Wandelt in Liebe (3)

1. Korinther 13,4-5

Die Liebe bläht sich nicht auf

Aufgeblasenheit und Einbildung sind, wie die Grosstuerei, unwahr. Die göttliche Liebe aber tut nicht gross, sie braucht nicht gross zu tun, denn sie ist gross. Sie braucht sich nicht aufzublähen, denn sie erfüllt ihre ganze Umgebung mit Licht und Wärme, mit Frieden und Freude. Nur der Tor ist aufgeblasen; er täuscht sich gänzlich über sich selbst, denn «er meint etwas zu sein, da er doch nichts ist» (Gal 6,3).

Aufgeblasene Leute sind von sich selbst erfüllt; ihr Ich ist gross in ihren eigenen Augen, während Gott in dem Tod Christi das Ich nur verurteilen konnte.

Die Liebe … gebärdet sich nicht unanständig

Gottes Wort lehrt uns den wahren Anstand und erwartet von uns, dass wir uns überall und allezeit, bei Tag und bei Nacht, vor Gott und vor Menschen so betragen, wie es einem Christen wohl ansteht. In der Welt gilt manches als anständig, was einem Christen gar nicht wohl ansteht; die Bildung, die wir durch Gottes Wort und Geist und Erziehung erlangen, ist eine Bildung von innen heraus, eine Bildung des Herzens nach Jesu Vorbild, während der Anstand und die Bildung der Welt zumeist nur äusserlich ist und vor Gott nicht besteht.

Hüten wir uns vor aller Einbildung und Weltförmigkeit; reinigen wir uns vor ihr!

Die Liebe sucht nicht das Ihre

In dieser gefallenen Welt ist meistens jeder mit sich selbst beschäftigt, um sich selbst besorgt. Man denkt an sich, an seine eigene Ehre, an seinen eigenen Vorteil, an seine eigene Bequemlichkeit, an sein eigenes Wohl.

Die göttliche Liebe aber sucht nicht das Ihre. Hat Jesus das Seine gesucht, als Er den Himmel mit der Erde, die Herrlichkeit mit der Niedrigkeit vertauschte? Hat Gott das Seine gesucht, als Er «seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe»?

Der Gläubige ist berufen, ein «Nachahmer Gottes» zu sein und «in Liebe zu wandeln»; er ist in den Stand gesetzt, dies zu tun, denn er besitzt die göttliche Natur, das neue Leben und dazu den Heiligen Geist als die Kraft des neuen Lebens.

Aber ach! wie leicht, wie schnell schleicht sich die Selbstsucht wieder ein; vielleicht nicht in so grober Weise wie früher, aber in verfeinerter Form! Und doch ist Christus darum für alle gestorben, «damit die, die leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist.»

Sage, lebst du «nicht dir selbst»? Lebst du deinem gestorbenen und auferstandenen Heiland und Herrn? Lebst du für andere oder suchst du das Deine?