Apostelgeschichte » Kapitel 22

Elberfelder Übersetzung

Ananias, ein Jünger des Herrn in Damaskus
Apostelgeschichte 9,10-19; Apostelgeschichte 22,13

Ananias
Apostelgeschichte 9,10-17; Apostelgeschichte 22,14-16

Die ersten Jahrzehnte des Christentums (42)
Apostelgeschichte 21,15-40; Apostelgeschichte 22,1-15

Was soll ich tun, Herr?
Apostelgeschichte 22,10

Die ersten Jahrzehnte des Christentums (43)
Apostelgeschichte 22,16-30; Apostelgeschichte 23,1-11

1Brüder und Väter, hört jetzt meine Verteidigung vor euch!2Als sie aber hörten, dass er sie in hebräischer Mundart anredete, waren sie umso ruhiger. Und er spricht:3Ich bin ein jüdischer Mann, geboren in Tarsus in Zilizien; aber auferzogen in dieser Stadt, zu den Füßen Gamaliels unterwiesen nach der Strenge des väterlichen Gesetzes, war ich, wie ihr alle heute seid, ein Eiferer für Gott;4der ich diesen Weg1 verfolgt habe bis zum Tod, indem ich sowohl Männer als auch Frauen band und in die Gefängnisse überlieferte,5wie auch der Hohepriester mir Zeugnis gibt und die ganze Ältestenschaft, von denen ich auch Briefe an die Brüder empfing und nach Damaskus reiste, um auch diejenigen, die dort waren, gebunden nach Jerusalem zu führen, damit sie bestraft würden.6Es geschah mir aber, als ich reiste und mich Damaskus näherte, dass mich gegen Mittag plötzlich ein großes Licht aus dem Himmel umstrahlte.7Und ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die zu mir sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich?8Ich aber antwortete: Wer bist du, Herr? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus, der Nazaräer, den du verfolgst.9Die aber bei mir waren, sahen zwar das Licht und wurden von Furcht erfüllt, aber die Stimme dessen, der mit mir redete, hörten sie nicht.10Ich sprach aber: Was soll ich tun, Herr? Der Herr aber sprach zu mir: Steh auf und geh nach Damaskus, und dort wird dir von allem gesagt werden, was dir zu tun verordnet ist.11Als ich aber vor der Herrlichkeit jenes Lichtes nicht sehen konnte, wurde ich von denen, die bei mir waren, an der Hand geleitet und kam nach Damaskus.

12Ein gewisser Ananias aber, ein gottesfürchtiger Mann nach dem Gesetz, der ein gutes Zeugnis hatte von allen dort wohnenden Juden,13kam zu mir, trat herzu und sprach zu mir: Bruder Saul, werde wieder sehend! Und zu derselben Stunde blickte ich zu ihm auf.14Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich dazu bestimmt, seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu sehen und eine Stimme aus seinem Mund zu hören.15Denn du wirst2 ihm an alle Menschen ein Zeuge sein von dem, was du gesehen und gehört hast.16Und nun, was zögerst du? Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen Namen anrufst.17Es geschah mir aber, als ich nach Jerusalem zurückgekehrt war und im Tempel betete, dass ich in Verzückung geriet18und ihn sah, der zu mir sprach: Eile und geh schnell aus Jerusalem hinaus, denn sie werden dein Zeugnis über mich nicht annehmen.19Und ich sprach: Herr, sie selbst wissen, dass ich die an dich Glaubenden ins Gefängnis warf und in den Synagogen schlug;20und als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, stand auch ich dabei und willigte mit ein und verwahrte die Kleider derer, die ihn umbrachten.21Und er sprach zu mir: Geh hin, denn ich werde dich weit weg zu den Nationen senden.

22Sie hörten ihm aber zu bis zu diesem Wort und erhoben ihre Stimme und sagten: Weg von der Erde mit einem solchen, denn es geziemt sich nicht, dass er am Leben bleibt!23Und als sie schrien und die Kleider wegschleuderten und Staub in die Luft warfen,24befahl der Oberste, dass er in das Lager gebracht würde, und sagte, man solle ihn unter Geißelhieben verhören, damit er erführe, aus welchem Grund sie so gegen ihn schrien.25Als sie ihn aber mit den Riemen3 ausspannten, sprach Paulus zu dem Hauptmann, der dastand: Ist es euch erlaubt, einen Menschen, der ein Römer ist, zu geißeln, und zwar unverurteilt?26Als aber der Hauptmann es hörte, ging er hin und meldete dem Obersten und sprach: Was hast du vor zu tun? Denn dieser Mensch ist ein Römer.27Der Oberste aber kam herzu und sprach zu ihm: Sage mir, bist du ein Römer? Er aber sprach: Ja.28Der Oberste aber antwortete: Ich habe für eine große Summe dieses Bürgerrecht erworben. Paulus aber sprach: Ich aber bin sogar darin geboren.29Sogleich nun standen die von ihm ab, die ihn verhören sollten; aber auch der Oberste fürchtete sich, als er erfuhr, dass er ein Römer sei, und weil er ihn gebunden hatte.

30Am folgenden Tag aber, da er mit Gewissheit erfahren wollte, weshalb er von den Juden angeklagt sei, machte er ihn los und befahl, dass die Hohenpriester und das ganze Synedrium zusammenkommen sollten; und er führte Paulus hinab und stellte ihn vor sie.

  • 1D. h. den christlichen Weg bzw. das christliche Bekenntnis.
  • 2O. sollst.
  • 3O. für die Riemen (die Geißeln bestanden aus Riemen).