Lukas » Kapitel 7

Elberfelder Übersetzung

Christus im Haus Simons, des Pharisäers
1. Mose 18,1-8; Lukas 7,36-50

Zerbrochene Herzen
Psalm 147,2-4; Lukas 7,11-15.36-38; Lukas 22,54-62

Die Grösse des Herrn Jesus
Matthäus 4,16; Lukas 1,32-33; Lukas 7,16; Hebräer 4,14; Hebräer 13,20-21

Nur ein Wort
Matthäus 8,5-13; Lukas 7,1-10

Jesus sah
Matthäus 9,36; Matthäus 14,14; Markus 6,34.48; Lukas 5,18-32; Lukas 7,12-15; Lukas 17,11-19; Lukas 18,18-30; Lukas 19,1-10; Lukas 21,1-4; Lukas 22,61-62

Die Witwen im Lukas-Evangelium
Lukas 7,11-15; Lukas 18,2-5; Lukas 21,1-4

Die zwei Schuldner
Lukas 7,36-50

1Nachdem er alle seine Worte vor den Ohren des Volkes beendet hatte, ging er nach Kapernaum hinein.2Der Knecht eines gewissen Hauptmanns aber, der ihm wert war, war krank und lag im Sterben.3Als er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm und bat ihn, dass er komme und seinen Knecht gesund mache1.4Als diese aber zu Jesus hinkamen, baten sie ihn inständig und sprachen: Er ist würdig, dass du ihm dies gewährst;5denn er liebt unsere Nation, und er selbst hat uns die Synagoge erbaut.6Jesus aber ging mit ihnen. Als er aber nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht, denn ich bin nicht wert2, dass du unter mein Dach trittst.7Darum habe ich mich selbst auch nicht für würdig erachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort3, und mein Knecht wird geheilt werden4.8Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Befehlsgewalt gestellt ist, und habe Soldaten unter mir; und ich sage zu diesem: Geh!, und er geht; und zu einem anderen: Komm!, und er kommt; und zu meinem Knecht: Tu dies!, und er tut es.9Als aber Jesus dies hörte, verwunderte er sich über ihn; und er wandte sich zu der Volksmenge, die ihm folgte, und sprach: Ich sage euch, selbst nicht in Israel habe ich so großen Glauben gefunden.10Und als die Abgesandten in das Haus zurückkehrten, fanden sie den kranken Knecht gesund.

11Und es geschah danach, dass er in eine Stadt ging, genannt Nain, und viele seiner5 Jünger und eine große Volksmenge gingen mit ihm.12Als er sich aber dem Tor der Stadt näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige6 Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und eine zahlreiche Volksmenge aus der Stadt ging7 mit ihr.13Und als der Herr sie sah, wurde er innerlich bewegt über sie und sprach zu ihr: Weine nicht!14Und er trat hinzu und rührte die Bahre an; die Träger aber blieben stehen. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf!15Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter.16Alle aber ergriff Furcht; und sie verherrlichten Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden8, und: Gott hat sein Volk besucht.17Und diese Rede über ihn ging aus in ganz Judäa und in der ganzen Umgebung.

18Und dem Johannes berichteten seine Jünger über dies alles. Und Johannes rief zwei seiner Jünger herzu19und sandte sie zu Jesus9 und ließ ihm sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten?20Als aber die Männer zu ihm gekommen waren, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und lässt dir sagen: Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten?21In jener Stunde heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern, und vielen Blinden schenkte er das Augenlicht.22Und er antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und verkündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen wieder, Lahme gehen umher, Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird gute Botschaft verkündigt;23und glückselig ist, wer irgend nicht an mir Anstoß nimmt.

24Als aber die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an, zu den Volksmengen über Johannes zu reden: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen zu sehen? Ein Schilfrohr, vom Wind hin und her bewegt?25Aber was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern bekleidet? Siehe, die in herrlicher Kleidung und in Üppigkeit leben, sind an den Königshöfen.26Aber was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Einen Propheten? Ja, sage ich euch, sogar mehr10 als einen Propheten.27Dieser ist es, von dem geschrieben steht: „Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird“11;28denn ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen ist kein größerer Prophet als Johannes der Täufer; der Kleinste12 aber im Reich Gottes ist größer als er.

29Und das ganze Volk, das zuhörte, und die Zöllner rechtfertigten Gott dadurch, dass sie mit der Taufe des Johannes getauft wurden;30die Pharisäer aber und die Gesetzgelehrten machten in Bezug auf sich selbst den Ratschluss Gottes wirkungslos, weil sie sich nicht von ihm taufen ließen.

31Wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechts vergleichen, und wem sind sie gleich?32Sie sind Kindern gleich, die auf dem Marktplatz sitzen und einander zurufen und sagen13: Wir haben euch auf der Flöte gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint.33Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der weder Brot aß noch Wein trank, und ihr sagt: Er hat einen Dämon.34Der Sohn des Menschen ist gekommen, der isst und trinkt, und ihr sagt: Siehe, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund von Zöllnern und Sündern. –35Und die Weisheit ist gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern.

36Es bat ihn aber einer der Pharisäer, mit ihm zu essen; und er ging in das Haus des Pharisäers und legte sich zu Tisch.37Und siehe, eine Frau, die in der Stadt war, eine Sünderin, erfuhr, dass er in dem Haus des Pharisäers zu Tisch liege, und brachte ein Alabasterfläschchen mit Salböl,38und hinten zu seinen Füßen stehend und weinend, fing sie an, seine Füße mit Tränen zu benetzen; und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes und küsste seine Füße und salbte sie mit dem Salböl.39Als aber der Pharisäer es sah, der ihn geladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so würde er erkennen, wer und was für eine Frau es ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin.40Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber spricht: Lehrer, rede. –41Ein gewisser Gläubiger hatte zwei Schuldner; der eine schuldete fünfhundert Denare, der andere aber fünfzig;42da sie aber nichts hatten, um zu bezahlen, schenkte er es beiden. Wer nun von ihnen wird ihn am meisten lieben?43Simon aber antwortete und sprach: Ich meine, der, dem er das meiste geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt.44Und sich zu der Frau wendend, sprach er zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen; du hast mir kein Wasser auf meine Füße gegeben, diese aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit ihren Haaren getrocknet.45Du hast mir keinen Kuss gegeben; diese aber hat, seitdem ich hereingekommen bin, nicht aufgehört, meine Füße zu küssen.46Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; diese aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt.47Deswegen sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.48Er aber sprach zu ihr: Deine Sünden sind vergeben.49Und die mit zu Tisch lagen, fingen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt?50Er sprach aber zu der Frau: Dein Glaube hat dich gerettet; geh hin in Frieden.

  • 1O. rette.
  • 2O. gut genug, o. tüchtig.
  • 3W. mit einem Wort.
  • 4A.l. dass … geheilt werden soll.
  • 5A.l. und seine.
  • 6O. eingeborene.
  • 7W. war.
  • 8O. aufgestanden.
  • 9A.l. dem Herrn.
  • 10O. Vortrefflicheres.
  • 11Maleachi 3,1.
  • 12O. der Geringste.
  • 13A.l. zurufen, die sagen.