu lesen und daran zu glauben!
- Gott benutzt auch glaubende Menschen, damit sie Ihn auf der Erde bezeugen (1. Pet 2,9.10). Durch ihr Verhalten sollen sie zeigen, wer Gott ist – nicht in seiner Macht, sondern in seinen sittlichen Eigenschaften. Der Feind Gottes versucht auch dieses Zeugnis zu verhindern. Er verführt die Glaubenden, einen sündigen und eigenwilligen Weg zu wählen, damit in ihrem Benehmen nichts von Gott sichtbar wird.
Wir möchten nun etwas ausführlicher über den letzten der obigen vier Punkte nachdenken. In ihrer Aufgabe, etwas von den göttlichen Eigenschaften zu zeigen, sind die Glaubenden erstens Menschen Gottes, zweitens ein Brief Christi und drittens Lichter in der Welt.
Was ist ein Mensch Gottes?
«Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt» (2. Tim 3,16.17).
Den schönen Ausdruck «Mensch Gottes» finden wir nur in den beiden Timotheus-Briefen. Damit sind Glaubende gemeint, die Gott auf der Erde vertreten. Sie zeigen ihren Mitmenschen durch ihr Verhalten, wer Gott ist. Wie sie das tun können, erklärt uns die zitierte Bibelstelle: Wenn sie das Wort Gottes lesen und im Alltag verwirklichen, werden in ihrem Leben die göttlichen Grundsätze sichtbar. Sie gleichen dem klugen Mann, von dem der Herr Jesus gesprochen hat: «Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut – ich will euch zeigen, wem er gleich ist: Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute, der grub und in die Tiefe ging und den Grund auf den Felsen legte» (Lk 6,47.48).
Menschen Gottes graben also in Gottes Wort und gehen dabei in die Tiefe, um seine Gedanken besser kennen zu lernen. Gott hat seine Wahrheit in der Bibel tatsächlich nicht immer an die Oberfläche gelegt. Manches ist in Gottes Wort sehr einfach zu finden, anderes hingegen hat Er auch ein wenig in die Tiefe gelegt, damit wir uns Mühe geben, Gottes Wort zu erforschen. Wer schon einmal von Hand ein tiefes Loch in die Erde gegraben hat, weiss, dass die ersten 20 Zentimeter recht einfach sind. Danach aber wird der Boden härter. Nun muss schwerste Arbeit geleistet werden, die manchen Schweisstropfen kostet. So geht es auch beim Erforschen des Wortes Gottes. Wir müssen uns ein wenig anstrengen, es regelmässig lesen und uns in die Gedanken Gottes vertiefen. Doch mit dem Lesen der Bibel ist es nicht getan, das Wort Gottes muss auch verwirklicht werden.
Leider gibt es viele, die das Wort nur lesen. Sie denken kaum daran, es auch zu tun. Ganz anders handelte das Ehepaar Zacharias und Elisabeth. Sie hatten nicht nur Bibelverse an den Wänden ihres Hauses aufgehängt, sondern lebten das Wort Gottes auch aus. Es heisst von ihnen: «Beide aber waren gerecht vor Gott und wandelten untadelig in allen Geboten und Satzungen des Herrn» (Lk 1,6). Das sind Menschen Gottes, die auf der Erde etwas von Ihm zeigen.
Was ist ein Brief Christi?
«Ihr seid unser Brief, eingeschrieben in unsere Herzen, gekannt und gelesen von allen Menschen; von euch ist offenbar, dass ihr ein Brief Christi seid» (2. Kor 3,2.3).
Die Glaubenden sind nicht nur Menschen Gottes, sie sind auch ein Brief Christi. Aus dem Zusammenhang wird klar, dass damit zunächst die Korinther gemeinsam als Versammlung gemeint waren. Aber wir können es auch ganz persönlich nehmen. Jeder von uns ist ein Brief Christi, der von allen Menschen gekannt und gelesen wird. Die meisten Leute um uns her nehmen die Bibel nicht mehr zur Hand. Deshalb sehen sie Gott in seinem Wort nicht. Aber sie können ihre Augen nicht vor denen verschliessen, die ein Brief Christi sind.
Das sind Menschen, die den Herrn Jesus lieben. In ihren Herzen ist eine Zuneigung zum Herrn, die im Verhalten dadurch sichtbar wird, dass sie seine Gesinnung offenbaren. Sie zeigen Liebe aus reinem Herzen, d.h. Empfindungen, die durch das göttliche Licht geprägt sind. Das hat der Herr Jesus ihnen vollkommen vorgelebt: Seine Liebe war echt, rein und heilig. Wenn sie Ihn anschauen, wie Er sich hier verhalten hat, und Ihn lieben, dann werden auch ihre Zuneigungen von der göttlichen Wahrheit bestimmt sein. Gott gemässe Empfindungen zu allen Menschen und besonders zu den Glaubenden – das macht die Christen zu einem deutlichen Brief Christi.
Was sind Lichter in der Welt?
«Damit ihr untadelig und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr scheint wie Lichter in der Welt, darstellend das Wort des Lebens» (Phil 2,15.16).
Menschen haben kein eigenes moralisches Licht. Es gibt aber Einen, der Licht in sich selbst ist – der Sohn Gottes. Im Johannes-Evangelium sehen wir Ihn als das Licht: «In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen» (Joh 1,4). Der Herr Jesus sagt selbst: «Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben» (Joh 8,12). Wenn glaubende Menschen auf der Erde Lichter für Gott sein wollen, müssen sie dem grossen Licht nachfolgen. Neben Ihm sind sie nur kleine Lichter, die in einer dunklen Welt leuchten.
Paulus hat bei seiner Bekehrung dieses grosse Licht erblickt. Die Apostelgeschichte schildert uns in einer schönen Steigerung, wie er damals Christus im Himmel gesehen hat: zuerst als ein Licht (Apg 9,3), dann als grosses Licht (Apg 22,6) und schliesslich als ein Licht, das den Glanz der Sonne übertraf (Apg 26,13). In diesem Licht lebte er auf der Erde. Er folgte dem Herrn Jesus nach und war dadurch ein kleines Himmelslicht, ein Wegweiser zu Gott. Glaubende Menschen sind also Lichter in der Welt, um den Menschen, die Gott nicht kennen und die Bibel nicht lesen, Orientierung zu geben.