Apostelgeschichte » Kapitel 16

Elberfelder Übersetzung

Sich zu jemand setzen
Hiob 2,13; Hesekiel 3,15; Johannes 4,6; Apostelgeschichte 8,31; Apostelgeschichte 16,13

Beispiele der Führung Gottes (2)
Markus 1,35-38; Apostelgeschichte 15,35-40; Apostelgeschichte 16,5-10

Zwei Gefängnisszenen
Apostelgeschichte 12,1-17; Apostelgeschichte 16,19-34

Die ersten Jahrzehnte des Christentums (34)
Apostelgeschichte 15,35-41; Apostelgeschichte 16,1-12

Den Juden ein Jude, den Griechen ein Grieche
Apostelgeschichte 16,1-3; 1. Korinther 9,20-21

Schwestern der Versammlung in Philippi
Apostelgeschichte 16,13-15; Philipper 4,2-3

Lobgesänge in der Nacht
Apostelgeschichte 16,25

1Er gelangte aber auch nach Derbe und nach Lystra. Und siehe, dort war ein gewisser Jünger, mit Namen Timotheus – der Sohn einer gläubigen jüdischen Frau, aber eines griechischen Vaters –,2der ein gutes Zeugnis hatte von den Brüdern in Lystra und Ikonium.3Paulus wollte, dass dieser mit ihm ausgehe, und er nahm und beschnitt ihn wegen der Juden, die in jenen Orten waren; denn sie wussten alle, dass sein Vater ein Grieche war.4Als sie aber die Städte durchzogen, teilten sie ihnen zur Beachtung die Beschlüsse mit, die von den Aposteln und Ältesten in Jerusalem festgesetzt worden waren.5Die Versammlungen nun wurden im Glauben befestigt und mehrten sich täglich an Zahl.

6Sie durchzogen aber Phrygien und die galatische Landschaft1, nachdem sie von dem Heiligen Geist daran gehindert worden waren, das Wort in Asien zu reden;7als sie aber gegen Mysien hin kamen, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht.8Als sie aber an Mysien vorübergezogen waren, gingen sie nach Troas hinab.9Und es erschien Paulus in der Nacht ein Gesicht: Ein gewisser mazedonischer Mann stand da und bat ihn und sprach: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!10Als er aber das Gesicht gesehen hatte, suchten wir sogleich nach Mazedonien abzureisen, da wir schlossen, dass Gott uns gerufen habe, ihnen das Evangelium zu verkündigen.

11Wir fuhren aber von Troas ab und kamen geradewegs nach Samothraze und am folgenden Tag nach Neapolis12und von da nach Philippi, das die erste Stadt jenes Teiles von Mazedonien ist2, eine Kolonie. In dieser Stadt aber verweilten wir einige Tage.13Und am Tag des Sabbats gingen wir vor das Tor hinaus an einen Fluss, wo es gebräuchlich war, das Gebet zu verrichten;3 und wir setzten uns nieder und redeten zu den Frauen, die zusammengekommen waren.14Und eine gewisse Frau, mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, die Gott anbetete, hörte zu, deren Herz der Herr auftat, dass sie achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde.15Als sie aber getauft worden war und ihr Haus, bat sie und sagte: Wenn ihr urteilt, dass ich dem Herrn treu4 bin, so kehrt in mein Haus ein und bleibt. Und sie nötigte uns.

16Es geschah aber, als wir zum Gebet5 gingen, dass uns eine gewisse Magd begegnete, die einen Wahrsagegeist6 hatte und ihren Herren viel Gewinn brachte durch Wahrsagen.17Diese folgte Paulus und uns nach und schrie und sprach: Diese Menschen sind Knechte Gottes, des Höchsten, die euch den Weg des Heils verkündigen.18Dies aber tat sie viele Tage. Paulus aber, tief betrübt7, wandte sich um und sprach zu dem Geist: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren! Und er fuhr aus zu derselben Stunde.

19Als aber ihre Herren sahen, dass die Hoffnung auf ihren Gewinn dahin war, griffen sie Paulus und Silas und schleppten sie auf den Markt zu den Vorstehern.20Und sie führten sie zu den Hauptleuten und sprachen: Diese Menschen, die Juden sind, verwirren ganz und gar unsere Stadt21und verkündigen Gebräuche, die anzunehmen oder auszuüben uns nicht erlaubt ist, da wir Römer sind.22Und die Volksmenge erhob sich zugleich8 gegen sie, und die Hauptleute rissen ihnen die Kleider ab und befahlen, sie mit Ruten zu schlagen.23Und als sie ihnen viele Schläge gegeben hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und befahlen dem Kerkermeister, sie sicher zu verwahren.24Dieser warf sie, als er solchen Befehl empfangen hatte, in das innerste Gefängnis und schloss ihre Füße fest in den Stock.

25Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobsangen Gott; die Gefangenen aber hörten ihnen zu.26Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, so dass die Grundfesten des Gefängnisses erschüttert wurden; sofort aber öffneten sich alle Türen, und die Fesseln aller wurden gelöst.27Als aber der Kerkermeister aus dem Schlaf erwachte und die Türen des Gefängnisses geöffnet sah, zog er das Schwert und wollte sich umbringen, da er meinte, die Gefangenen wären geflohen.28Paulus aber rief mit lauter Stimme und sprach: Tu dir nichts Übles, denn wir sind alle hier.29Er forderte aber Licht und sprang hinein; und zitternd fiel er vor Paulus und Silas nieder.30Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muss ich tun, um errettet zu werden?31Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus.32Und sie redeten das Wort des Herrn zu ihm samt allen, die in seinem Haus waren.33Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab; und er wurde getauft, er und alle die Seinen sogleich.34Und er führte sie ins Haus hinauf, setzte ihnen einen Tisch vor und frohlockte, an Gott gläubig geworden, mit seinem ganzen Haus.9

35Als es aber Tag geworden war, sandten die Hauptleute die Rutenträger und ließen sagen: Lass jene Menschen frei.36Der Kerkermeister aber berichtete Paulus diese Worte: Die Hauptleute haben gesandt, dass ihr freigelassen werdet; geht also jetzt hinaus und zieht hin in Frieden.37Paulus aber sprach zu ihnen: Nachdem sie uns, obwohl wir Römer sind, öffentlich unverurteilt geschlagen haben, haben sie uns ins Gefängnis geworfen, und jetzt stoßen sie uns heimlich hinaus? Nicht doch; sondern sie sollen selbst kommen und uns hinausführen.38Die Rutenträger aber meldeten diese Worte den Hauptleuten; sie fürchteten sich aber, als sie hörten, dass sie Römer seien.39Und sie kamen und redeten ihnen zu; und sie führten sie hinaus und baten sie, aus der Stadt wegzugehen.40Als sie aber aus dem Gefängnis hinausgegangen waren, gingen sie zu Lydia; und als sie die Brüder sahen, ermahnten sie sie und gingen weg.

  • 1Viell. ist zu lesen: die phrygische und galatische Landschaft.
  • 2A. l. das eine Stadt des ersten Bezirks von Mazedonien ist.
  • 3A. l. wo wir eine Gebetsstätte vermuteten.
  • 4O. gläubig.
  • 5O. zur Gebetsstätte.
  • 6Eig. einen Python-Geist.
  • 7O. erregt, unwillig.
  • 8O. ebenfalls.
  • 9O. mit dem ganzen Haus, dass er an Gott gläubig geworden war.