Lukas » Kapitel 8

Elberfelder Übersetzung

Fruchtbringendes Hören
Matthäus 13,23; Markus 4,20; Lukas 8,15

Fürchte dich nicht!
Lukas 5,10; Lukas 8,50; Lukas 12,32; Markus 5,36; Apostelgeschichte 18,9; Offenbarung 1,17-18

Die Dornen
Lukas 8,7

1Und es geschah danach, dass er nacheinander Stadt und Dorf durchzog, indem er predigte und das Reich Gottes verkündigte. Und die Zwölf waren bei ihm,2und einige Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalene1, von der sieben Dämonen ausgefahren waren,3und Johanna, die Frau Chusas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere Frauen, die ihm2 mit ihrer Habe dienten.

4Als sich aber eine große Volksmenge versammelte und sie aus jeder Stadt zu ihm hinkamen, sprach er durch ein Gleichnis:5Der Sämann ging aus, um seinen Samen zu säen; und als er säte, fiel einiges an den Weg, und es wurde zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf.6Und anderes fiel auf den Felsen; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte.7Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und als die Dornen mit aufwuchsen, erstickten sie es.8Und anderes fiel in die gute Erde und sprosste auf und brachte hundertfache Frucht. Als er dies sagte, rief er aus: Wer Ohren hat, zu hören, der höre!

9Seine Jünger aber fragten ihn, was dieses Gleichnis bedeute.10Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den Übrigen aber in Gleichnissen, damit sie sehend nicht sehen und hörend nicht verstehen.11Dies aber ist das Gleichnis: Der Same ist das Wort Gottes.12Die aber an dem Weg sind solche, die hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht glauben und errettet werden.13Die aber auf dem Felsen sind die, welche, wenn sie es hören, das Wort mit Freuden aufnehmen – und diese haben keine Wurzel –, die für eine Zeit glauben und in der Zeit der Versuchung abfallen.14Was aber in die Dornen fiel, das sind solche, die gehört haben und hingehen und durch Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt werden und nichts zur Reife bringen.15Das in der guten Erde aber sind diese, die in einem redlichen und guten Herzen das Wort bewahren, nachdem sie es gehört haben, und Frucht bringen mit Ausharren.

16Niemand aber, der eine Lampe angezündet hat, bedeckt sie mit einem Gefäß oder stellt sie unter ein Bett, sondern er stellt sie auf einen Lampenständer, damit die Hereinkommenden das Licht sehen.17Denn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar werden wird, noch geheim, was nicht erkannt werden und ans Licht kommen wird.

18Gebt nun acht, wie ihr hört; denn wer irgend hat, dem wird gegeben werden, und wer irgend nicht hat, von dem wird selbst das, was er zu haben meint3, weggenommen werden.

19Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm; und sie konnten wegen der Volksmenge nicht zu ihm gelangen.20Es wurde ihm aber berichtet: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen.21Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die das Wort Gottes hören und tun.

22Es geschah aber an einem der Tage, dass er in ein Schiff stieg, er und seine Jünger; und er sprach zu ihnen: Lasst uns übersetzen an das jenseitige Ufer des Sees. Und sie fuhren ab.23Während sie aber fuhren, schlief er ein. Und es fiel ein Sturm auf den See, und das Schiff lief voll Wasser4, und sie waren in Gefahr.24Sie traten aber hinzu und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Er aber wachte auf, schalt den Wind und das Wogen des Wassers, und sie hörten auf, und es trat Stille ein.25Er aber sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Erschrocken aber erstaunten sie und sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass er auch den Winden und dem Wasser gebietet und sie ihm gehorchen?

26Und sie fuhren hin zu dem Land der Gadarener5, das Galiläa gegenüberliegt.27Als er aber an das Land ausgestiegen war, kam ihm ein gewisser Mann aus der Stadt entgegen, der seit langer Zeit Dämonen hatte und6 keine Kleider anzog und nicht im Haus blieb, sondern in den Grabstätten.28Als er aber Jesus sah, schrie er auf und fiel vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht.29Denn er hatte dem unreinen Geist geboten, von dem Menschen auszufahren. Denn öfter7 hatte er ihn ergriffen; und er war gebunden worden, gesichert mit Ketten und Fußfesseln, und er zerriss die Fesseln und wurde von dem Dämon in die Wüsteneien getrieben.30Jesus fragte ihn aber: Was ist dein Name? Er aber sprach: Legion; denn viele Dämonen waren in ihn gefahren.31Und sie baten ihn, dass er ihnen nicht gebiete, in den Abgrund zu fahren.32Es war dort aber eine Herde vieler Schweine, die an dem Berg weideten. Und sie baten ihn, dass er ihnen erlaube, in diese zu fahren. Und er erlaubte es ihnen.33Die Dämonen aber fuhren von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und ertrank.

34Als aber die Hüter sahen, was geschehen war, flohen sie und verkündeten es in der Stadt und auf dem Land8.35Sie aber gingen hinaus, um zu sehen, was geschehen war. Und sie kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig zu den Füßen Jesu sitzen; und sie fürchteten sich.36Die es gesehen hatten, verkündeten ihnen aber, wie der Besessene geheilt9 worden war.37Und die ganze Menge aus der Gegend der Gadarener5 bat ihn, von ihnen wegzugehen, denn sie waren von großer Furcht ergriffen. Er aber stieg in ein Schiff und kehrte zurück.38Der Mann aber, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bat ihn, dass er bei ihm sein dürfe. Er aber entließ ihn und sprach:39Kehre in dein Haus zurück und erzähle, wie viel Gott an dir getan hat. Und er ging hin und machte in der ganzen Stadt bekannt, wie viel Jesus an ihm getan hatte.

40Als Jesus aber zurückkehrte, nahm ihn die Volksmenge auf, denn alle erwarteten ihn.41Und siehe, es kam ein Mann, mit Namen Jairus (und dieser war Vorsteher der Synagoge), und fiel Jesus zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen;42denn er hatte eine einzige10 Tochter von etwa zwölf Jahren, und diese lag im Sterben. Während er aber hinging, umdrängten ihn die Volksmengen.

43Und eine Frau, die seit zwölf Jahren Blutfluss hatte und, obgleich sie den ganzen Lebensunterhalt an die Ärzte verwandt hatte, von niemand geheilt werden konnte,44trat von hinten herzu und rührte die Quaste11 seines Gewandes an; und sofort kam ihr Blutfluss zum Stillstand.45Und Jesus sprach: Wer ist es, der mich angerührt hat? Als aber alle leugneten, sprach Petrus und die, die bei ihm waren: Meister, die Volksmengen umdrängen und drücken dich, und du sagst: Wer ist es, der mich angerührt hat?46Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich habe erkannt, dass Kraft von mir ausgegangen ist.47Als die Frau aber sah, dass sie nicht verborgen blieb, kam sie zitternd und fiel vor ihm nieder und berichtete vor dem ganzen Volk, um welcher Ursache willen sie ihn angerührt hatte und wie sie sofort geheilt worden war.48Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich geheilt9; geh hin in Frieden.

49Während er noch redet, kommt einer von dem Synagogenvorsteher und sagt zu ihm: Deine Tochter ist gestorben, bemühe den Lehrer nicht12.50Als aber Jesus es hörte, antwortete er ihm: Fürchte dich nicht; glaube nur, und sie wird gerettet werden.51Als er aber in das Haus kam, erlaubte er niemand13 hineinzugehen, außer Petrus und Johannes und Jakobus und dem Vater des Kindes und der Mutter.52Alle aber weinten und beklagten sie. Er aber sprach: Weint nicht, denn sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft.53Und sie verlachten ihn, da sie wussten, dass sie gestorben war.54Er aber ergriff sie bei der Hand und rief und sprach: Kind, steh auf!55Und ihr Geist kehrte zurück, und sofort stand sie auf; und er befahl, ihr zu essen zu geben.56Und ihre Eltern gerieten außer sich; er aber gebot ihnen, niemand zu sagen, was geschehen war.

  • 1D.i. von Magdala.
  • 2A.l. ihnen.
  • 3O. scheint.
  • 4W. und sie wurden gefüllt.
  • 5a5bA.l. Gerasener.
  • 6A.l. der Dämonen hatte und seit langer Zeit …
  • 7O. lange Zeit.
  • 8O. den Gehöften.
  • 9a9bO. gerettet.
  • 10O. eingeborene.
  • 11Siehe 4. Mose 15,37-39.
  • 12A.f.h. mehr.
  • 13A.f.h. mit ihm.