Siehe, er betet! (1)

Gedanken über das Gebet

Gebet als Tagesanfang

Beginn am Morgen mit Gott, sonst wird Er in deinen Gedanken den ganzen Tag über den letzten Platz einnehmen, und die Niederlage wird nicht ausbleiben. Von Jesus, dem Sohn des Menschen, lesen wir: «Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus; und er ging hin an einen öden Ort und betete dort» (Mk 1,35). – «Früh wirst du, HERR, meine Stimme hören, früh werde ich dir mein Anliegen vorstellen und harren» (Ps 5,4).

Gebetsgegenstände

Wenn unsere Gedanken sich in der Hauptsache um uns und den begrenzten Kreis, der uns umgibt, drehen, wird auch unser Gebet eine beschränkte Sache bleiben. Wenn wir in unseren Gebeten aber den weitesten Kreis unserer Mitmenschen umfassen, sind wir in bester Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes. «Ich ermahne nun vor allen Dingen, dass Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen» (1. Tim 2,1).

Verzögerte Antworten

Betrachte es als einen Segen Gottes, wenn Er mit der Antwort auf dein Gebet eine Weile zögert, damit Er dein Fassungsvermögen für das, was Er dir zugedacht hat, erweitern kann. «Befiehl dem HERRN deinen Weg und vertraue auf ihn!» (Ps 37,5).

Sein Ziel

Bitte nicht für eine Aufgabe, die deinen Kräften entspricht, sondern um Kraft, die für deine Gelegenheiten genügt. Was wir nötig haben, ist nicht ein leichteres Leben, sondern dass wir stärker werden. «Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht. Daher will ich mich am allerliebsten viel mehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus über mir wohne» (2. Kor 12,9).

Wachsamkeit

Wer sich im Gebet einsetzt, aber im Leben nicht wachsam ist, gleicht einem Mann, der ein Feld mit wertvollem Samen besät, aber die Schweine laufen lässt, so dass sie kommen und das Gepflanzte vernichten können. «Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. Seid nun besonnen und seid nüchtern zum Gebet» (1. Pet 4,7).

Seine Wirksamkeit

Das inbrünstige Gebet fördert die Tätigkeit für Gott. Es führt dazu, uns Gott zur Verfügung zu stellen, um unseren Teil bei der Ausführung der Dinge, die Gott wünscht, beizutragen. «Denn mein Fels und meine Burg bist du; und um deines Namens willen führe mich und leite mich» (Ps 31,4).

Inbrünstiges Gebet

Eine echte Vertrautheit mit Gott kommt nicht zustande, wenn man Ihn immer nur kurz anruft. Er schenkt seine reichen Gaben niemals dem, der hastig bei Ihm anklopft. «Und ihr werdet mich suchen und finden, denn ihr werdet nach mir fragen mit eurem ganzen Herzen» (Jer 29,13).

Regelmässigkeit

Wer es unterlässt zu beten, einfach weil die Sonne scheint und alles günstig ist, der wird entdecken, dass ihm die Kraft zum Beten verlorengegangen ist, wenn die Gewitterwolken heraufziehen. «Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, dass sie allezeit beten und nicht ermatten sollten» (Lk 18,1).

Gebet aus gereinigtem Herzen

Ich kann für eine gute Sache beten. Ist dabei aber in meinem Herzen ungerichtetes Böses vorhanden, so wird Gott nicht hören. «Wer sein Ohr abwendet vom Hören des Gesetzes (Gottes Wort): Sogar sein Gebet ist ein Gräuel». – «Das Opfer der Gottlosen ist dem HERRN ein Gräuel, aber das Gebet der Aufrichtigen sein Wohlgefallen» (Spr 28,9; 15,8). «Ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet» (Jak 4,3).

Zudringlichkeit

Der Herr Jesus hat keine besonderen Sprechstunden. Er hat auch keinen Minister zwischen sich und den Gläubigen, der ihre Angelegenheiten für Ihn erledigen würde. Wir dürfen mit allem und zu jeder Zeit direkt zu Ihm kommen. «Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden» (Phil 4,6). «In Hoffnung freut euch; in Trübsal harrt aus; im Gebet haltet an» (Röm 12,12).