Gottes Führung im Leben des Gläubigen (3)

Das Wirkungsfeld Gottes

Gott hat einen Plan für uns

Gott möchte den Menschen durch die Glaubenden etwas von sich zeigen. Das ist sein grosser Plan für ihr Leben.

  • Als Menschen Gottes gehorchen sie seinem Wort und machen so die göttlichen Grundsätze bekannt (2. Tim 3,16.17).
  • Als ein Brief Christi offenbaren sie die Gesinnung des Herrn Jesus (2. Kor 3,2.3). Ihre Liebe ist durch das göttliche Licht geprägt.
  • Als Lichter sind sie den Menschen in der Welt ein Wegweiser zu Gott (Phil 2,15.16).

Für diese Aufgaben hat Gott sie vollumfänglich ausgestattet. Er hat ihnen natürliche Fähigkeiten verliehen, ihnen neues Leben geschenkt und sie mit einer geistlichen Gnadengabe versehen.

3) Das Wirkungsfeld Gottes

Wir kommen nun zu einem weiteren Punkt und fragen uns: In welchem Wirkungskreis offenbart sich Gott? Wenn Er alle Glaubenden für diese Aufgabe brauchen möchte, merken wir schnell, dass die Christen in jedem Stand – ob jung oder alt, ob ledig oder verheiratet, ob arm oder reich – in ihrem Leben die göttlichen Eigenschaften zeigen können.

Gott benutzt junge und alte Christen

«Ich schreibe euch, Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, Jünglinge, weil ihr den Bösen überwunden habt. Ich schreibe euch, Kinder, weil ihr den Vater erkannt habt» (1. Joh 2,13.14).

In diesen Versen wird die Familie Gottes in drei Gruppen eingeteilt. Jeder Erlöste ist entweder ein Vater, ein Jüngling oder ein Kind. Wenn wir den Hauptpunkt der einzelnen Gruppen erkennen, verstehen wir auch den Plan Gottes mit uns.

Zuerst werden die Väter genannt. Das sind Glaubende, die im Herrn Jesus ruhen. Sie haben in Ihm das gefunden, was ihr Herz vollends glücklich macht. Durch solche Christen, die seit längerer Zeit auf dem Glaubensweg und schon älter geworden sind, will Gott etwas von sich zeigen. Wie will Er das? Etwa dadurch, dass sie über die Vergangenheit trauern, die scheinbar viel besser war als die heutige Zeit? Oder dass sie sich über die Jüngeren beklagen, die sich gar nicht mehr so benehmen, wie sie sich selbst in ihrer Jugend verhalten haben? Oder dass sie sich über ihr Altwerden beschweren, weil sie einfach nicht mehr so können wie früher? Nein, dadurch stellen sie bestimmt nicht die Eigenschaften Gottes dar.

Gott kann sich durch die alten Brüder und Schwestern zeigen, wenn sie in allen Lebenssituationen im Herrn Jesus ruhen. Sie offenbaren dann eine geistliche Gesinnung, die Gott ehrt. Manche alten Geschwister fragen sich, warum sie noch auf der Erde sind. Sie können nicht mehr aktiv sein, nirgends mehr hingehen, nur noch in den eigenen vier Wänden sitzen. Solchen sage ich: Du bist noch auf der Erde, um etwas von Gott zu zeigen! Du strahlst ein helles Licht aus, wenn dir der Herr Jesus zum Lebensinhalt geworden ist und du in seiner Gemeinschaft glücklich bist.

Eine zweite Gruppe sind die Jünglinge. Dabei müssen wir nicht in erster Linie an 16-Jährige denken. Es sind auch Glaubende gemeint, die in der Mitte des Lebens stehen. Auch sie will Gott benutzen, um sich auf der Erde bekannt zu machen – und zwar dadurch, dass sie den Bösen überwunden haben. Wenn Christen mit einem Bein in der Welt stehen und mit dem anderen Bein dem Herrn Jesus nachhüpfen, werden sie wenig oder gar nichts von Gott zeigen. Nein, Jünglinge im Glauben sind Christen, die sich vom Wort Gottes nähren, sich von der Welt getrennt halten und dem Herrn Jesus konsequent nachfolgen. Sie zeichnen sich durch geistliche Kraft aus und lassen sich vom Irdischen nicht in Beschlag nehmen.

Es gibt viele Christen, die zwar nicht weltlich leben, aber von ihren irdischen Aufgaben ganz erfüllt sind. Sie führen ihr Glaubensleben so nebenbei. Sie besuchen die Zusammenkünfte der Gläubigen, aber ihr Herz hängt am Irdischen. Für solche hat der Herr Jesus eine wichtige Mitteilung: «Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden» (Mt 6,33). Erst wenn sie die Prioritäten im Leben richtig gesetzt haben, können sie etwas von Gott zeigen. Er kann nur Christen brauchen, die den Bösen überwunden haben und deshalb ein konsequentes Glaubensleben führen. Mit ihnen kommt Er zum Ziel.

Die dritte Gruppe bilden die kleinen Kinder. Das sind die Jungbekehrten, die den Herrn Jesus noch nicht lange als ihren Heiland angenommen haben. Sie gehen im Glauben durch Höhen und Tiefen, haben ihre Zweifel und machen die Erfahrung, dass sie immer wieder versagen. Das sind die Schwierigkeiten am Anfang des Christenlebens. Aber sie haben «den Vater erkannt». Sie kennen Gott als ihren Vater. Wenn sie auf der Erde etwas von ihrem Gott und Vater zeigen möchten, können sie es durch ihr Vertrauen zum Vater im Himmel tun. Obwohl sie im Glauben ihre Hochs und Tiefs haben, stellen sie etwas von Gott dar, wenn sie Ihm trotz allem vertrauen.

Gott zeigt sich also auf der Erde durch Väter, Jünglinge und kleine Kinder im Glauben.

Gott braucht Unverheiratete und Verheiratete

Den Unverheirateten schreibt der Apostel Paulus in 1. Korinther 7,32-34: «Ich will aber, dass ihr ohne Sorge seid. Der Unverheiratete ist um die Dinge des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefalle … Die Unverheiratete ist um die Dinge des Herrn besorgt, damit sie heilig sei sowohl am Leib als auch am Geist.»

Den Verheirateten schreibt er in Epheser 5,22-25: «Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter, als dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Versammlung ist; er ist des Leibes Heiland. Aber wie die Versammlung dem Christus unterworfen ist, so auch die Frauen den Männern in allem. Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat.»

Diese beiden Stellen zeigen uns, wie sich Gott durch Unverheiratete und durch Verheiratete zeigen möchte.

Die Unverheirateten sind Lichter in einer dunklen Welt, wenn sie sich ganz dem Herrn zur Verfügung stellen. Anstatt darüber zu jammern, dass sie nicht heiraten konnten, können sie ihre freie Zeit, die sie neben der beruflichen Arbeit haben, für den Herrn Jesus einsetzen. Ein Verheirateter wird den Grossteil seiner Freizeit für die Familie aufwenden. Der unverheiratete Christ hingegen kann mehr für die Dinge des Herrn besorgt sein. Dadurch zeigt er in seinem Leben etwas von Gott. Ausserdem verbreitet er Licht von Gott, wenn er sowohl im Geist als auch im Körper einen heiligen Lebenswandel führt. Er ist in seinen Gedanken und in seinem Körper für den Herrn abgesondert. Alles gebraucht er zur Ehre seines Herrn.

Wie macht die verheiratete Frau den lebendigen Gott in ihrem Leben sichtbar? Dadurch, dass sie sich ihrem Mann unterordnet. Unterordnung ist nicht Gehorsam. Die Ehefrau ist nicht Befehlsempfängerin des Mannes. Aber sie nimmt in ihrem Herzen und in ihrem Leben eine Stellung der Unterordnung unter ihren Mann ein. Auf diese Weise zeigt sie auf der Erde etwas von den Gedanken des Schöpfers über die Ehe.

Der verheiratete Mann kann etwas von Christus, dem Sohn Gottes, dadurch zeigen, dass er seine Frau liebt. Er erweist ihr seine Liebe, indem er sie nährt und pflegt. Der wichtigste Mensch für einen verheirateten Mann ist seine Ehefrau. Für sie soll er sich einsetzen, für sie soll er leben, und zwar so, wie Christus sich selbst in Liebe für die Versammlung hingegeben hat.

Nach Epheser 2,10 sollen wir in den Werken wandeln, die Gott zuvor bereitet hat. Das gilt auch für die Ehe. Schon in der Ewigkeit fasste Gott den Vorsatz, seinen Sohn Jesus Christus als Mensch mit der Versammlung zu verbinden. Das ist ein wunderbares, grosses Geheimnis Gottes, das Er erst in der Zeit der Gnade offenbart hat. Gleichzeitig fordert Er uns als Ehepaare auf, diese herrliche Wahrheit durch unser Verhalten darzustellen. Dann wandeln wir in den Werken, die Gott zuvor bereitet hat. Wenn der Mann seine Frau liebt und die Frau sich ihrem Mann unterordnet, wird in der Ehe etwas von Gott und seinen Gedanken sichtbar.

Gott zeigt sich durch Männer und Frauen

«Ich will nun, dass die Männer an jedem Ort beten, indem sie heilige Hände aufheben, ohne Zorn und zweifelnde Überlegung. Ebenso auch, dass die Frauen sich in bescheidenem Äusseren mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit schmücken, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern – was Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen – durch gute Werke» (1. Tim 2,8-10).

Bei der Erschaffung des Menschen hat Gott den Mann und die Frau einzeln gebildet oder gebaut (1. Mo 2,7.22). Er hat sie jeweils mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Empfindungen ausgestattet. Gläubige Männer und Frauen sind also verschieden und können ihrer speziellen Art entsprechend etwas von Gott zeigen.

Wenn Männer den Plan Gottes mit ihnen erfüllen und Ihn auf der Erde darstellen möchten, müssen sie daran denken, dass sie eine öffentliche Aufgabe haben. Ihr Auftrag ist es, Gott in der Öffentlichkeit zu zeigen und – wie hier betont wird – an jedem Ort zu beten. Dabei werden auch die Voraussetzungen für ihre öffentlichen Gebete genannt: ein gutes Benehmen und eine richtige Einstellung. «Heilige Hände» sprechen von einem Verhalten, das mit Gott übereinstimmt. Ihre Gesinnung soll frei von Zorn und Zweifel sein.

Der Wirkungskreis der Frauen ist mehr im Verborgenen. Ihr Benehmen und ihre Kleidung sollen bescheiden und unauffällig sein. Anstatt öffentlich aufzutreten und sich in den Mittelpunkt zu stellen, haben sie den Auftrag, zurückhaltend zu sein und gute Werke zu tun. Das ist genauso wichtig wie die Aufgabe im öffentlichen Bereich. Im häuslichen Bereich zeigt sich Gott durch gläubige Frauen. Dort möchte Er mit jeder einzelnen Christin seinen Plan erfüllen, damit sie Licht von Ihm verbreitet.

Gott braucht Arme und Reiche

«Ihr Hausknechte, ordnet euch den Herren in aller Furcht unter, nicht allein den guten und milden, sondern auch den verkehrten. Denn dies ist wohlgefällig, wenn jemand um des Gewissens vor Gott willen Beschwerden erträgt, indem er zu Unrecht leidet. Denn was für ein Ruhm ist es, wenn ihr ausharrt, indem ihr sündigt und geschlagen werdet? Aber wenn ihr ausharrt, indem ihr Gutes tut und leidet, das ist wohlgefällig bei Gott» (1. Pet 2,18-20).

«Den Reichen in dem gegenwärtigen Zeitlauf gebiete, nicht hochmütig zu sein noch auf die Ungewissheit des Reichtums Hoffnung zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darreicht zum Genuss; Gutes zu tun, reich zu sein an guten Werken, freigebig zu sein, mitteilsam» (1. Tim 6,17.18).

In diesen beiden Bibelstellen sehen wir, dass Gott sowohl arme und einfache Glaubende als auch reiche und vornehme Christen braucht.

Bei den Armen können wir an die Hausknechte denken. Das waren damals Menschen, die in einem grossen Haushalt beschäftigt und täglich den Launen des Hausherrn ausgesetzt waren. Sie arbeiteten an einem Platz, der unbeachtet war. Vieles, was sie zu tun hatten, war alltäglich und langweilig. Vielleicht ist das auch deine Situation. Es macht dir Mühe, dass du im Beruf eine bescheidene, langweilige Arbeit tun musst. Vielleicht bist du auch den unterschiedlichen Stimmungen deines Chefs ausgesetzt. Dann denke daran: Gott will durch dich und dein Verhalten am Arbeitsplatz etwas von sich zeigen. Ist es nicht beeindruckend, dass der grosse Gott gerade einfache Glaubende benutzen will, um sich den Menschen bekannt zu machen? Ein Beispiel dazu: Eine Christin hat ihr Leben lang einen untergeordneten Platz eingenommen. Sie hat in einer Familie ohne Lohn gedient und die geringsten Arbeiten getan. In dieser Situation hat sie durch ihre fröhliche, zufriedene Art etwas von Gott gezeigt. Eine Dichterin formulierte es so:

  • Von ferne stehn, wenn die andern sich freun,
    und doch zufrieden und fröhlich sein;
    selbst mühsam wandeln auf dornigem Pfad,
    dem Nächsten dienen mit selbstloser Tat;
    im Schatten leben, der Sonne fern,
    und doch den andern leuchten als Stern –
    das ist eine Kunst, die nur der versteht,

    dem Himmelsluft durch die Seele weht!

Gott gebraucht auch die Reichen. Es ist nicht gut, wenn wir eine Abneigung gegen wohlhabende Christen haben. Ein Bruder meinte einmal, er könne nicht in die Zusammenkünfte der Gläubigen gehen, weil es dort zu viele Reiche gäbe. Diese Einstellung ist verkehrt, denn nach Gottes Wort gibt es auch reiche Gläubige. Was ist nun Gottes Plan für sie?

  1. Nicht hochmütig sein. Reiche haben für ihren Besitz oft sehr viel gearbeitet. Dadurch wächst die Gefahr, hochmütig zu werden. Dieser Stolz zeigt sich dann dadurch, dass man mit seinem Reichtum protzt. Wenn reiche Christen mit ihrem Geld und Besitz prahlen, können sie nichts von Gott zeigen. Natürlich dürfen sie von ihrem Reichtum auch etwas geniessen, denn Gott hat es ihnen zum Genuss gegeben. Reiche Christen werden sicher schönere Häuser haben als einfache Gläubige. Das billigt der Herr durchaus. Aber es darf nicht mit Hochmut verbunden sein.
  2. Ihre Hoffnung auf Gott setzen. Geld und Besitz kann ein gewisses Gefühl von Sicherheit verleihen. Dann entsteht die Gefahr, dass man auf seinen Reichtum vertraut. Doch glaubende Menschen sollen ihr Vertrauen auf Gott setzen, auch wenn sie reich sind. Dadurch zeigen sie etwas von Gott, der in jeder Situation helfen kann.
  3. Mit ihrem Reichtum Gutes tun. Anstatt ihr Geld aufzuhäufen und nur für sich zu gebrauchen, sollen reiche Christen freigebig sein. Dadurch verbreiten sie Licht über Gott, der seinen Sohn nicht verschont, sondern Ihn für uns alle hingegeben hat.

Schluss

Wir haben ein weites Wirkungsfeld gesehen, in dem Gott seinen Plan mit jedem Einzelnen von uns hat. Darin wollen wir jetzt mit der Hilfe des Herrn persönlich unseren Weg finden, damit in einer dunklen Welt durch unsere Leben noch etwas vom lebendigen Gott sichtbar wird.