Siehe, er betet! (3)

Gedanken über das Gebet

Beständigkeit

In dem Mass, wie wir mit und bei Gott im Gebet bleiben, werden wir auch bei Gott bleiben, wenn wir draussen, mitten in der Arbeit, stehen. «Stütze mich, so werde ich gerettet werden; und ich will stets schauen auf deine Satzungen» (Ps 119,117).

Herzerforschendes

Das Gebot wird uns dazu führen, die Sünde abzulegen. Wenn wir aber sündigen und es nicht sofort richten, werden wir das Gebet vernachlässigen. Sündigen und beten, diese beiden Dinge gehen niemals zusammen. «Wenn ich es in meinem Herzen auf Frevel abgesehen hätte, so hätte der Herr nicht gehört» (Ps 66,18).

Gebetszeiten

Es ist eine Torheit, am Morgen vom Aufstehen direkt an die Arbeit zu eilen. Wer glaubt, auf diese Weise Zeit zu gewinnen, wird Zeit verlieren. Die Zeit, die wir mit Gott investieren, trägt hohe Zinsen, indem unsere ganze Arbeit wirkungsvoller wird. «Ihr begehrt und habt nichts; ihr mordet und neidet und könnt nichts erlangen; ihr streitet und führt Krieg; ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet» (Jak 4,2).

Aussichten

Satan mag einen Zaun um uns aufrichten und unsere Bewegungen hindern, aber er kann kein Dach über uns errichten. Wenn der Ausblick dunkel ist, so ist die Sicht nach oben stets gut. «Und rufe mich an am Tag der Bedrängnis: Ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen!» (Ps 50,15).

Seine Macht

Das Gebet, das zu den höchsten Höhen steigt, kommt aus den tiefsten Tiefen eines demütigen und zerknirschten Herzens. «Den Wunsch der Sanftmütigen hast du gehört, HERR; du befestigtest ihr Herz, liessest dein Ohr aufmerken» (Ps 10,17).

Gott nahen

Wenn wir nicht in Jesu Namen und auf der Grundlage seines Sühnungswerkes beten, beten wir vergeblich. Man kann bei Gott nichts abheben, wo keine Einlagen gemacht worden sind. «Mein Gott aber wird euch alles Nötige geben nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus» (Phil 4,19).

Siege

Ohne Gebet werden wir im Lebensstreit unmöglich siegreich sein. Soldaten des Herrn kämpfen am besten, wenn sie auf ihren Knien sind. «Und es wurde ihnen gegen sie geholfen … denn sie schrien zu Gott im Kampf, und er liess sich von ihnen erbitten, weil sie auf ihn vertraut hatten» (1. Chr 5,20).

Einheit

Wenn Gläubige eins sind im Gebet, werden grosse Mächte zu Fall kommen. Die denkwürdigsten Tage in der Geschichte des Werkes Gottes auf dieser Erde sind jene, da die Gläubigen Schulter an Schulter im Gebet gegen die Angriffe des Feindes standen. Das gilt heute besonders für die örtliche Versammlung. «Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen werden über irgendeine Sache, welche sie auch erbitten mögen, so wird sie ihnen zuteilwerden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte» (Mt 18,19.20).

Tests

Die göttlichen «Röntgenstrahlen» auf unser eigenes Leben angewandt, bringen die Fehler des Gebetslebens ans Licht. Eine selbstsüchtige Absicht im Gebet bedeutet immer Misserfolg. «Und um was irgend ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde in dem Sohn» (Joh 14,13). «Ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet, damit ihr es in euren Begierden vergeudet» (Jak 4,3).

Praxis

Du kannst viel über die Theorie des Gebets reden, aber sorge dafür, dass du mehr Zeit für die praktische Ausübung des Gebets brauchst als für das Reden darüber. «Wenn ihr um etwas bitten werdet in meinem Namen, werde ich es tun» (Joh 14,14).

Gebetsgegenstände

Eifer ohne Gebet ist vergeudete Energie. Es ist wichtig, zu Menschen über die Dinge von Gott zu reden. Die erste Sache aber ist, mit Gott zugunsten der Menschen zu sprechen. «Aber die Rede über ihn verbreitete sich umso mehr; und grosse Volksmengen versammelten sich, um ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Er aber zog sich zurück und war in den Wüsteneien und betete» (Lk 5,15.16).